26.12.20

Da kommen Vitra, Hansen und Cassina mit ihren schönen Stühlen einfach nicht mit: Die Nevigeser Dom-Stühle von Gottfried Böhm (gibts mit und ohne Kniebänkchen) kann man nirgendwo kaufen. Es gibt nur ein paar Hundert Stück weltweit – und nur in Neviges. Sammler würden jahrelang auf ein Exemplar warten und ein Vermögen ausgeben.

3.11.20

Nicht wenige, der rund achtzehntausendeinhalb Nevigeser waren noch nie im weltberühmten Mariendom, weil ihnen der Betonklotz, der Affenfelsen von Gottfried Böhm von außen nicht gefällt. Einen Versuch ist es wert. Gute Gelegenheit ist jetzt, Anfang November: Alles zu. Beziehungsweise weg: Früher ging man zu Gassmann zum Aufwärmen oder zu S.O.S., wenn man Langeweile hatte.

14.8.19

Wenn die 2800 Quadratmeter große Dachfläche des Mariendoms in Neviges irgendwann dicht und hell ist, kommen die Wandflächen dran. Das ist erforderlich, weil der Mariendom kein Haus mit 4 Wänden und einem Dach ist, sondern die Skulptur eines Architekten und Bildhauers. Zur Zeit wird angeblich an der Fassade experimentiert. Ob das Gebäude zur ursprünglichen Schönheit zurückfindet (klicken Sie bitte hier, Sie werden staunen), ist ungewiss.

18.2.19

Klaus Englert von baunetz.de hat den undichten Wallfahrtsdom in Neviges besucht. 2800 Quadratmeter Dachfläche sind inzwischen saniert, an 800 Quadratmetern ist man dran, danach ist das Budget von 6 Millionen Euro aufgebraucht. Der Dom braucht frisches Geld, damit es weiter geht. – Den Artikel kann man hier anklicken.

24.1.19

Uta Winterhager hat auf »kölnarchitektur.de« über den Architekten und Bildhauer Gottfried Böhm geschrieben, der gestern 99 Jahre alt geworden ist. Sein berühmtes Gebäude (vermutlich sein bestes) hat Neviges weltbekannt gemacht. Wie so oft bei großen Männern, gabs im Hintergrund eine Frau, die großen Einfluss auf seine überragende Arbeit hatte. – Den Artikel können Sie hier anklicken.

19.1.19

Abschied nehmen im Mariendom. Die viel diskutierte Weihnachts-Krippe (mit Pfadfinder-Zelt) wird Anfang nächster Woche abgebaut. Wer gucken will, hat noch 3 Tage Zeit. Bester Zeitpunkt: Außerhalb der Messen, dann darf man näher dran. Tipp: Kommen Sie mit der S-Bahn nach Neviges und besuchen Sie die historische Altstadt. Gut essen und trinken in Domnähe können Sie beim Toni, beim Tassos und beim Grafen.

14.1.19

Jugendliche und junge Erwachsene können in Neviges katholisch und günstig übernachten. Bettzeug und Handtücher müssen mitgebracht werden, Kompletter Hausrat, Gitarre, Yogamatten, Kerzen, Teelichter, Liederbücher, Gebetbücher und Bibeln sind da. – Eine Übernachtung kostet 9 Euro 50, zuzüglich Reinigungspauschale. – Das schöne Haus (von Gottfried Böhm!) steht direkt am Dom. Mehr zu »La Verna« hier (bitte anklicken), noch mehr hier (bitte auch anklicken).

10.1.19

Klaus Englert hat auf www.deutschlandfunk.de über Kirchenarchitektur geschrieben und ist über sein eigentliches Thema: »100 Jahre Bauhaus: Kirchenarchitektur« in Neviges gelandet. Lesenswert für alle Nevigeser (kommt, seid mal ein wenig stolz auf Euren Backenzahn!) und für alle, die sich für 2019 eine Reise nach Neviges (lohnt sich!) vorgenommen haben. – Können Sie hier anklicken.

19.10.18

Eintritt 15 Euro – zwei Vorstellungen jeweils hintereinander mit Sitzplatzwechsel, um das Meer aus Farben und Klängen noch mal und neu (!) zu erleben: Die Planungs- und Testphase von »Pharus" ist abgeschlossen, der Vorverkauf läuft gut und jetzt darf man gespannt sein, weil das Projekt im Nevigeser Mariendom (rund 700 qm Projektionsfläche) eine gewaltige künstlerische und technische Herausforderung ist. – Donnerstag, 8. November., Samstag, 10. November (ausverkauft) und Sonntag, 11. November jeweils ab 20 Uhr. Karten im Wallfahrsbüro, bei Herrn Rimpel im »Wortwechsel« oder im Internet (www.neanderticket.de). Noch was: Das Rosenfenster wird von außen (!) angestrahlt. (Darstellungen: Veranstalter)

15.10.18

Blöd, dass der liebe Gott nicht die Kohle rausrückt (nie da, wenn man ihn braucht), die dringend benötigt wird für die Sanierung des Mariendoms in Neviges. Es regnet rein. Baukosten: über 6 Millionen. Was fehlt (wo stecken die eigentlich?) sind Gönner. 50 Betuchte würden reichen.

