Das neue Buch von Heimatdichter Molitor fängt so an: Für uns, sagt Dieter zur Bedienung, kannst du schon mal die Hochrechnung machen. Vorher noch ein Großes für mich – Uschi hat, denke ich, genug für heute – ach komm, tu mal noch zwei. Und zwei Klare drauf, aber dann gehen wir nach Hause. Das mit der Rita, sagt er, ist ein dolles Ding, und Lametta, die Wirtin sagt: ja, Hammer! Die Frau war erst 49, hat aber auch viel Scheiß gebaut. Die Nummer mit den Beerdigungskränzen hat ihr übrigens niemand zugetraut. Ich weiß noch viel mehr, ich könnte euch Sachen erzählen, rede aber nich über Tote. Och komm, sagt Uschi, mach mal bitte; ich sag auch nix weiter. Zwei Stunden später sagt Dieter Muschi zur Uschi, auf den Deckel passt nix mehr drauf und in Dieter und Muschi nix mehr rein.
In Kneipen wird viel erzählt, und weil viel getrunken wird, viel Blödsinn und unverständliches Zeug, aber auch viel Schönes. Die Sache mit der Beerdigungskranzfrau ging so: Sie verkaufte einen Kranz für eine Beerdigung in ihrer Stadt und klaute ihn abends für eine Beerdigung am nächsten Tag in einer anderen Stadt. Einziger Aufwand: neuen Schleifen. Gute Geschichte, die irgendwann angeblich vor dem Richter landete. Angeblich. »Ich sag mal«, sagt Dieter, »macht man nicht, darf man nicht, wo kommen wir denn da hin? In der Zeitung stand mal wieder nix. In der Zeitung steht nie was“ …
Wenn alles nach Plan läuft, erscheint das Buch „Einen trinken wir noch, dann gehen wir nach Hause“ nach Corona.