So, liebe Liebhaber des puristischen Gedöns, sieht seit Jahren der Brunnen in Neviges Mitte im Sommer aus, wenn das Grünzeug neu eingepflanzt ist: Überdurchschnittlich übersichtlich im Vergleich zu früher, Bild unten. – Historische Altstadt.

Rüger hat mittags zu, Mesut hat mittags auf, Kati hat montags Ruhetag, Netto hat mittags auf, und lange auf, nämlich bis 21 Uhr, Post hat manchmal mittags zu, Meulenkamp hat manchmal auf, Rimpel hat mittags zu, Maier hat mittags auf, Heringhaus hat eine schöne Handschrift. Was in Neviges fehlt, ist eine Auf- und Zu-App.

Die Nevigeser Innenstadt (im Abstand von 5 Minuten fotografiert). Heute (Samstag) zwischen 12 Uhr 50 (Foto oben) und 13 Uhr 30 (Foto unten). – Ziemlich ruhig.

Es regnet, es regnet, das Dorf wird nass. Aber nicht hier in der City-Passage, die mal gedacht war als interessante Alternative zu den Läden in Neviges Mitte. War mal was (erinnern Sie sich an die Buchhandlung Rüger? An die Eisdiele? An den Pizzaladen? An den Stadtteiltreff?), ist nix mehr: Links alles zugeklebt, rechts alles zugetennagelt.

In Neviges Mitte werden alle 18 Abfallbehälter ausgetauscht (gute Idee, weil die Dinger diesmal alle Zigarettenlöcher kriegen), die hohen Blumenkübel werden tiefer gelegt, und die Baumscheiben in der Fuzo werden »umgestaltet« (schlechte Idee, weil vorhandenen Bäume wohl dran glauben müssen. Mehr zum Ergebnis der 1. Nevigeser Altstadtkonferenz (41 Seiten-Präsentation der Stadt Velbert) gibts hier. – Schöne Idee: die Neugestaltung des Domparkplatzes. Aber was kostet dann das Parken? Und: wem gehört der Platz?

Ganz oben links war mal ein Metzger, gegenüber war mal ein Schmuckladen, geradeaus war mal eine Kneipe, rechts war mal ein Spielzeugladen, und weil das so doof aussieht mit dem Leerstand, will die Stadt diese und andere geschlossene Läden in Neviges mit hübschen Motiven tapezieren. Die Idee wurde auf der 1. Nevigeser Altstadtkonferenz vorgestellt, was nicht bedeutet, dass sie auch realisiert wird. Insofern: Abwarten.

Diese Straße am historischen Kirchplatz soll im Zuge von Unterflur-Reparaturarbeiten neu gepflastert werden, und sich dann (hä?) besser ins Stadtbild (Foto unten) einfügen. Komische Idee, die neulich von den Velberter Häuptlingen im Nevigeser Pilgersaal vor eingeladenen Gästen angekündigt wurde. – Rommelssiepen.

Bürgermeister Dirk Lukrafka kommt heute zur 1. Nevigeser Altstadtkonferenz und bringt ein »Starkes Maßnahmenpaket« mit. Die Show beginnt um 19 Uhr. – Katholischer Pilgersaal am Mariendom.

Willkommen im Loungebereich am Nevigeser Busbahnhof. Setzen Sie sich und machen Sie es sich bequem bis der Bus oder jemand vom integrierten Handlungskonzept vorbei kommt. »Neviges", sagte vor Jahren mal eine Stadtentwicklerin, "ist eine Perle, die nur geputzt werden muss". – Die Frau kann Eimerchen und Lappen mitbringen und sofort anfangen.

Die erste Nevigeser Altstadtkonferenz mit Bürgermeister Dirk Lukrafka startet am 27. Februar im Pilgersaal am katholischen Mariendom. »In einem starken Maßnahmenpaket, dem Integrierten Handlungskonzept, wird die Stadt Velbert zahlreiche …« Spannend! 19 bis 21 Uhr. Nur für zentrale Akteure, Klosterstraße 5.

Gibts links keine Cafés? Oder was ist da los?? Schild verdreht??? Und noch eine Frage: Wollte nicht vor Jahren eine Akteurin mit Festanstellung bei der Stadt Velbert die Beschilderung in Neviges erneuern???? Kommt da noch was????? Wann?????? – Elberfelder Straße.

In diesem veralteten Papierkorb (ohne Rauchmelder !) landen seit 2 Jahren alle durch das Zigarettenloch eingeworfene Zigarettenkippen direkt beim Papier. Könnte irgendwann mal heiß werden oder »Peng« machen. – Nevigeser Bahnhofsviertel vor Netto.

Bei der Vorstellung des dritten Integrierten Handlungskonzeptes der Velberter Stadtplaner für den Ortskern von Neviges, gab es unter den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern im Gebäude der Feuerwehr »deutliche Skepsis, dass es tatsächlich mit dem Dauerthema Innenstadtentwicklung vorangeht« (WZ). Sonst eher wenig los, außer olle Kamellen (Sanierung und Nutzung von Schloß Hardenberg), marginales Drumherum (Stadtteilmanagement, Öffentlichkeitsarbeit, Evaluation), eine Kostenschätzung (5,5 Millionen Euro, plus 8 Millionen für Schloss Hardenberg), kein fester Terminplan, keine (!) gesicherte Finanzierung der 5,5 Millionen – und die Erkenntnis, dass es keinen Weg zurück gibt: »Wir werden«, so die Chefplanerin »nicht das Neviges von vor 30 Jahren wiederherstellen können«. Mit anderen Worten: Tschüs, Einzelhandel; da kann man eh nix machen. Neuer Fokus: Wohnort, Wallfahrt, Tourismus.

Das Nevigeser Pilgerviertel schafft sich ab. Malecki macht dicht, Café Paaß sucht einen Nachfolger, findet aber keinen. Noch ein paar Wochen, dann ist wohl Schicht. Auch weiter weg ist bald alles weg. Gassmann macht zu; die vermieteten Läden und die nicht vermieteten Läden halten sich bald die Waage. – Apropos Waage: Silvester ist Schicht.

Devotionalien Malecki macht Ernst. Der einzige (letzte) Laden mit religiösen Geschenken und anderen hübschen Staubfängern im weltbekannten Wallfahrtsort Neviges hat keinen Nachfolger gefunden. Jammerschade. – Tschüs!

Neviges braucht kein Parkleitsystem, sondern erstmal: siehe Foto, ein sinnvolles Beschilderungssystem. Mit so viel Blödsinn findet man nie einen Parkplatz. – Beschilderung am Ende der Fußgängerzone.

Die Stadt Velbert will nach jahrelangem Rumdösen einen Experten »generieren«, der den Leerstand in Neviges »bekämpft«. Für das Wunderkind »mit baulichem Sachverstand« stehen 20.000 Euro im Jahr zur Verfügung. Glückwunsch im Vorwege, aber reicht das zum Expertenleben? Holt sich der Mann (Frau?) den Rest von der Arge? Oder ist das ein Nebenjob? Mehr zum Thema in der WAZ – Link hier.