5.10.18

Gottfried Böhm, 98, war neulich in 42553 Neviges und hat sich die Abdichtungsarbeiten an seinem 50 Jahre alten Dom angesehen. Alles gut, hört man, aber falsche Farbe, die nicht zu den tragenden Wänden passt und die Einheit der Architektur-Skulptur kaputtmacht. Jetzt wird neu angerührt. (So sind sie, die Kreativen, auch im hohen Alter.)

20.6.18

Die Zeitschrift »SommerZeit«, eine Sonderausgabe der Kölner Kirchenzeitung, hat mit Gottfried Böhm über den Mariendom (50) gesprochen: Böhm (98) würde gern noch mal eine Kirche bauen. »Ich liebe ja den Mariendom in Neviges, aber ich würde die Kirche heute anders bauen. Strenger, nicht so lebendig.«

4.5.18

Als der Vater von Bruder Frank das erste Mal den Mariendom in Neviges betreten hat, sagte er: »Eine so hässliche Kirche habe ich noch nie gesehen.« Geht vielen Besuchern so, geht auch vielen Nevigesern so, ist aber egal: Es gibt kein interessanteres Gebäude in Velbert. Monika Dittrich vom Rundfunksender Deutschlandfunk hat sich den 50 Jahre alten Affenfelsen angesehen. – Hier gehts zum Link.

28.4.18

Der Nevigeser Mariendom ist das Werk eines einzigen Mannes. Kein riesiges Architekturbüro, kein CAD – ein Bleistift, ein Rapi, eine Rasierklinge, ein paar skizzenhafte Zeichnungen, ein Modell, ein guter Statiker, der nicht alles kaputt rechnete, und ein blinder, fast blinder Bauherr, der die eingereichten Modelle des Architekturwettbewerbs abtastete und sich für die Skulptur des später weltbekannten Architekten aussprach. Ob das wirklich so war, ist egal, Gottfried Böhm hatte das Vertrauen von Josef Kardinal Frings – und nutzte es. Der prämierte Entwurf war erst der Anfang. Die bis dahin fertigen Zeichnungen waren Anhaltspunkte, die großartigen Details wurden später entwickelt, und vieles wurde mehr oder weniger auf der Baustelle entschieden. Eigentlich sollte der Bau, so die Preisrichter, vereinfacht werden, Böhm machte das Gegenteil. – 1966 begannen die Bauarbeiten unter Protesten der Nevigeser Einwohner. Böhm hatte den Dom nach oben auf den Berg gelegt. Noch näher an der evangelischen Pfarrkirche dran ging nicht. Ein Affront. Die Protestanten tobten, die Einwohner demonstrierten, Böhm baute. So etwas hatte das mehrheitlich evangelische Kaff noch nicht erlebt. Ein Betonberg, ein »Affenfelsen«, ein grobes Gebilde ohne Kirchturm – das sollte eine Kirche sein? Die Menschen waren außer sich. Böhm ahnte vermutlich, dass er in die Geschichte eingehen würde, und übertraf sich selbst. – Jedes Detail kam von ihm: jede Tür, jede Türklinke, jeder Stuhl, jeder Handlauf, jedes Fenster, jedes Holzbrett, jede Treppenstufe, jeder Stein im Mittelschiff und in den Nebenräumen, die Lichteinfälle, die Akustik – nichts scheint willkürlich oder dem Zufall überlassen. »Der Böhm«, sagt Rosita, »war jeden Tag hier, kontrollierte alles, und wenn ihm etwas nicht gefiel – weg damit. Da wurde schon einiges abgerissen.« – 7500 Kubikmeter Beton wurden verbaut, über 500 Tonnen Stahl, und nach zwei Jahren (davon können Bauherren heute nur träumen) war der Berg fertig. Gewaltig: 50 Meter Länge, 27 Meter Breite, 34 Meter Höhe. Aus Beton. Beispiel- los: das 2700 Quadratmeter große, vielfach gefaltete (inzwischen undichte) Dach, das auf den bis zweiundzwanzig Meter hohen Außenwänden liegt. – Wer durch die schwere Eisentür des Haupteingangs geht, betritt einen Vorraum mit einer beängstigend niedrigen Decke. An der Wand ein Frühstücksbrettchen (»Bitte leise«) und dann die Offenbarung: Ein Marktplatz mit Straßenlaternen und nicht endenden Wänden, die sich zum Himmel strecken, einem Himmel aus Beton, den man erst wahrnimmt, wenn man sich an die Dunkelheit gewöhnt hat, und dann denkt: »Mein Gott, ist das schön in Neviges.« – Wie kann man sich so etwas ausdenken – und bauen? Wie kommt man auf diese gut erdachten Stühle mit Kniebänkchen statt der üblichen Kirchenbänke? Auf den schlichten Altarblock? Auf die in den Wänden eingelassenen Lautsprecher und Handläufe? Auf die vielen Formen, die sich irgendwie zusammenfügen? Wie kriegt man die vielen Verwinklungen, die Verschiedenheit der Fenster, die zerklüftete, dreigeschossige Empore, die höhlenartige Intimität der Marienkapelle, die fröhliche Sakramentskapelle mit dem Rosenfenster unter ein Dach? Wie schafft man einen Dom, der kein Abklatsch der bekannten, großartigen Kirchenbau- werke ist, sondern besser? –Viele Jahre später: Der Dom ist undicht. Im Altarraum eine Blumenpottorgie, auf der Fassade eine aufgepinselte Rose, daneben ein verrostetes Ungetüm für Kerzen – und seit Jahren ein peinliches Gerangel ums Geld. Die Sanierung des Daches, kein großes Ding für ein weltberühmtes, einzigartiges Bauwerk, kostet ein paar Millionen, aber was ist das schon? »Die in Köln«, sagt jemand, »sollten sich was schämen, uns mit dem Dachschaden alleine zu lassen. Milliarden auf dem Konto und keinen Deut besser als die Bettler im Velberter Rathaus, die auch nur jeden Topf anpumpen können, weil sie sonst nix auf die Kette kriegen.« – Im Film Die Böhms war der Dom ungewöhnlich aufgeräumt. Der Meister, so munkelt man, war da, hat alles wegschaffen lassen, was sich angesammelt hatte. Die Blumenpötte, die Vasen, jedes schief liegende Gebetbuch, jeden Kerzenständer und jeden Pilger, der nicht ins Bild passte. Und die wenigen Nevigeser, die den Film gesehen haben, wunderten sich. »Geht doch!« – Gottfried Böhm, der große, inzwischen sechsundneunzig Jahre alte Mann, kam regelmäßig mit seinem Jaguar vorgefahren und guckte sich jede Veränderung an seinem Dom an, verhinderte aber weder die Rose auf der Fassade noch die »Kerzenkapelle« seines Sohnes Markus, der sich etwas austoben durfte, allerdings keine glückliche Hand hatte. Auch die Frühstücksbrettchen mit dem albernen Piktogramm ließ er durchgehen. Altersmilde? Oder keine Lust mehr, sich über jeden Blödsinn aufzuregen? (Norbert Molitor: Im Kaff der guten Hoffnung. Piper Verlag)

