10.4.25

Endlich wieder Donnerstag. Endlich wieder Wochenmarkt. Endlich wieder Besucher in Neviges, schöne Stände, gutes Essen, Musik, geöffnete Geschäfte, und zwar alle, viele Leute in den Cafés, weil es sich herumgesprochen hat, dass es sich lohnt, donnerstags vormittags ins Dorf zu kommen. Davon profitieren alle, nicht nur die Marktleute mit ihren  Ständen.

Beim Optiker ist mehr los, im Schulladen ist mehr los, im Blumenlädchen, bei Kati (Foto), in der Sparkasse, bei der Post, bei Mesut, bei den Friseuren und Kosmetikstudios, kurzum: Das Dorf lebt für kurze Zeit auf, auch weil man Leute trifft, die man lange nicht gesehen hat, man erfährt Neues – wer ist gestorben, wer hat Nachwuchs bekommen, wer macht auf, wer macht zu, wer „geht” jetzt mit wem, wer geht jetzt mit einem Rollator, wer geht ins Krankenhaus, kein Wunder: der Wochenmarkt macht möglich, was selbst die Wallfahrt nicht schafft.

Was man nicht sehen kann, ist das neue Auto des Nachbarn, denn donnerstags kann niemand durch die Fußgängerzone und Einbahnstraße fahren und schon gar nicht rasen wegen der vielen Fußgänger. Auch nicht falsch herum, wie inzwischen "über 30 Prozent". Der neue Ordnungsamtoberchef Christian Draeger sollte sich das mal anschauen und überlegen, wo man "Bitte-Schritt-Fahren-Schilder" und "Durchfahrt-Verboten-Schilder” in angemessener Größe kaufen und aufstellen kann. Lukas, vier Jahfahrre: Die müssen groß sein. So groß wie mein Papa.

Eine von uns, unsere Isabelle vom Fotostudio in der ehemaligen Buchhandlung, hat jetzt eine beratende Funktion bei Velbert Marketing, also ein Wörtchen mitzureden, wenn es um die Nevigeser Innenstadt geht. Zum Beispiel bei Anschaffungen für die Fuzo wie Bänke, Bäume, Bepflanzung, Beschilderung, alles was wichtig ist, um die Verweilqualität im Dorf zu bereichern. 

Mitreden kann sie, sich über Missstände aufregen ist auch ihr Ding, und ein Händchen für Schönes hat sie sowieso. Ihr Atelier ist die beste Referenz, auch der Eingang ihres Studios hebt sich wohltuend von der Nevigeser Tristesse ab: Hier weht ein anderer Wind, hier arbeitet ein besonderer Mensch. 

Der weibliche Blick, sagt sie, hat andere Augen, gerade wenn es um den öffentlichen Raum geht und – auch ein großes Thema – um die Sicherheit von Familien und Frauen. 

Gute Nachbarschaft ist ihr wichtig: Ihren Kaffee trinkt sie bei Hani, Kleinigkeiten kauft sie im „Neviges-Kiosk”, Geschenke für ihre Liebste und Lieben im Blumenlädchen und ("es gibt Dinge, die ein zweites Leben verdienen") bei Doris im Rommelssieben.

Apropos zweites Leben: Wer eine Kamera sucht, Isabelle hat als Profi immer die neueste und beste Ausrüstung, sollte einen Blick in ihr Schaufenster links vom Eingang werfen. Hier gibt es ihre Canons und Nikons für kleines Geld und Tipps aus 27 Jahren Erfahrung gratis dazu.

Foto oben (bearbeitet): Isabelle Ulrich

Studio in der Fuzo.
Selbst entworfen, selbst
umgebaut

Equipment vom Profi

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9.4.25

Angsthase Pfeffernase, sagten die Kinder früher, morgen kommt der Osterhase. Damit kann man heute niemanden mehr beeindrucken, schon gar nicht Audi- und Mercedesfahrer, es sei denn, man ersetzt das Wort "Osterhase” durch das schöne Wort "Ordnungsamt" und das Wort "morgen” durch „"jetzt" – man glaubt gar nicht, wie schnell die Kofferraumklappen aufspringen ... damit das Ordnungsamt die Klappe hält.

