Was ist denn hier schon wieder los? Wird der Brunnen wieder aufgebaut? Oder holen die Mettbrötchen beim Schmidt? Keine Ahnung. Vielleicht liegts am Loch (kann man hier sehen), wenn nicht, auch egal. – Nevigeser Fußgängerzone.

Weniger Schlaf, mehr Sex, schlecht sitzende Frisuren, schief wachsende Fingernägel, Essattacken, lockere oder zu stramme Gebisse, hoher Alkoholkonsum. – Der Mond macht vielen Nevigesern zu schaffen. Besonders betroffen sind Leute, die jeden Blödsinn in der Knallpresse und im Internet glauben. Mond über der Eisdiele.

Endlich: die Nevigeser Wasserplatte macht Winterschlaf. Gute Sache, weil es so schön ruhig ist, und weil die Discobeleuchtung, mit der viele ältere Bürger gar nix anfangen kann, auch ausgeknipst wurde. Schade für die Schlittschuhläufer, ansonsten: prima. – Altstadt.

Lucas, vier Jahre alt, hat mehr Fantasie als die Planer der Stadt, wenn es um die Erhaltung des Brunnens und um die Verschönerung des Platzes geht. Die grüne Wand findet er prima, weil er dann »immer da hochklettern kann«, jedoch bloß, wenn die Bäume bleiben dürfen. Schon wegen der Schaukel, die man dranhängen könnte, und weil die Kindergärtnerin gesagt hat, »Bäume und Blumen darf man nicht kaputt machen«. Den Rest der Planung findet das kluge Kind scheiße. »Das sagt man nicht«, sagt die Mama, und Lucas – »entschuldige bitte« –, wünscht sich Folgendes: »Papa lässt ganz viel Wasser ein, Mama malt Vögel und Krokodile und Seelöwen auf den Brunnen, Opa bringt ganz viel Sand mit seinem Lastwagen, es gibt Eimerchen und Schaufeln für alle Kinder und überall Sandburgen, ein großes Indianerzelt, eine Schatztruhe mit Geld für Eis, eine Hängematte für mich und meine Freundin Frieda, ein Kasperltheater, eine Torwand, eine Wippe, eine Wasserrutsche und ein Schild ›Für Große verboten‹«. (Seite 174, Kaffbuch)

Ein paar Tropfen Niederschlag und schon läuft auf der Platte das Wasser nicht mehr ab. Viele Nevigeser Senioren decken sich bereits mit Salzstreuern und Eispickel für den Winter ein. Besonders beliebt sind gerade die Latschen vom Schuster (Bild unten) und Überwintern auf Malle oder bei Freunden und Verwandten in Rosenhügel und Tönisheide. – Platte.

Der beste Platz für Frischverliebte in Neviges ist eigentlich das Hotel Kimmeskamp am Dom (Zimmer 75 Euro) oder eine Isomatte oder ein geräumiger Mittelklassewagen im Gebüsch Geht aber auch billiger und sofort, nur dann gucken die Leute zu. – Wasserplatte.

Die Nevigeser Wasserplatte entpuppt sich als gefährlicher Spielplatz. „Ein verunglücktes Mädchen", so eine Augenzeugin, „hat tierisch geblutet und musste mit 8 Stichen genäht werden“. Die Polizei will ermitteln, sonst hört (und liest) man nix, bis auf die Kinder, denen der Spaß angeblich vergangen ist. Abwarten. – Historische Altstadt.

Zu dunkel, viel zu „modern“, viel zu glatt (warten wir mal den Winter ab), und warum hat man für die Wasserplatte im historischen Zentrum des Pilgerortes nicht schöneres Material genommen? Zum Beispiel Pflastersteine? Die Nevigeser grübeln, die Kinder spielen und zeichnen. Hat was … – Altstadt.

Gibts was Neues in Neviges? Ja Prozente auf Sachen, die man gerade gut brauchen kann. Sonst alles ruhig im Kaff, bis auf die Kinder, die, so hört man ... einigen Anwohnern gerade mit ihrem Gekreische "voll auf den Senkel gehen". – Boutique Tragbar.

