7.12.25

Meistangeklickt 2025 – Teil 2

Juli
Der meistgelesene Beitrag auf diesem Blog in diesem Monat war der über die Fußgängerzone mit den vielen Autos. Für auswärtige Leser: Hier kann jeder Autofahrer machen, was er will – und viele tun das auch. Ein Sportwagenfahrer meinte im Januar, nachdem ihm gesagt wurde, dass die Fußgängerzone eine Fußgängerzone und keine Autobahn ist: „Weiß ich, wir wollen eure Fuzo nur etwas beleben. Wir fahren nur schnell mal rüber zur Stella. Kaffee trinken.“

August
Die schlimmsten Tage im Leben einer Frau sind die runden Geburtstage. Als Zehnjährige ist das noch schön (man bekommt viele Geschenke), als Zwanzigjährige ist es noch schöner (Führerschein, erste Liebe, zweite oder dritte), als Dreißigjährige ist es phantastisch, auch weil es inzwischen in der Kasse klingelt (es geht endlich nach Paris oder Rom und vielleicht sogar zum Porschehändler), und ab Vierzig wird es grauenvoll: Das ganze nächste halbe Leben beim Friseur, im Fitnessstudio, auf dem Golfplatz oder schlimmer: auf dem Sofa.

September
Harry von den Linken ist tot. Der beliebte Politiker, vielleicht der beliebteste in Neviges, wollte es etwas ruhiger angehen lassen und sich langsam aus der Politik zurückziehen. Zuletzt sah man ihn dennoch im Wahlkampf für seine Partei auf dem Wochenmarkt ganz oben vor der Sparkasse oder im Parteibüro seines Sohnes in der unteren Fußgängerzone. Harry Gohr hat nie über politische Gegner oder Andersdenkende ausgeteilt – von einer Ausnahme (die mit den 14 Sitzen im Rat) abgesehen – und sein Humor war ansteckend. In diesem Blog stand mal, dass Harry 8 von 10 möglichen Punkten auf der Nevigeser Humor-Rangliste hat. Ein Spitzenwert! Zum Vergleich: Lokalpolitiker kommen im Schnitt gerade mal auf drei Punkte. – Wir werden ihn vermissen.

Oktober
Nicht größer als ein Doppelbett, und ob ihr es glaubt oder nicht, die Kinder lieben ihn. Kein Sand, keine Wippe, keine Schaukel, kein Klettergerüst, sondern einfach nur ein Hähnchen, das sich links- und rechtsum dreht und auch den Eltern Spaß macht. Mama kann nebenan Latte trinken, Papa Weizen, Kind dreht sich. Und wenn wirklich mal etwas passiert – es sind schon einige runtergepurzelt – gibt es gegenüber Heftpflaster und ein Bonbon, und schon ist alles wieder gut. – Obere Elberfelder Straße.

November
Schloss Hardenberg brennt. Der Dachstuhl steht lichterloh in Flammen und greift auf andere Bereiche des Gebäudes über. Das Feuer wurde wurde von einer Polizeistreife gegen 4.30 Uhr gemeldet. Die Feuerwehr löste später eine Warnmeldung aus. Ob das Gebäude gerettet werden kann ist zur Zeit (8 Uhr) unklar. Verletzt wurde offensichtlich niemand. Die Ursache ist unklar. 


Alma hat vorab ein paar Leute eingeladen – die Eröffnung ihres Cafés ist kommenden Mittwoch – und alle waren sich einig: Es ist wunderschön geworden und Alma ist die perfekte Gastgeberin. Nachbar Jens Klein: „Das wird mein Stammlokal“ – und damit ist bereits alles gesagt. Da nicht geplant war, zu fotografieren, gibt es hier nur einige wenige Bilder, die mit dem iPhone gemacht wurden. Vermieter Hüskes war überglücklich: „Endlich Profis". Die Hähnchenfrau von gegenüber: „Ich bin pappsatt nach den vielen Köstlichkeiten, aber etwas Lachs passt noch ...” Almas Mann, der den Umbau organisiert hat, könnte im Messebau Karriere machen. Nur wenige Minuten vor dem Eintreffen der ersten Gäste wurde draußen noch gesägt.

Dezember
Vito Paciello ist Hotel- und Restaurantbesitzer und immer gut gelaunt. Tipp: Rufen Sie an, reservieren Sie reinen Tisch und sagen Sie, wohin die kulinarische Reise gehen soll, damit er sich auf Sie einstellen kann … Ansonsten: beste Pizza im Dorf (fangen Sie mit der Margherita an und arbeiten Sie sich hoch), feinste Räumlichkeiten, kleiner Biergarten, eigenen Parkplatz. Und wenn der Abend mal länger wird, einfach die Treppe rauf … Weiße Bettwäsche wie in den besten italienischen Herbergen. Herr Paciello ist Stammkunde bei Mesut.

Einmal im Jahr gibts auf diesem Blog die „Nevigeser Bestenliste" (beste Köchin, bester Mann, bester Händler, beste Kneipe usw.). Da wird nicht lange überlegt und abgewogen, sondern eher aus dem Bauch heraus entschieden. Im letzten Jahr gabs nur eine kleine und in diesem Jahr kommt eine Kategorie dazu: Die beste Currywurst. Und die gibts im weißen Wagen vor der alten Tanke im Janutta-Viertel. Frisch zubereitet (dauert nur wenige Minuten), quer geschnitten, das ist gut für die Soße, und mit Pommes und Mayo ist sie jetzt schon ein Festtagsgericht (Ganzjahresfesttagsgericht). Jens Klein neulich: „Hammer. Da muss man unbedingt hin … die Wurst ist von Janutta”.
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