30.4.18
Gibts was Spannendes diese Woche? Ja. Eröffnung der Nevigeser Wallfahrt morgen um 10 mit mit dem Kölner Weihbischof Rolf Steinhäuser im Mariendom, und Prozente am Freitag ab 9 und Samstag ab 10 beim SOS-Team im Bahnhofsviertel. – Besonders empfehlenswert: die Pilgermesse der Italienischen Gemeinde Wuppertal. Morgen, 18 Uhr 30.
29.4.18
Norbert Molitor aus 42553 Neviges liest in vier Wochen im »Sonntagscafé« der AWO in 42489 Wülfrath aus seinem Heimatbuch »Im Kaff der guten Hoffnung«. – Sonntag, 27. Mai, 14 Uhr 30, Schulstraße 13. Eintritt frei. Wird schön.
28.4.18
Die beste Pizza in Neviges bringt der Papa der besten Pizzafrau in Neviges frei Haus. Wie immer: Geschmacksache, aber die Pizza mit Tomaten und Sardellen und Mozzarella sollte man unbedingt probieren. Lecker auch: die Pizza mit Spinat und Scampis und mindestens Doppelknoblauch. – Bahnhofsviertel.
Der Nevigeser Mariendom ist das Werk eines einzigen Mannes. Kein riesiges Architekturbüro, kein CAD – ein Bleistift, ein Rapi, eine Rasierklinge, ein paar skizzenhafte Zeichnungen, ein Modell, ein guter Statiker, der nicht alles kaputt rechnete, und ein blinder, fast blinder Bauherr, der die eingereichten Modelle des Architekturwettbewerbs abtastete und sich für die Skulptur des später weltbekannten Architekten aussprach. Ob das wirklich so war, ist egal, Gottfried Böhm hatte das Vertrauen von Josef Kardinal Frings – und nutzte es. Der prämierte Entwurf war erst der Anfang. Die bis dahin fertigen Zeichnungen waren Anhaltspunkte, die großartigen Details wurden später entwickelt, und vieles wurde mehr oder weniger auf der Baustelle entschieden. Eigentlich sollte der Bau, so die Preisrichter, vereinfacht werden, Böhm machte das Gegenteil. – 1966 begannen die Bauarbeiten unter Protesten der Nevigeser Einwohner. Böhm hatte den Dom nach oben auf den Berg gelegt. Noch näher an der evangelischen Pfarrkirche dran ging nicht. Ein Affront. Die Protestanten tobten, die Einwohner demonstrierten, Böhm baute. So etwas hatte das mehrheitlich evangelische Kaff noch nicht erlebt. Ein Betonberg, ein »Affenfelsen«, ein grobes Gebilde ohne Kirchturm – das sollte eine Kirche sein? Die Menschen waren außer sich. Böhm ahnte vermutlich, dass er in die Geschichte eingehen würde, und übertraf sich selbst. – Jedes Detail kam von ihm: jede Tür, jede Türklinke, jeder Stuhl, jeder Handlauf, jedes Fenster, jedes Holzbrett, jede Treppenstufe, jeder Stein im Mittelschiff und in den Nebenräumen, die Lichteinfälle, die Akustik – nichts scheint willkürlich oder dem Zufall überlassen. »Der Böhm«, sagt Rosita, »war jeden Tag hier, kontrollierte alles, und wenn ihm etwas nicht gefiel – weg damit. Da wurde schon einiges abgerissen.« – 7500 Kubikmeter Beton wurden verbaut, über 500 Tonnen Stahl, und nach zwei Jahren (davon können Bauherren heute nur träumen) war der Berg fertig. Gewaltig: 50 Meter Länge, 27 Meter Breite, 34 Meter Höhe. Aus Beton. Beispiel- los: das 2700 Quadratmeter große, vielfach gefaltete (inzwischen undichte) Dach, das auf den bis zweiundzwanzig Meter hohen Außenwänden liegt. – Wer durch die schwere Eisentür des Haupteingangs geht, betritt einen Vorraum mit einer beängstigend niedrigen Decke. An der Wand ein Frühstücksbrettchen (»Bitte leise«) und dann die Offenbarung: Ein Marktplatz mit Straßenlaternen und nicht endenden Wänden, die sich zum Himmel strecken, einem Himmel aus Beton, den man erst wahrnimmt, wenn man sich an die Dunkelheit gewöhnt hat, und dann denkt: »Mein Gott, ist das schön in Neviges.