Mama sitzt im Café, Kinder spielen ..., einziger Haken: die Autofahrer und die Fahrradfahrer, die immer noch durch die Nevigeser Fuzo brettern, weil sie nicht lesen können, außer Knöllchen, die sie viel zu selten kriegen. – Elberfelder Straße.

Die schönste Uhr in 42553 Neviges geht nicht. Könnte man mal aufziehen, kann man aber auch lassen, weil die Einwohner sich dran gewöhnt haben und Veränderungen im Kaff nie gut ankommen (beziehungsweise nicht gut gemacht werden und deshalb nicht gut ankommen). Beispiele? Jede Menge ...

Alter Nevigeser Mann mit schönem und trotzdem günstigem Hemd für 1,44 Euro (Boutique TragBar) auf der neuen Nevigeser Festplatte für 694.000 Euro. Man sieht: Geld ist nicht alles. Neviges vernünftigste Boutique für Damen Herren und Kinder hat radikal die Preise gesenkt: 40 Prozent!

Wer hätte gedacht, dass der vor fünf Tagen mit viel Brimborium vom Bürgermeister der Stadt Velbert eröffnete Nevigeser Festplatz, der frühere Brunnen, jetzt schon wieder aufgerissen wird? Einfache Antwort: Alle. – Guter Nebeneffekt: Weniger Autoverkehr in der Fuzo.

Die Kinder freuen sich, ein paar Leute, die irgendwas mit Architektur oder Design oder mit guter Gestaltung gelernt haben, wundern sich. Der Teufel steckt bekanntlich immer im Detail … – Stromkästen am neuen Nevigeser Brunnen, der jetzt Festplatz heißt.

Herr Schemken war auch da. Sportliche Klamottem, und am Nachbar-tisch sagte jemand: „Früher, als der dahinten mit der Mütze noch dran war, hätte man den  neuen Nevigeser Brunnen nicht gefeiert – sondern abgerissen“. Stimmt wahrscheinlich nicht (der war auch nicht ohne), ist aber eine schöne Idee. – Café an der Platte.

Der (wie immer) tipptopp gekleidete Bürgermeister der Stadt Velbert (Anzug, Weste, Krawatte, rahmengenähte, hellbraune Schuhe – 33 Grad –), hat gestern den Nevigeser „Brunnen" eingeschaltet. Perfekter Auftritt: 30 Minuten Verspätung. Händeschütteln. Küsschen rechts, Küsschen links. Dann die üblichen Danksagungen. Und dann durften die Kinder aufs Wasser. – War schön.

Zur Feier des Tages (Bier ein Euro) hier ein Foto vom alten Nevigeser Brunnen, der vergleichsweise gar nicht so übel aussah und deutlich billiger war, als die neue Wasserplatte, die ab 13 Uhr begossen wird. Noch was? Nein. Amüsiert Euch! – Historische Altstadt.

Morgen, Kinder, wirds was geben, morgen werden wir uns freun! Welch ein Jubel, welch ein Leben, wird an eurem Brunnen sein! Einmal werden wir noch wach, heißa, dann gibts endlich Wasser vom Bürgermeister. Etwas spät, sehr spät, aber immerhin noch in diesem Jahr. Etwa 13 Uhr 30. – Nevigeser Platte.

Beleuchtung super, Baum noch nicht sichtbar oder sehr winzig, wächst aber noch, wenn die Wasserplatte am Freitag eingeweiht wird. Vorher geht eh nix, nicht mal das Wasser, also abwarten. Es gibt Bier für einen Euro, Bratwurst für 1,50, Blechkuchen für 50 Cent, und die Musik ist umsonst. – Fuzo.

Keine schlechte Idee, die Fassaden am neuen Nevigeser Brunnen mit Reklame vollzukleistern. Ein Anfang (Foto) ist gemacht, und wenn man es auf Dauer lieber bunt (und nicht kahl oder grün) haben will, stehen ein paar weitere Quadratmeter für das Dorfmarketing zur Verfügung.