In der Nevigeser Fußgängerzone, das können auswärtige Leser nicht wissen, darf man an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr etwas anliefern, auch wenn es nur eine Tafel Schokolade ist. Seltsam, sagen die Leute. Je größer der Karren, desto entspannter sind die meist älteren Fahrer. Ein inzwischen verstorbener Geschäftsmann (riesiges Geländefahzeug) soll 170 Knöllchen mit ins Grab genommen haben. Angeblich. Die Leute übertreiben schon mal …

Das glaub ich nicht, das glaub ich nicht,
du hast den Schönsten in der ganzen Stadt ...
















Richtig Dampf ablassen und sich austoben geht auch anders: einander anschreien, auf Kissen einschlagen, Wutbilder malen oder ein Wuttagebuch führen, Boxsäcke verprügeln, sich beim Sport auspowern, Leserbriefe schreiben, demonstrieren, auf den Putz hauen. Es gibt so viele Möglichkeiten, aber das hier geht zu weit.

"Ich werde wütend", sagte vorgestern eine Frau im Backtreff, „überall eingeschlagene Scheiben – hast du schon den Aufzug am Bahnhof gesehen?”

Dabei kann man in Neviges nicht mal einen Hammer kaufen. Ausheulen könnte helfen, aber wo?

Ein Therapeut: Man könnte Neviges mit 432 Hz Musik beschallen. Gute Idee für den Busbahnhof, für den S-Bahnhof, für Treppen und Eingänge und für die Fußgängerzone, aber schlafen dann nicht alle ein?

"Zuhören, Verstehen, Machen", ein Versprechen des SPD-Kandidaten zur Kommunalwahl, heißt bei der CDU etwas lahm (und oft gehört): "Velbert im Dialog”.

Bürgermeisterkandidat Dirk Lukrafka, ein vielbeschäftigter Mann, den man nicht alle Tage in Neviges zu Gesicht bekommt, ist lt. Supertipp am 24. April nach Feierabend bei uns im Dorf. 

Von 18.30 bis 20.30 Uhr kann man ihm im Parteibüro der CDU in der Wilhelmstraße Fragen stellen und Anregungen loswerden. Thema egal, außer Quatsch, z.B.Fragen nach seinem Boot oder Fahrrad oder nach seiner Stadtgalerie.

Dass es jetzt mehrere Parteibüros gibt, die selten genutzt werden (Velbert anders hatte zuerst eins), könnte auch eine Folge des Leerstands sein, nach der pfiffigen Idee: Wenn man den Leerstand nicht wegbekommt, zieht man selbst ein. Das haben die Altstadtmanagerinnen übrigens wunderbar nach- oder vorgemacht.

Apropos pfiffig: Die Weste von Lucas Schröder ist mehr als ein wärmendes Kleidungsstück, nämlich  das (!) modische Statement des immer noch mächtigsten Mannes in Velbert. So etwas kopiert man eigentlich nicht. Trotzdem: Könnte den Nevigesern gefallen. 
Foto (bearbeitet): CDU

Astrein: nicht kariert, 
sondern distinguiert 

8.4.25

Klasse. Voll schön. Gut für die Umwelt, auch für die Fahrerin, und so weiter. Klamottenkönigin Kati macht nicht nur alles richtig, was ihr Geschäft angeht, sondern auch alles vorbildlich in ihrer Freizeit. Ein handelsüblicher Einkaufskorb, ein paar Blümchen und schon sieht die Welt ein bisschen fröhlicher aus.


Ihr langer Samstag, sie nennt das "Samstag-Nachmittag-Shoping bei Kati” ist gut gelaufen und wird wiederholt. Mit etwas Glück machen andere mit, mit etwas weniger Glück zieht sie das alleine durch. Nächster Termin: Samstag, 3. Mai. Erst stöbern und kaufen, dann ein Gläschen … trinken beim Feuerwehrfest. Die gekauften Sachen – wer geht schon gerne vollbepackt zum wichtigsten Fest der Saison – können später abgeholt werden.

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Heute schon geärgert? Wenn nicht, geht zum Busbahnhof, zur Sprudelplatte zu Gerd Riedels, Treppe zum Kirchplatz und wenn das immer noch nicht reicht zum S-Bahhof. Fahrt mit dem Aufzug hoch und haltet eure Nasen zu: Es riecht nach Pipi. Packt nix an, setzt euch nicht hin und wenn ihr Kinder habt: an die Hand, es gibt Schreckliches zu sehen. 

