13.3.25


Eine von uns in Neviges: Die Anna vom Kirchplatz, hier in Mailand, oder war das in Paris? und in meinem Buch über 42553 Neviges: Die Hähnchenfrau. 
Lieblingsessen: Berge von Meeresfrüchten (früher war das anders) Lieblingsgetränk: Früchtetee (früher Limo). Text gekürzt, damit sich ihr Ex, auch nicht mehr der Jüngste, nicht aufregt.

Die ersten beiden Hähnchen aß sie im Auto. Mit dem dritten und vierten fuhr sie in ihre Wohnung, deckte den Tisch, telefonierte mit der Tante, aß die Hähnchen und war kurze Zeit später wieder unterwegs: Hähnchen holen. Diesmal drei. Eins für die Tante, eins für die Cousine und eins für sich. Als die Tante nicht kam, aß sie alle drei. Und dann? »Kam die Tante.« War ihr schlecht? »Noch nicht.« Nach elf Hähnchen, elf ganzen Hähnchen, war Schluss. Sie legte sich ins Bett und wartete zwei Tage ab. War ihr jetzt schlecht? Ja. War sie beim Arzt? Nein. »Was hätte ich ihm sagen sollen? Ich habe mich geschämt.« Wofür? »Blöde Frage«, sagt sie, »elf Hähnchen – der hätte mich eingeliefert.« Und heute? »Ich kann dem Geruch nicht widerstehen. Immer noch nicht. Aber mehr als ein halbes Hähnchen schaffe ich nicht. Zwei halbe vielleicht. Höchstens drei. Dann reicht’s.« 
Norbert Molitor: Im Kaff der guten Hoffnung