9.1.20

In Neviges wird in vielen Gastronomiebetrieben nicht Musik für die Gäste gespielt, sondern den Gästen der Musikgeschmack der Betreiber zugemutet. Die Italiener nudeln den ganzen Tag ihre Amore-Liedchen, die Griechen spielen Musik, die weh tut wie Tellerwerfen in Stadionlautstärke, die Polen kennen nur Schönefrauenlala, die Türken machen nix unter schmerz-grenzen-laut, und die Deutschen hören Verkehrsmeldungen, Wetterberichte und Tooooooore im wdr. Wer in Ruhe Grappa, Ouzo, Wodka, Raki oder Wickülerpils trinken will, steht vor einem Dilemma: Einerseits sind die Gastgeber alle sehr nett, andrerseits geht der Krach ziemlich auf den Keks. Wirklich Ruhe findet man nur im Mariendom, wenn der Orgelspieler krank oder urlaubsabwesend ist.