Jetzt kommt die gute Nachricht: Die Spargelsaison ist eröffnet. Netto hat grünen, Mesut hat weißen, Gut Kuhendahl sucht Leute zum Ernten, Sortieren und Verkaufen. Geboten wird eine faire Bezahlung, flexible Arbeitszeiten und eine saisonale Beschäftigung. Erfahrung ist von Vorteil, aber nicht zwingend erforderlich. Vielleicht ist das ja was für unseren Künstler. Link dazu hier.

Schon was vor am 13. April?

Der Obst- und Gartenbauverein Neviges und der Förderverein Schloss Hardenberg veranstalten am Sonntag, den 13. April eine Busfahrt zu den Narzissen-Wiesen in der Eifel. 

Armin Doll: Nach einer gemeinsamen Wanderung von 3,6 Kilometer entlang dem Perlenbach steht der Nachmittag in Monschau zur freien Verfügung..

Abfahrt

ZOB 7:40  Poststraße neben dem Finanzamt am ZOB
TÖ 7:50 Tönisheide Mitte
NEV 8:00 Neviges Markt / Bahnhof
ROS 8:10 Bahnhof Velbert Rosenhügel

Rückfahrt
16.30 Uhr

Es sind noch Plätze frei. Teilnehmerbeitrag für Gäste 25 Euro, für Mitglieder der Vereine 20 Euro. Verbindliche Anmeldung durch Überweisung des Teilnehmerbeitrags auf das Konto des Förderverein: Spk HRV ISBN DE50 3345 0000 0026 3555 52 unter Angabe des Stichwortes "Narzissen 2025“, des Vor- und Zunamens  und des Zusteigepunktes VM, TÖ, NEV oder ROS.

Auskunft unter 015 23 / 38 75 349 oder 020 52 / 96 12 66 
und unter  fv_schloss_hardenberg@hilgers-velbert.de
Foto (bearbeitet): Veranstalter

7.4.25

Früher, als die Kinder noch lieb und brav und fein gekleidet waren, gabs zur Erstkommunion eine Junghans von den Eltern und eine Dose Kekse von der Tante. Der Anzug von C&A und die Lackschuhe von Voss und das Gebetbuch von Nettesheim (alle in Wuppertal) mussten jahrelang sonntags aufgetragen werden, bis man das Alter für die Liebe erreichte und sich in eine Frau (früher sagte man Fräulein) verknallte. 

Die Geschichte dieser bezaubernden jungen Dame aus gutem Hause, kann man hier als Kurzversion für Frisöre ansehen.

Die Tante, eine Nette, kaufte immer Äpfel auf dem Wochenmarkt vor dem Wuppertaler Rathaus. Sie sagte immer: Gib mir zwei gute, die sind für einen Kranken, den ich gleich besuche. Die andere Tante (katholischer als der Papst) konnte nicht lügen. 

Für das Kind auf dem Foto war die Zeit nach der Erstkommunion die Hölle: Samstags beichten, sonntags beten. Und zwar jeden Samstag und jeden Sonntag. Wenn er nichts verbrochen hatte, erfand er Sünden, damit der Pfarrer Ruhe gab.

Die katholische Gemeinde hat ihr Osterprogramm veröffentlicht: 

– Karfreitag: 
00:00 Nachtwache, St. Mariä Empfängnis
(Die Kirche bleibt die ganze Nacht geöffnet)
08:30 Trauermette mit Psalmgesang und Gregorianik, 
St. Mariä Empfängnis
10:30 Kreuzweg für Kinder und Familien, Kreuzberg
13:00 Kreuzwegandacht, Kreuzberg
15:00 Karfreitagsliturgie: Feier vom Leiden und Sterben Christi, Mariendom mit Pfarrcäcilienchor

– Ostersamstag:
08:30 Trauermette mit Psalmgesang und Gregorianik, 
St. Mariä Empfängnis
10:30 Beichtgelegenheit, Krypta Mariendom bis 12:00 Uhr
15:00 Beichtgelegenheit, Krypta Mariendom bis 16:30 Uhr
21:00 Polnische Ostervigil, Mariendom

