Neuer Trend auf dem Kirchplatz: Bretter mit Loch. – Sonst nix Neues in Neviges. Dass Monsieur zu macht, stand bereits in der Zeitung, dass Herr Wulfhorst nicht umschult (er wollte vor einiger Zeit Bäcker werden) hat sich auch erledigt. – Historische Altstadt.

Erst wird Schloss Hardenberg in Neviges dichtgemacht. Dann wird (etwas) saniert. Dann werden die Bürger nach einer Nutzung gefragt. Dann passiert jahrelang nix. Dann gibt es ein Nutzungskonzept. Dann wird nix verraten. – Außer: Die Obrigkeit kriegt ihr Restaurant (Mühlengebäude), die Denkmalschützer ein Außentreppenhaus mit Fahrstuhl (Rückseite), die Kunstliebhaber  (das Gebäude war bis 2003 ein Museum für zeitgenössische Kunst) kriegen die beiden Plumpsklos in den Außenmauern, die sichtbar bleiben sollen.

Wenn die 2800 Quadratmeter große Dachfläche des Mariendoms in Neviges irgendwann dicht und hell ist, kommen die Wandflächen dran. Das ist erforderlich, weil der Mariendom kein Haus mit 4 Wänden und einem Dach ist, sondern die Skulptur eines Architekten und Bildhauers. Zur Zeit wird angeblich an der Fassade experimentiert. Ob das Gebäude zur ursprünglichen Schönheit zurückfindet (klicken Sie bitte hier, Sie werden staunen), ist ungewiss.

Ich ging in Neviges vor mich hin / um nichts zu suchen war mein Sinn.
Am Dom sah ich ein Häuslein stehn / es war so grün, es war so schön.

Was ist der Unterschied zwischen Schloss Hardenberg in Velbert-Neviges und der Stadtgalerie in Velbert Mitte? Das Schloss wurde vor 16 Jahren wegen angeblicher Sicherheitsmängel geschlossen, das Einkaufszentrum wurde 2019 trotz angeblicher Sicherheitsmängel ohne Bauabnahme eröffnet. Der Fall beschäftigt inzwischen die Gerichte. Der WDR (klicken Sie mal) und die WAZ haben berichtet, der Betreiber hat in der Immobilienzeitung geantwortet, die Stadt Velbert hat eine Erklärung veröffentlicht.

Etwas außerhalb des Zentrums, oft, sehr oft in der Zeitung, eigene Bushaltestelle (heißt inzwischen voreilig Neviges-Stadtgarten), und soll bald zu Geld gemacht werden. Aus der Stadthalle wird ein Wohnhaus. Das Gebäude im Bauhausstil soll weitgehend erhalten bleiben. Wer es entworfen hat, ist (merkwürdig) nicht bekannt.

Der Laden von Uhrmachermeister Karl Ballauf hat keinen Nachfolger gefunden. Jetzt erinnert fast nix mehr an das frühere Ehrenmitglied der Nevigeser Werbegemeinschaft. Das Vertraute verschwindet nach und nach auch auf auf den Fassaden. – Im Orth.

Frisch saniert und gestrichen und wunderschön geworden. Da gibts nix zu meckern (gute Farbauswahl), sondern zu loben und kräftig zu applaudieren. – Spielhallengebäude im Nevigeser Bahnhofsviertel.

Nix oder so gut wie nix kann schön sein. Üppig ist auch schön, siehe unten, wird aber kaum noch gemacht. Denken Sie mal an Schloss Hardenberg in Neviges: Die Stadt versucht angeblich seit 16 Jahren ein paar Handwerker aufzutreiben, um die Bude in Schuss zu bringen, kriegt das aber nicht auf die Kette. Schwierig.

Es gibt noch schöne Details, für die sich ein Besuch in Neviges lohnt. Fangen wir beim uralten Treppengeländer am historischen Kirchplatz an. – Anreise: Mit dem Flugzeug nach Düsseldorf und weiter mit der S-Bahn über Essen bis Neviges Hbf. Mittagessen: Knapp, Stemberg, Toni. Espresso: Eisdiele, Toni, Tassos. Betrinken: Kreuz, Tassos. Ausschlafen: Kimmeskamp. Minigolf: Uwe. Beten: Mariendom. 