« – Wie kann man sich so etwas ausdenken – und bauen? Wie kommt man auf diese gut erdachten Stühle mit Kniebänkchen statt der üblichen Kirchenbänke? Auf den schlichten Altarblock? Auf die in den Wänden eingelassenen Lautsprecher und Handläufe? Auf die vielen Formen, die sich irgendwie zusammenfügen? Wie kriegt man die vielen Verwinklungen, die Verschiedenheit der Fenster, die zerklüftete, dreigeschossige Empore, die höhlenartige Intimität der Marienkapelle, die fröhliche Sakramentskapelle mit dem Rosenfenster unter ein Dach? Wie schafft man einen Dom, der kein Abklatsch der bekannten, großartigen Kirchenbau- werke ist, sondern besser? –Viele Jahre später: Der Dom ist undicht. Im Altarraum eine Blumenpottorgie, auf der Fassade eine aufgepinselte Rose, daneben ein verrostetes Ungetüm für Kerzen – und seit Jahren ein peinliches Gerangel ums Geld. Die Sanierung des Daches, kein großes Ding für ein weltberühmtes, einzigartiges Bauwerk, kostet ein paar Millionen, aber was ist das schon? »Die in Köln«, sagt jemand, »sollten sich was schämen, uns mit dem Dachschaden alleine zu lassen. Milliarden auf dem Konto und keinen Deut besser als die Bettler im Velberter Rathaus, die auch nur jeden Topf anpumpen können, weil sie sonst nix auf die Kette kriegen.« – Im Film Die Böhms war der Dom ungewöhnlich aufgeräumt. Der Meister, so munkelt man, war da, hat alles wegschaffen lassen, was sich angesammelt hatte. Die Blumenpötte, die Vasen, jedes schief liegende Gebetbuch, jeden Kerzenständer und jeden Pilger, der nicht ins Bild passte. Und die wenigen Nevigeser, die den Film gesehen haben, wunderten sich. »Geht doch!« – Gottfried Böhm, der große, inzwischen sechsundneunzig Jahre alte Mann, kam regelmäßig mit seinem Jaguar vorgefahren und guckte sich jede Veränderung an seinem Dom an, verhinderte aber weder die Rose auf der Fassade noch die »Kerzenkapelle« seines Sohnes Markus, der sich etwas austoben durfte, allerdings keine glückliche Hand hatte. Auch die Frühstücksbrettchen mit dem albernen Piktogramm ließ er durchgehen. Altersmilde? Oder keine Lust mehr, sich über jeden Blödsinn aufzuregen? (Norbert Molitor: Im Kaff der guten Hoffnung. Piper Verlag)
27.4.18
So schön (Foto oben) oder noch schöner (Foto unten) könnten demnächst die Bilder auf dem Neviges-Blog aussehen, wenn das neue Datenschutzgrundverordnunggesetz in Kraft getreten ist. Ab 25. Mai wirds richtig lustig. Wer nicht ausdrücklich zustimmt, geknipst zu werden, sollte eine Inkognitobrille kaufen.
Einmal im Jahr holen die Leute ihr Kettenhemd aus dem Schrank und reiten zum größten Spektakel, das in Neviges stattfindet. Vom 31. Mai bis zum 3. Juni ist Mittelaltermarkt vor Schloss Hardenberg. Eintritt 6 Euro oder 5 oder 4 (für Kinder) oder 0 Euro (für kleine Kinder, und wie immer: viel los. – Reklame in der Fuzo.
26.4.18
Der Heizkörpermann in Neviges hat das Schaufenster dekoriert. Schöne Sachen, schöne Farben, nämlich alles weiß, und mitten in der berühmtesten Einkaufsstraße des katholischen Pilgerortes. – Noch was zu loben? Ja, die katholische Wochenzeitung Die Tagespost berichtet in ihrer aktuellen Ausgabe über den Nevigeser Mariendom, der in diesem Jahr 50 geworden ist.
25.4.18
Für den Fall, dass dem Söder in Bayern demnächst die Kreuze ausgehen: Herr Heringhaus vom Trödelladen in Neviges hat noch jede Menge. Verschiedene Größen, günstige Preise, kein Versand, kein Mengenrabatt, keine Kreditkarten und nicht auf Rechnung (in Neviges zählt Bargeld). – Katholisches Pilgerviertel am Kloster.
Tee super, Espresso überragend (vielleicht der beste in Neviges), Bier kühl, Wände schwarz, Dampf und Musik gewöhnungsbedürftig, kein freies WLAN. Das Café im Bahnhofsviertel gehört zu den wenigen Lokalen im Pilgerort, die abends länger auf haben. – Café Aksu.
Aktualisierung: Freies WLAN ist da. Danke, Aksu.
Aktualisierung: Freies WLAN ist da. Danke, Aksu.
24.4.18
Schlechtes Video (die Fotos auf diesem Blog sind durchweg besser), aber gute Nachrichten: In Neviges wird auch 2018 in den Mai getanzt. A im Haus Sondermann (mit DJ Björn Wagner) und B beim Grafen (mit DJ Reiner), jeweils ab 19 Uhr. Für beide Veranstaltungen sollten Plätze reserviert werden.
23.4.18
Am »Welttag des Buches« darf das Heimatbuch von Norbert Molitor auf keiner Kneipentheke fehlen. Links: Erstausgabe, rechts: 2. Auflage (11 Euro). Gibts bei Rüger in Neviges (das Buch ist vorrätig), in jeder anderen Buchhandlung und im Internet.

