Früher im Mai zogen die Männer sonntags ihre besten Sachen an, setzten sich ins Café am Brunnen und ließen sich von Monsieur M verwöhnen: Es gab Çay in kleinen Gläsern und passende Musik aus kleinen Lautsprechern, die Monsieur bis zum Anschlag aufdrehte. Man konnte sich dazu setzen und über die vorbeigehenden Leute ablästern, zum Beispiel: "Die hat einen Neuen" oder "Der lässt nix anbrennen",und abends gab es Spargel.
Heute tragen die Männer in Neviges irgendetwas Praktisches, Hauptsache die Taschen sind groß genug für das Handy. Ihr bester Freund ist das neue Samsung oder das neue iPhone, und je neuer, teurer und größer es ist, desto weniger sind sie ansprechbar. Alle sind mit diesiem Ding beschäftigt und schauen nicht mal auf, wenn in Neviges irgendwas Wichtiges passiert, wie beispielsweise "Scheibe am Busbahnhof kaputt” oder "es regnet".