So ungefähr, liebe Nevigeser, könnte die Grüne Wand am Brunnen später mal aussehen. Viel breiter (und höher und teurer) – zahlen Sie ja, und mit vielen leeren Flaschen dahinter. Glauben Sie nicht? Abwarten. – Bahnhofsviertel.

Gut essen für 4 Euro 80 oder lieber 40 Cent drauf legen und vier Pils trinken? – und auch satt werden. Die Alte Waage am Nevigeser Busbahnhof ist die amtliche Einrichtung für Betreutes Trinken im Kaff. Eigene Bushaltestelle (wie beim Stemberg), und wenn es mehr (und später) wird: Taxi vor der Tür. – Bahnhofsviertel.

Die Nevigeser Fußgänger werden seit einiger Zeit ziemlich fies behandelt. Da ist es nett, dass endlich ein deutliches Zeichen gesetzt worden ist. Vermutlich sollen alle vor dem aktuellen Elend im Kaff gewarnt werden. Gut so.

Keine Gurken beim Nevigeser Gurkenkönig. Auch kein Spargel, kein Feldsalat, keine Tomaten, Kartoffeln, Weintrauben, Mirabellen und auch (besonders schmerzlich) keine frischen Erdbeeren. Dafür einen großen Haufen Dreck vor der Tür und ratlose Leute. So etwas hat das Kaff noch nie gesehen. – Fußgängerzone.

Der schönste Tag in Neviges ist der Donnerstag. Dann ist Markttag. Die Einzelhändler (sofern noch vorhanden) freuen sich auf die vielen Besucher, auf gute Umsätze – und auf die neuen, etwas ungewöhnlichen Donnerstags-Aktionen der Velberter Wirtschafts-förderer. – Fuzo.

Der schönste Platz in Neviges ist momentan die Wiese vor Schloss Dauerbaustelle. Sehr schön geworden – und bevor sich jemand Gedanken macht, ob die Gänse vom Schlossteich (zur Zeit eher ein Schosstümpel) vielleicht alles wegfressen und Durchfall bekommen (Narzissen sind nicht so harmlos, wie sie aussehen): die Gänse haben ausgeschissen. Sind alle weg. – Minigolfviertel.

Wenn man bedenkt, dass die Klempner der Stadt jahrelang nicht in der Lage waren, den alten Nevigeser Brunnen abzudichten und sprudeln zu lassen, ist die Unterkonstruktion des neuen Platzes für fünfhunderteinunddreißigtausend Euro oder mehr (vermutlich mehr) vergleichsweise ein Hammer. 40 Tonnen. – Altstadt

Kein Herrenausstatter, kein Handyladen, aber endlich kunterbunte Stühle in Neviges. Nicht die unkaputtbaren, weißen, braunen oder grünen Monoblocdinger, die überall die Fuzo und die Balkons verunstalten, sondern besser. Gibts beim Stock neben dem Massageladen mit dem schönen, weit über die Kaffgrenzen bekannten Aufdruck: Keine Erotikmassage. – Fuzo.

Die Nevigeser sind (anders als die Saus und Braus spielende Obrigkeit aus Velbert) sparsame Leute. Da kommen kleine Geschenke aus Plaste und Elaste besser an, als ein vergoldeter Brunnen (oder ein vergoldeter Gockel auf dem Dach einer klammen Gemeinde). – Gut, Kati. Danke. 

Liebe Neviges-Besucher, lassen Sie sich nicht irritieren. Es ist (kein Witz) genau 11 Uhr 11. Ihre (verspätete) S-Bahn von Wuppertal kostet zwar dreimal so viel wie eine Metrofahrt quer durch Paris, aber dafür ist das Pils günstig. – Willkommen im Kaff.

Da können die SUFs von Porsche, BMW, Mercedes und Toyota, der Apothekenflitzer, die Rossmann- und Paketanlieferungskarren (und die Motorräder), die sonst durch die Nevigeser Fußgängerzone brettern, nicht mithalten. – Historische Altstadt.

Am 1. Mai beginnt die Pilgersaison in Neviges. Erst kommen die Kroaten. Dann kommen die Polen. Die Frauen sind schön und fromm, die Männer sind stolz und durstig, und die Messen sind die vollsten und schönsten im ganzen Jahr. Man versteht kein Wort, was kein Nachteil ist, und nach der Messe wird gefeiert ...

Endlich Wochenende. Das Kaff hat sich herausgeputzt (Fotos), jetzt können die Touristen kommen. Gibts was zu sehen? Kommt drauf an, was man sucht. Der Dom ist noch da (Privatbesitz), ein paar Cafés (Foto) und Einzelhändler auch, alles andere verschwindet nach und nach. Wenn Sie sich beeilen, können Sie (noch) was erleben. – Fuzo.

Diese nette Frau arbeitet nicht hinter der Supermarktfleisch- oder Sparkassentheke in Neviges, sondern in einem Puff. So eine Freizeiteinrichtung gibt es im Kaff schon lange nicht mehr. Kino auch nicht, dito Museum, dito Brunnen, dito Stadthalle. Die Kneipe dahinter, hieß früher „Inne Kurve“. – Altersheimviertel, Bogenstraße.

Erschossen oder gestopft oder gebraten oder in guten Händen ist eigentlich egal, Fakt ist, die Gänse vor Schloss Dauerbaustelle sind weg, weil sie unartig waren. Zuviel geschnattert, zu viel geschissen (die WAZ spricht von Tretminen), Leute erschreckt (vermutlich gebellt). Übrigens: Herr Wurfhorst (zuständig für alles) sagt zu dieser Kacke: „Seit 18 Jahren gehören Gänse zum Schloss. Sie einfach abzuschaf-fen, das ist eine Sauerei“. – Stimmt!

Nicht rasiert, aber schöne Schuhe und ein praktisches Täschchen für den Einkauf im Nevigeser Einzelhandel. – Die Nevigestouristen, hier ein bessergekleideter Besserverdiener aus der Nachbarstadt Wülfrath, werden immer mehr. Letzte Woche waren Leute aus Köln da.

Putzmittel gibts bei Rossmann, Schrubber gibts bei Gassmann, Lappen gibts auf dem Nevigeser Wochenmarkt, und bevor die Gesundheitspolente die schönste Passage in Neviges sperrt: Putzen, Putzen, Putzen. – Es riecht nach Pisse, Pisse, Pisse. Noch was? Ja, auch in den Ecken. – Mitte.

Die Nevigeser Einkaufsmeile sah schon mal schicker aus, ist aber halt so, weil die Brunnenbauherren alles  tun, um die Aufenthaltsqualität (wer hat sich eigentlich dieses Kackwort ausgedacht?) im Kaff zu verschlechtern, um später mal sagen zu können „war nicht billig, ist aber schön geworden“. Klingt einleuchtend. – Fuzo.

Pünktlich um 18 Uhr 30 werden in 42553 Neviges die Bürgersteige hochgeklappt. Aber geht das überhaupt? Oder ist das auch wieder nur ein Gerücht? – Noch was für heute? Nein. Das wars.

Leerstand links, Ruhestand (o.ä.) rechts. In Neviges, liebe Pilger und Konsumenten aus der Großstadt, ist es auch während der Arbeitszeit richtig gemütlich. Schon deshalb, weil man (Foto unten) nie lange alleine bleiben muss. – Frau XXL, besser bekannt als Kati vom XXL-Laden, vor ihrem XXL-Laden (bis Größe 68) in der Fuzo.