Darauf trinken wir einen! Der Neviges-Blog von Norbert Molitor hat seit heute 1,5 Millionen Besucher. – Danke an alle Leserinnen und Leser, es geht heiter weiter. Geändert wird nix: Keine Werbung, keine Gefälligkeiten, keine Hofberichterstattung, keine Buntfotos.
22.4.18
Das letzte katholische Fachgeschäft für Devotionalien im Nevigeser Pilgerviertel wird in diesem Jahr aus Altersgründen geschlossen. Interessenten mit kaufmännischen Kenntnissen und Eigenkapital für eine Geschäftsübernahme, schreiben bitte einen normalen Brief (keine Anrufe, keine E-Mails) an: Devotionalien Malecki, Bernsaustraße 21, 42553 Velbert Neviges. – Tschüs.
21.4.18
In diesem Papierkorb vor Netto in Neviges (links im Bild oben) landen alle ins Zigarettenloch eingeworfene Zigarettenkippen direkt zum anderen Müll. Kein Wunder, dass die Feuerwehr neulich mit zwei (!) Löschfahrzeugen anrücken durfte. Irgendwelche Konsequenzen? Neuer Papierkorb? Nö. »Gute Übung«. – Bahnhofsviertel.

Bei diesem Wetter wärmstens zu empfehlen: Eiskaltes Getränke – und ab 60 nicht halbnackt (Sandalen, Unterhemd, kurzhosig oder ohne Hut) rumlaufen. Herr Hügel aus Neviges, 81 oder 89 Jahre alt, bürgerlicher Name unbekannt, zeigt wie es geht: Immer elegant und trotzdem frisch drauf. – Bahnhofsviertel.

20.4.18

In zwei Wochen, am Sonntag, 6. Mai, ist wieder viel los in Neviges. Eventmanager Wulfhorst von der Werbegemeinschaft veranstaltet das erfolgreichste Straßenfest im Kaff, nämlich die Trödelmeile in der Fußgängerzone. Tipp: Auto stehen lassen und die S-Bahn oder den Bus nehmen. Es wird rappelvoll. – 8 bis 17 Uhr.
Mergim Rexha, hier mit Fatmire, hat jetzt einen Stand mit einer Auswahl seiner feinen Massivholz-Produkte auf dem Wochenmarkt in Neviges. Man kann kleine Sachen, zum Beispiel Kugelschreiber, für kleines Geld kaufen und direkt gravieren lassen. Besonders cool: Massivholztaschen, die das teure MacBook oder iPad wirklich schützen. – Ab sofort jeden Donnerstag vor dem Laden vom Schröder.
19.4.18
Die Nevigeser »Pflegeoase« zieht in die Fußgängerzone. Alles frisch renoviert und schön geworden. Apropos Oase: Was ist mit dem ausgetrockneten Sprudelplatte direkt davor? Eine Leserin schreibt heute: »Demjenigen, der verantwortlich ist für die Zeitschaltung, sollte man mal einen auf die Omme geben«.
18.4.18
Man sollte seine Arbeit mögen, man sollte seine Kunden mögen, man sollte seine Ware mögen. Mesut (bester Obst- und Gemüsehändler in Neviges) mit einer Ananas. Besonders frisch gerade: Spargel. Besonders ärgerlich gerade: die Sprudelplatte. 24 Grad, und immer noch nicht eingeschaltet. – PS: Grüße von Mesut an Giusy.

Schnell ein Weizenbier oder eine Limo oder ein paar Pommes oder ein Matjesbrötchen, bevor der Bus oder die S-Bahn kommt. – Im Bahnhofsviertel in Neviges gibts inzwischen einige feine Biergärtchen, in denen die Leute das geile Wetter genießen können. Heute 23 Grad, morgen 24 Grad, Freitag noch wärmer.
17.4.18
Ist das eine bühnenreife Packpapier-Inszenierung, die nach und nach den Blick auf die belegten Brötchen und den dampfenden Kaffee ermöglicht? Oder wird das erst gar nix mit dem neuen Stehcafé in Neviges?. »Wird nix«, sagen Beobachter. Der Vermieter hat angeblich das Schloss ausgetauscht. – Fußgängerzone.
Marc Gille eröffnet bald ein Kiosk. Der bekannte Obst- und Gemüsehändler, zur Zeit (und demnächst für immer) angeblich in Frankreich ..., bleibt den Nevigesern und den Pilgern für kurze Zeit erhalten. Der hübsche Laden, seit ewigen Zeiten leerstehend, liegt zwischen Pilgerparkplatz und Pilgerviertel am weltbekannten Mariendom (50).
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