– Ostersonntag:
05:00 Ostervigil, Mariendom mit Osternachtschor
10:00 Hl. Messe, St. Mariä Empfängnis
(die Gemeindemesse wird in den Anliegen der gesamten Pfarrei gefeiert – pro populo)
11:30 Hl. Messe, Mariendom
15:00 Österliche Andacht mit Taufgedächtnis, Mariendom

– Ostermontag:
10:00 Hl. Messe, St. Mariä Empfängnis
11:30 Hl. Messe,Mariendom


Die evangelischen Termine: 

– Karfreitag:
10:15 Gottesdienst mit Kirchenchor und Abendmahl mit Christine Weidner in der Stadtkirche Neviges
15:30 Seelsorgekreis mit Katharina Sindt im Domizil Burgfeld

– Ostersonntag:
10:15 Gottesdienst mit Kirchenchor und Pfarrer Martin Weidner in der Stadtkirche Neviges
Ostermontag:
10:15 Osterbrunch mit Christine Weidner im Gemeindehaus S5

Alle Veranstaltungen sind eintrittsfrei (frei wie Freibier) und lohnen sich auch für Menschen, die aus der Kirche ausgetreten sind oder einer anderen Religion angehören oder nie Mitglied einer Kirche waren. 

Besonders empfehlenswert für Gäste aus der Umgebung (der weiteste Weg lohnt sich) ist der katholische Mariendom mit seiner Wahnsichtsarchitektur von Gottfried Böhm und die evangelische Stadtkirche mit ihren Wahnsinnsglocken. 

Es soll Leute geben, die die Glocken bereits vor ihrer Ankunft in Wuppertal Vohwinkel oder Essen Kupferdreh hören können. 

Was ist denn hier los? Noch nichts, aber bald donnerstags, wenn Wochenmarkt ist. Dann verteilen unsere Politiker in Neviges Eier. Keine schlechte Idee, denn so sieht man, dass sie eigentlich ganz lieb sind und nicht nur an Velbertmitte denken. 

Die CDU hatte mal goldene (etwas protzig), die SPD hatte mal rote und die Grünen hatten immer nur Windrädchen und/oder Kugelschreiber. Die SPD stand immer vor Utes Laden, neuerdings SPD-Parteibüro, die CDU immer vor der Apotheke und die Grünen weiter unten, wo jetzt der Franzose seinen Stand hat. Gut möglich also, dass sich die Grünen aus Platzmangel einen Stand mit der CDU teilen.

Erinnert ihr euch noch an die rote Doris und den roten Klaus aus Wülfrath? Die standen nicht vor Wahlen auf dem Heumarkt, sondern jeden Samstag, also 52 Wochen und das jahrelang, und verteilten den "Roten Reporter”, der einen eigenen Wikipedia-Eintrag hat. Tolle Leute, die auch von den Besserverdienenden geliebt und gewählt wurden. Die beiden Journalisten wurden von ihrem Arbeitgeber gefeuert, nachdem sie in eine sehr (!) linke Partei eingetreten waren.

Die Ex-Eierfrau neulich:
Braune Eier schmecken
nicht anders als weiße

 

Neues von diesem liebevoll gestalteten Schild aus Schilda, einem Dorf im Niederbergischen … Das Schild auf dem Foto darf angeblich nicht von innen beleuchtet werden. Warum? Darum. Kann man sich nicht ausdenken, aber es geht heiter weiter: 

Es war einmal eine Prinzessin, die wollte die zwei inzwischen flachgelegten Büchertelefonzellen am Busbahnhof durch einen Bücherschrank ersetzen. Wurde leider abgelehnt wegen Vandalismusgefahr, aber vor dem Schuhgeschäft von Olaf Maier genehmigt – und zwar nur, wenn sein Schuhgeschäft geöffnet hat. Eine Freundin von ihr, die Nevigeser Klamottenkönigin: angeblich "25 Seiten Antragsgedöns, Risiko auf eigene Gefahr.” 

