Es gibt endlich einen Grund, eine geplante Hochzeit in Neviges zu verschieben, weil bald ein toller Brautmodenladen in der Fuzo eröffnet. Für Schlanke, für Dicke, für Schwangere, für Anfängerinnen und für Fortgeschrittene. Wann? Demnächst. Erst zieht die XXL- Kati um, dann sehen wir weiter.

Hübsche Brille, schöne Zähne, schlabbriges Hemd, etwas dünne Krawatte, merkwürdiger Slogan und (Zusammenfassung): gibts keinen Herrenausstatter in Wülfrath? – Der Martin von der CDU in Neviges.

Die Waage (Pils 1,40 Euro, Musik für Leute ab 80), hat die Freiluftsaison eröffnet. Hübsch dekorierte Tische, Wolldecken für Frierhippen, Rauchen erlaubt. Im Fachbetrieb für Betreutes Trinken gibts kein Etepetete, keine Krawattenträger und schon gar keine „Akteure" aus Politik und Verwaltung. Viele Gäste sind eh der Meinung, dass Neviges wieder ausgemeindet werden soll. – Nähe Hbf.

Herr Hügel gehört zu den bestangezogenen Herren in Neviges, obwohl es keinen Herrenausstatter gibt und vermutlich auch nie geben wird. Immer très chic von Kopf bis Fuß und immer gut drauf. – Sonst was? Über Gassmann wird geredet. Sonst: Nix!

Ab Donnerstag ist wieder Oktoberfest beim Metzger Schmidt in Neviges. Beginnt mit Schweinshaxe, knusprig für 6 Euro, und wer immer noch nicht satt ist: Haxenfleisch mit Sauerkraut und Katroffelpüree für 50 Cent mehr. Dirndl und Lederhosen und Prozente gibts bei „Tragbar", und das Wetter wird auch schön, nämlich schön kalt, so um die 17 Grad. – Fußgängerzone.

Solche Leitern gibts bei Gassmann in Neviges. Wer renovieren will: Gassmann hat alles: Pinsel, Farben, Nägel, Gummihandschuhe, Biergläser, Abdeckfolie und was man sonst noch braucht: zum Beispiel Kniestrümpfe. So ein Angebot gibts in keinem Baumarkt. Versuchen Sie mal bei Obi Schlüpfer oder Feinstrumpfhosen zu kaufen.

Eine Fußgängerzone ist eine Fußgängerzone und keine Autofahrer-zone, und weil das so ist (und damit das jeder mitkriegt), stehen in Neviges donnerstags von etwa 8 bis 1 ein paar gut angezogene Frauen rum und regeln das auf sehr angenehme Weise. – Gut so.

Alter Nevigeser Mann mit schönem und trotzdem günstigem Hemd für 1,44 Euro (Boutique TragBar) auf der neuen Nevigeser Festplatte für 694.000 Euro. Man sieht: Geld ist nicht alles. Neviges vernünftigste Boutique für Damen Herren und Kinder hat radikal die Preise gesenkt: 40 Prozent!

Hing der Rock früher vor einem hübschen Fenster? Oder hängt die Gardine heute vor einer hübschen Nevigeserin? Beides ist möglich. Die Annäherung von Damenoberbekleidung und Heimtextilien in Neviges macht erfreuliche Fortschritte. – Gut so!

Für diese Hose in Größe 72 braucht man zwei Hosenbügel. Gibts in schwarz, in rentnerbeige und in grünlich (kein flaschen- oder grasgrün, eher blassgrün, wie gepudert) und kostet weniger als eine Hose in Größe 36 auf der Kö, obwohl der Stoffbedarf enorm ist. – Gibts bei Kati in der Nevigeser Fuzo.

Der Himmel über Neviges zeigt das Übliche: A bescheuertes Wetter, B mieser oder kein O2-Empfang und C immer noch kein freies WLAN. Kein O2 ist egal, Aprilwetter auch, kein WLAN ist ärgerlich, weil die Werbegemeinschaft das mal machen wollte. – Inzwischen: Vom Winde verweht ...