Der Unterschied zwischen einem Anstreicher und einem Künstler in Neviges ist einfach. Der Anstreicher kommt nicht (versuchen Sie mal, einen zu beauftragen), der Künstler kommt ungefragt und ungerufen und ohne Leinwand. Jüngstes Werk, unsigniert und undatiert am historischen Kirchplatz.

Diese Straße am historischen Kirchplatz soll im Zuge von Unterflur-Reparaturarbeiten neu gepflastert werden, und sich dann (hä?) besser ins Stadtbild (Foto unten) einfügen. Komische Idee, die neulich von den Velberter Häuptlingen im Nevigeser Pilgersaal vor eingeladenen Gästen angekündigt wurde. – Rommelssiepen.

Die Wartehalle überm Alten Bahnhof in Neviges ist flachgelegt worden. Nicht von der Stadt Velbert, die sich bekanntlich mit sowas auskennt, sondern von der Bahn. – Tschüs!

Zu den Besonderheiten der Sprudelplatte in der Nevigeser Altstadt, gehört die Gestaltung der Nebenschauplätze. Die architektonischen Dummheiten waren auf den ersten Renderings nicht zu erkennen (klicken Sie bitte hier und vergleichen Sie). Das untere Foto zeigt eine Sitzbank aus Holz vor einer Sitzbank aus Beton. – Fuzo.

Klaus Englert von baunetz.de hat den undichten Wallfahrtsdom in Neviges besucht. 2800 Quadratmeter Dachfläche sind inzwischen saniert, an 800 Quadratmetern ist man dran, danach ist das Budget von 6 Millionen Euro aufgebraucht. Der Dom braucht frisches Geld, damit es weiter geht. – Den Artikel kann man hier anklicken.

Wie jede bedeutende Stadt (denken Sie mal an Wuppertal, Köln, Frankfurt, Paris), hat auch Neviges ein Fließgewässer. Fließt über Umwege in die Nordsee, heißt Hardenberger Bach und ist für Schiffe und Wassersport ungeeignet. – Historisches Fachwerkhausviertel mit Heißmangel (Link hier) am S-Bahnhof.

Die evangelische Treppe zum Nevigeser Kirchplatz (hier auf einem alten Foto mit Geländer in der Mitte) wird nach der gelungenen Sanierung wohl doch noch nachgebessert: Heute waren Leute da, die alles ausgemessen haben. Auch am Pastoren-Durchgang nebenan. Sicherheit geht vor Klarheit und Schönheit. Insofern: Danke an alle beteiligten Akteure, Gutachter und Schlosser im Vorwege.

Schon was geplant für den Urlaub in diesem Jahr? Absagen, stornieren, umbuchen. Besuchen Sie Neviges im Frühjahr oder Sommer: Klitzekleines Dorf mit gerade mal 3954 Einwohnern im Zentrum. Katholische Welt-Architektur, zwei Kneipen, eine Hand voll Läden, eine Eisdiele (besonders gut das Zitroneneis), ein Metzger (Bio), ein Hotel (italienisch), ein Kloster. – Sie erholen sich garantiert.

Uta Winterhager hat auf »kölnarchitektur.de« über den Architekten und Bildhauer Gottfried Böhm geschrieben, der gestern 99 Jahre alt geworden ist. Sein berühmtes Gebäude (vermutlich sein bestes) hat Neviges weltbekannt gemacht. Wie so oft bei großen Männern, gabs im Hintergrund eine Frau, die großen Einfluss auf seine überragende Arbeit hatte. – Den Artikel können Sie hier anklicken.

Diesen frisch angepinselten Kriegsbunker hat ein Nevigeser Investor vor Jahren für seine Familie gekauft (»wenn es mal irgendwo knallt«). Baujahr 1942, zentrale Lage, großer Parkplatz, reichlich Platz, nämlich rund 300 Quadratmeter Grundfläche (minus 1,4 Meter dicke Wände). Die vordere Fassade (etwas bröckelig, aber hübsch gestaltet) soll irgendwann saniert werden. – Wilhelm Straße.