Wenn eine Kutsche dagegen fährt, die Fußgängerzone ist für den Verkehr freigegeben (außer GV und HGV), muss die Prinzessin ihre Diamanten abgeben, es sei denn, sie ist beim Jens versichert. Gehts noch? Oder will die Stadt, inzwischen 50 Jahre alt (da ist man in der Regel erwachsen), unser schönes Dorf kaputt reglementieren? Eine Künstlerin vom Kirchplatz: "Was die Obrigkeit geigt, mussten die Untertanen schon immer tanzen."

6.4.25

Dieses Bild von der Nordsee schickte vorgestern eine Leserin dieses Blogs von der Nordsee. Es zeigt eine WLAN-Station an der Strandpromenade eines Badeortes. Könnte ein Vorbild für unsere Obrigkeit sein, denn die Versorgung mit öffentlichem WLAN ist in Neviges eher dürftig. Familie Hani versorgt drinnen und draußen, Netto nur drinnen und sonst fällt einem außer dem Alten Bahnhof und Ahmets Kneipe am Busbahnhof spontan niemand ein.

Urgestein Wulfhorst wollte mal als Wochenmarkt-Bewerber WLAN für alle installieren, konnte sich aber – im Alter wird man schnell vergesslich – später nicht mehr daran erinnern. Ein Erlass von Herrn Lukrafka (für auswärtige Leser: der Mann regelt hier alles) könnte den Stadtwerken auf die Sprünge helfen, es gibt immer noch Leute, die sich keinen eigenen Glasfaseranschluss leisten können, und natürlich die vielen Pilger, die ihr WLAN nicht von zu Hause mitbringen können.

Einer von uns, aber leider nur donnerstags.

Karsten Scheben, Forellenmann aus Essen, hat heute Geburtstag. Er gehört zum Stammpersonal des Wochenmarktes. Sein Stand steht im Feinkostviertel hinter der Fußgängerampel im unteren Bereich der oberen Fußgängerzone (rechts hinter den kleinen Eiern). Der Mann, sagen die Kunden, ist immer gut drauf und freundlich, auch wenn sie gerade beim Fischmann aus Venlo eingekauft haben.

Herzliche Glückwunsch Karsten – und liebe Grüße von Anna.

Tipp für heute: Weizen beim Uwe, im Alten Bahnhof, im Wohnzimmer, Eis beim Hani und beim Mario und bei den anderen Eisdielen. Bei Maria in Tönisheide ist gerade Hochbetrieb. Aber: Warm anziehen. Trotz Sonne ohne Ende sind es heute nur zehn Grad. Und sonst? Neues Firmenschild an der ehemaligen Apotheke im Orth. Sieht gut aus (Schweizer Grafikdesign).



 

5.4.25

Bei diesem Wetter wärmstens zu empfehlen: Frisches Obst von Mesut, hier gestern nach Ladenschluss bei einem Gespräch über Fußball (sein Verein hat verloren – das ist für einen Mann schlimmer als der Verlust eines Backenzahns), aber darum geht es hier nicht, sondern um die Sprudelplatte, die auch dieses Jahr bei schönstem Wetter nicht sprudelt. Warum? Darum.

Die beste Currywurst gibt es übrigens drei S-Bahnstationen entfernt am Baldeneysee. Das Lokal heißt Lucas (Webseite hier). Alles schön dort: das Lokal, der See, sogar der S-Bahnhof. Man traut seinen Augen nicht: kein Dreck, keine Schmierereien, wie am Nevigeser S-Bahnhof. Alles picobello.

Zurück zur Sprudelplatte: Wegen eines Autounfalls hat das Café il Tramonto unregelmäßige Öffnungszeiten: Nicht böse sein, wenn man vor verschlossenen Türen steht. Das Betreiberehepaar bekommt morgens Besuch vom Physiotherapeuten – immer noch, und zwei Kinder sind auch noch zu versorgen ...

Herzlich willkommen in Neviges Mitte, wir sind ein Pilgerort und kein Einkaufsparadies für Künstlerbedarf, bitte bringen Sie deshalb alles mit, um unsere Wände zu beschmieren: Spühdosen,  Lackfarbe, Pinsel, Rollen, Acrylmarker, Leitern, verschiedene Sprühköpfe, Gerüste, Folien, Aufkleber, Körperflüssigkeiten etc. Talent?  Nicht nötig, haben ihre Kollegen in Neviges auch nicht (in Wuppertal sieht das übrigens anders aus), Ideen sind auch nicht gefragt, also ran an unsere noch (!) zur freien (!) Verfügung stehenden Restflächen.

