6.4.22

Anna aus Wuppertal liebt Amsterdam. Wenn sie dort ist, sitzt sie im Café, atmet den süßlichen Geruch der Stadt, guckt Fahrrädern und Fahrradfahrern nach, kauft alte Kameras und freut sich. »Mehr«, sagt sie, »brauche ich nicht, Strand und Meer interessieren mich nicht.« Sie kann eine Stadt am Geruch erkennen. »Amsterdam riecht nach Gras«, sagt sie, »Wuppertal nach Tanztheater, Paris nach Sex, Velbert nach Maloche und Neviges nach einer frisch geschossenen Feldmaus mit etwas rosa Puder.« Ihr Stammlokal, wenn sie nach Neviges kommt, ist das Café am Brunnen. Sie trinkt Cola light, kauft Gemüse beim Gurkenkönig und Bücher bei Rüger. »Nette Frauen dort. So etwas gibt es in Wuppertal nicht mehr. Schon lange nicht mehr.« Was den Nevigesern fehlt, ist Gras. »Nicht im Stadtpark, sondern auf Lunge.«
Die Geschichte geht weiter, und zwar Im Kaff der guten Hoffnung von Norbert Molitor. Leider vergriffen. Der Autor, Blogger und Zeichner wird demnächst noch einmal (ein letztes Mal?) aus seinem Buch in 42553 Langenberg lesen. Termin wird hier bekanntgegeben.