9.3.18

Dagegen sieht die Sprudel- und Bierwagenplatte in der Altstadt ganz schön alt aus. Die Via Sacra von Gottfried Böhm (98) vor dem weltbekannten Nevigeser Mariendom (50), ist ein Meisterwerk der Einfachheit und Klarheit.

14.12.17

Das ist der weltberühmte »Backenzahn« in Neviges. Sie können gern mehr sehen, wenn Sie hier klicken, und reingehen, wenn Sie was erleben wollen: Das Festprogramm vom 24. bis 26. Dezember.

– Heiligabend
15.30 Uhr Krippenfeier für Kinder der Kirchengemeinde
17.30 Uhr Familienchristmette der Kirchengemeinde
19.45 Uhr Christmette in polnischer Sprache
21.30 Uhr Christmette unter Mitgestaltung des Pfarrcäcilienchores
– 1. Weihnachtstag
10.00 Uhr Festmesse unter Mitwirkung des Dom-Chores
11.30 Uhr Festmesse
17.00 Uhr Festmesse
18.15 Uhr Weihnachtsvesper an der Krippe
– 2. Weihnachtstag
10.00 Uhr Heilige Messe
11.30 Uhr Heilige Messe
17.00 Uhr Heilige Messe
18.15 Uhr Weihnachtsvesper an der Krippe

8.12.17

Rüdiger Schleßelmann (Fotos) und Gerhard Haun (Text) haben ein Buch über den Nevigeser Mariendom veröffentlicht. Kostet 22 Euro bei Rüger und in jeder anderen Buchhandlung, und lohnt sich. Das Meisterwerk von Gottfried Böhm wird im nächsten Jahr 50. Erwartet werden Pilger, Promis, Politiker und Oberhirten aus aller Welt.

23.4.17

Die Sanierung des weltbekannten Mariendoms in Neviges kommt nicht so richtig in die finalen Pötte. Es fehlt viel Geld, Mut (nix ist so launenhaft wie roher Beton) und etwas Gottvertrauen. – Das Meisterwerk von Gottfried Böhm, 97, ist seit einigen Jahren undicht.

29.1.17

Das renommierte Goethe Institut beschäftigt sich mit dem Comeback des Brutalismus aus Beton, dessen Ruf (grau, roh, menschenfeindlich) gerade neu gesehen und beurteilt wird: Packend, direkt, wagemutig. Das sind keine neuen Erkenntnisse für Nevigeser, die ihrem Dom lieben (es gibt durchaus andere Ansichten), aber erfreulich. Kann man hier anklicken.

24.1.17

Kein „Willkommen in Neviges", kein Wegweiser oder Hinweis auf den weltbekannten Mariendom. Nix. Absolut nix. Wer als Pilger im Nevigeser Hbf ankommt, sieht Autos, ein Klo (50 Cent) – und das wars. Von Destinations- oder Tourismusmarketing keine Spur. – Die Italiener (Vatikan) können es besser.