Motto: Alles geht ganz ohne Folgen:  Es gibt keine Kameras zur Grafitty- und Vandalismus-Prävention (auch keine zur Drogen-Prävention), Sie können sich also frei bewegen und austoben. 

Apropos Kameras und Prävention: Sind in Nevigeser verboten. Gilt für Bahnsteige, Treppen, Fahrstühle, Glaswerbeanlage, Gaststätten, Läden etc. Wenn Sie Anregungen suchen, klicken Sie bitte hier und (viel schöner) hier.

Falls Sie auf die Idee kommen sollten, einen tugendhaften Weg einzuschlagen: Für Zeichenblöcke und Wasserfarben müssen Sie schon nach Wuppertal (Illert) oder Witten (Boesner) fahren. 

4.4.25


Neues Parteilokal der Genossen in der Fuzo. Viel Rot, sauberer Text (meinen die das ernst mit "Zuhören" und "Machen”?), gute Lage in der Fuzo. Die rote Vermieterin kann ihr Glück wohl kaum fassen: Kein Friseur, kein Nagelstudio, kein Versicherungsmakler, kein Hörgeräteladen, aber ein Stützpunkt für ihren Volker, der Bürgermeister werden will – da muss man den Wählern, die nicht um die Ecke laufen wollen, schon etwas entgegenkommen. 

Eine Fotografin, vermutlich CDU-Wählerin: Einzelhandel wäre mir lieber, eine Malerin, vermutlich SPD-Wählerin: Mir auch, aber so sind nun mal die Zeiten. Ein Beobachter: Wenn alle Parteien ein Büro in der Fußgängerzone aufmachen würden, dann wäre der Leerstand vorbei und wir könnten unsere Managerinnen von gegenüber vor die Tür setzen. Ob Volker da mitmachen würde als Sozialdemokrat? 



Hochsaison bei Doris am Rommelssiepen
Ostern kann kommen ...

Die taffe Tierschützerin verkauft in und vor ihrem Geschäft allerlei Schönes und Selbstgebasteltes für kleines Geld und spendet den gesamten Erlös dem Tierschutz. Ihr Osterangebot – es gibt alles, was man zum Fest braucht, außer gekochte Eier (die gibt es demnächst von den politischen Parteien in der Fuzo) und Gottes Segen. Den gibt es täglich von 9 bis 17 Uhr im Mariendom und an Ostern besonders feierlich. Termine folgen.

Tipp für Doris-Besucher: Wenn Isabells Flitzer, ein Fiat 500, vor Doris Laden steht, ist Doris Trödelmarkt im Laden, wenn sie mal nicht da ist, findet man sie im Eiscafé der Hannis. Mal ist Hans Werner dabei (der nette von der MLPD), mal ihre fleißigen Helferinnen, ohne die der Laden nicht zu stemmen wäre. Garantiert viel los ist donnerstags, wenn Wochenmarkt ist und alle aus der Umgebung kommen, außer unsere Politikern, die nur kommen, wenn Wahlkampf ist, und der hat bereits begonnen.

Was gibts noch? Grüße einer Leserin dieses Blogs von der Nordsee. Tolles Buntbild (bearbeitet), ruhiger als in Neviges, noch ruhiger, aber mehr Wind bei schönstem Wetter. Grüße zurück – !

Das war sie, die gedruckte Tageszeitung, die jahrelang täglich frisch gedruckt in unserem Briefkasten am Kirchplatz steckte, weil Nachbarin Ute sie abonniert hatte und wir anderen mitlesen durften. Am 17. Oktober ist Schluss, zumindest wochentags. Die Printausgabe wird eingestellt, es bleibt eine Wochenendausgabe und ein hervorragendes digitales Angebot, das nicht nur links auf die Welt schaut, sondern auch ohne Bezahlschranke angeboten wird. Wer noch nie reingeklickt hat, findet hier die heutige Ausgabe.

Und sonst: Morgen ist langer Samstag bei Kati. Geöffnet ist von 10 bis 18 Uhr und es wird einiges geboten. Link hier. Und sonster? Das SPD-Parteibüro ist in die Fußgängerzone gezogen, und zwar in Utes Laden. Gemeint ist die "rote Ute? von der SPD und nicht die Ute vom Kirchplatz, über die demnächst hier berichtet wird.