Nochmal reduziert ist schöner als nur reduziert, obwohl nur reduziert auch schon schön ist. Herr Maier aus Neviges, bisher bekannt durch knallharte und knallrote Prozente (HKS 13), hat die Farbe gewechselt, nämlich schwarze Buchstaben auf weißem Hintergrund. Sieht gut aus. 

Nicht rasiert, aber schöne Schuhe und ein praktisches Täschchen für den Einkauf im Nevigeser Einzelhandel. – Die Nevigestouristen, hier ein bessergekleideter Besserverdiener aus der Nachbarstadt Wülfrath, werden immer mehr. Letzte Woche waren Leute aus Köln da.

Jetzt nur noch weiße Socken mit farbigem Bündchen für ganz unten, ein Trainingsanzug für drüber, rein in die Sandalen – und fertig ist das Nevigeser Muttersöhnchen für seinen nächsten Auftritt in der Videothek. Fix und fertig. – Gibt keine Videothek? Gut: Spielhölle. Muckibude. Kiosk. Getränkemarkt. Was vergessen? Ja: „Mit Eingriff". Und: Gassmann hat alles.

Sieht aus wie in Düsseldorf, ist aber in Neviges bei Herrn Maier (der mit den Schuhen und dem klitzekleinen Hund). Schöner Laden mit seriösen Klamotten für Frauen, die sich nicht lächerlich machen wollen. Liegt neben „Nevigös“ auf der Ecke. Übrigens: Keine Baustelle vor der Tür. Das ist im Kaff nicht selbstverständlich. – Fuzo.

Sind die knallengen Hosen mit Löchern bereits wieder out? Oder was ist hier los? Gute Frage, keine Antwort. Die schnelle Nevigeserin mit dem aufgepusteten Mantel trägt sowas bereits. Vielleicht geht sie zum Reibekuchenstand oder zum Backwarenschreihals. – Fuzo

Heute versuchen wir mal jemanden zu treffen, der vom Neviges richtig begeistert ist (und das vor der Kamera auch zeigt), obwohl er weder Nevigeser ist, noch für sein Lächeln bezahlt wird, wie beispielsweise Politiker. Dieser freundliche Herr kommt jeden (wirklich jeden) Donnerstag aus dem fernen Wülfrath in das Kaff mit dem schönen Brunnen (zur Zeit zugemüllt) und dem wunderbaren Dom (zur Zeit undicht), der atemberaubenden Gastronomie (immer zu, wenn man sie braucht) und dem grandiosen Kulturangebot (das sollte jetzt ein Scherz sein). – Fuzo.

Was viele Nevigeser (m/w) drunter tragen, hat nix mit den schlüpfrigen Kleinigkeiten aus dem Ottokatalog (ab Seite 143) oder Dschungelcamp zu tun, sondern eher mit Schlüpfern, Stützstrumpf- und langen Unter-hosen mit elastischen Bündchen und warmhaltenden, preiswerten, praktischen, kochbaren und trocknergeeigneten erotischen Vollbremsen, die man im Alltag eher selten zu Gesicht bekommt. Jeden Donnerstag von 7 bis 13 Uhr. – Einkaufsmeile.

Etwas dünne Ärmchen – und bei diesem Scheißwetter im Kaff etwas zu dünn angezogen; trotzdem schick (oder schreibt man chic?) und nicht teuer. Gibts Donnerstag beim Mann mit den Fernsehpfannen auf dem Nevigeser Wochenmarkt. – Obere Fuzo.

Bei dieser Saukälte in Neviges wärmstens zu empfehlen: Ein kuscheliger Wohnmantel im Burberry-Look vom Raumausstatter. Passt super zur aktuellen Wohnkultur (Landhaus), ist party- beziehungsweise kaffeekränzchengeeignet und kostet weniger als das regelmäßige Aufwärmen von innen, das bekanntlich duselig macht. – Zum Hasenkampsplatz.