Samstagnachmittags-
Shopping bei Kati

3.4.25


Der nächste Leerstand. Diesmal Im Orth, diesmal besonders schade, weil der Besitzer einiges vor hatte ... und die Sachen, Antiquitäten und allerlei Trödel aus dem letzten Jahrhundert, jetzt fehlen. War immer schön, wenn seine Marilyn Monroe oder Monroes (er hatte oft mehrere im Laden) uns auf dem Weg zum Hähnchenstand oder zur Naturfleischerei Janutta anlächelten.

Vorbei. Bekannt wurde der leidenschaftliche Sammler durch seine Gaststätten, in denen er Kaffee und Kuchen und vieles mehr in seinem ungewöhnlichen Ambiente servierte. Fernsehen und Zeitungen berichteten regelmäßig …

Und sonst? Die aus der Fernsehsendung "Bares für Rares" bekannte Möbel-Aktivistin Esther Ollick war nach kurzer Zeit wieder weg ("Neviges war nix für sie") nur Jürgen Heringhaus hielt es länger aus in Neviges, nämlich 35 Jahre. Sein Laden in der unteren Elberfelder Straße war „der" Wallfahrtsort im Wallfahrtsort, allerdings nur an Sonn- und Feiertagen. Jetzt ist er Rentner.

Kinder an die Macht? Gute Idee von Herbert (hier sein astreines Lied), aber es gibt eine viel bessere Idee: Kinder ins Museum. Denn die Arbeiten der Kleinen überraschen und begeistern die, die was von Kunst verstehen und Kunst lieben, immer wieder. 

Was der Nachwuchs diese Woche bereits auf der Sprudelplatte geschaffen hat, übertrifft wieder einmal alle Erwartungen. 

Hier weitere Werke:




Schade, dass die Bilder beim nächsten Regen weg sind. Hoffentlich gibts immer wieder neue in diesem Sommer ... Picasso hat mal gesagt: Jedes Kind ist ein Künstler. Das Problem ist nur, ein Künstler zu bleiben, wenn man erwachsen ist. 

2.4.25

Ach, ist das alles schön: Das schöne Wetter, das schöne Café in der Altstadt, die schönen Luftballons vor dem Blumenladen und die schönen Blumen im Laden. Wenn alles offen ist, ist es immer schön in Neviges, besonders am Mittwochnachmittag, wenn die einen auf und die anderen zu haben.

Doch was steht da vor den Luftballons und passt so gar nicht in die Idylle der Fußgängerzone? Ein Lieferwagen. Das ist völlig in Ordnung, wenn er Schrittgeschwindigkeit fährt – oder auch nicht. Denn die Nevigeser Fußgängerzone ist auch eine Einbahnstraße und die geht nun mal in Richtung Fußgängerampel zu Stellas Außengastronomie und nicht in Richtung Gassmann, was eigentlich 50 Euro Maut kostet. Eigentlich. Aber hier nicht, weil selten jemand da ist, der kassiert.

Der Blumenladen ist sehr hübsch geworden und hat sich an die Spielregeln gehalten: Luftballons am Eröffnungstag. Man kann nur hoffen, dass es den Betreibern gelingt, die Herzen der Nevigeser und Nevigeserinnen zu erobern. Tipp an die Velberter: Besucht unser Dorf vor der 50-Jahr-Feier, ihr wollt doch wissen, was gefeiert wird. Oder?

Wer in Neviges reich werden will, sollte nicht in die Politik gehen (zur Zeit sind alle gut bezahlten Jobs vergeben), sondern sich mit Hochbau, Tiefbau oder Treppenbau beschäftigen und Mercedes fahren. Hochbau ist lukrativ (siehe Foto eines Bauunternehmers), Tiefbau auch, schon weil man alle paar Monate alles wieder aufreißen darf (ihr erinnert euch sicher an die ewige Baustelle im Rommelssieben in den letzten Jahren), Treppenbau und Treppensanierung haben Zukunft, weil es offensichtlich niemanden gibt, der mal eben eine evangelische Friedhofstreppe reparieren kann oder will. 

Die Treppe zum Grab ihrer Mutter, schreibt Martina auf Facebook, war angeblich schon bei der Beerdigung im Januar gesperrt und ist es immer noch. Ein Treppenexperte: "Vielleicht sollte man eine japanische Treppenbaufirma einfliegen lassen, die machen das in drei Tagen. Aber Vorsicht: Treppen müssen sorgfältig geplant werden, das kann künstliche Intelligenz, gezeichnet werden, das kann jedes CAD-Programm, gerendert werden, damit sich die Behörden etwas vorstellen können, berechnet werden, genehmigt werden, ausgeschrieben werden, ins Sondervermögen passen oder bar bezahlt werden, und bis alles unter Dach und Fach ist, ist Weihnachten.

Wie schwierig das Thema ist, zeigt das neue Treppenhaus vor Schloss Hardenberg. Die Behörden finden den Entwurf schön, alle anderen nicht. Herr Lukrafka, Träger einer Augenbinde für Neutralität, hält sich klugerweise raus, ein Architekturstudent aus Ratingen meckert: Wenn das wirklich gebaut wird, wechsle ich zum Schmuckdesign-Studium. Ich will was Schönes machen in meinem Leben und mit so was nichts zu tun haben.

Treppe am Friedhof.
Foto (bearbeitet):
Martina / Facebook





Wenn Kühe und Hühner ständig hin- und herlaufen, hat das sicher was mit der Zeitumstellung vor drei Tagen zu tun. 

Wenn Kunden ständig hin- und herlaufen, hat das sicher was mit der Orientierungslosigkeit im Netto zu tun. Man findet einfach nichts mehr.

Mal liegen der Camembert links in Richtung Fleischwurst, mal rechts in Richtung Vollmilch. Mal liegen liegen die Chinasuppen bei den anderen Konserven, mal hinter den Aufback.Brötchen. Mal liegt das Speiseeis im Tiefkühltregal in Richtung Kassen, mal in einer Tiefkühltruhe hinter dem Kohlrabi, der mal links hinter den Birnen, mal rechts bei den Tomaten oder ist gar nicht da, wie der Primitivo aus Italien, der letztes Jahr noch dort stand, wo heute die Pizzen sind.

Auch vertikal kann man was für sich tun: Mal liegt das Gesuchte in der Sichtzone, mal in der Greifzone, mal in der Bückzone und mal in der Streckzone. Ganz schön heftig für Ältere – aber nicht ungesund. Ein Kardiologe: Wahnsinn, man zahlt Unsummen für Bewegung in der Muckibude und hier regt man sich über 800 Meter Aufwärmen auf. Ein Psychiater: Mir ist aufgefallen, dass die Leute nach dem Einkaufen ständig ihr Auto in der Tiefgarage suchen – der Mensch ist ein Gewohnheitstier.

Nervig: Kundenstopper
vor dem Margarineregal


 

1.4.25

1.April 2019
 

Heute ist Hochzeitstag auf dem Kirchplatz. Er macht das Frühstück und sie muss abends nicht kochen. Erst gehts zum Papiercontainer, dann zur Eröffnung des Blumenladens hier in der Altstadt, danach zum Hochzeitstagsgeschenk (woher wird nicht verraten, nur soviel: es kommt aus Neviges), vielleicht in die Duckomenta und zu Kaffee und Kuchen in Velberts schönsten Café (das mit den vielen Torten) und dann kocht die Enkelin ein Hochzeitstagsfestessen.  

Das Paar hat sich vor 15 Jahren im Wartebereich des Velberter Krankenhauses kennen gelernt und ist seitdem unzertrennlich. Erster Gratulant bei der Hochzeit vor sechs Jahren, war übrigens der Mann auf dem Kühlschrankbild. Anna: Nicht meine Partei, aber – ein Netter. Den Hochzeitstag haben sich beide ausgesucht: "Kann man nicht vergessen“.

Glück, hat Anna einmal gesagt, ist wenn mein Amore mich vom Bus abholt. Schöne Definition, nicht schlechter als die von Harald Juhnke, die man heute sicher in den Zeitungen lesen kann: "Keine Termine und leicht einen sitzen."

Kühlschrankbild:
"Ein Netter"