10.5.20

Herbert Nölle
3. Mai 1950 – 10. Mai 2020

Herbert ist heute gestorben. Er war jahrelang krank, sehr krank, ein guter Freund, der bester Freund, Nachbar im Hochhaus (da haben wir uns kennengelernt), Mitreisender nach Skopelos (da haben wir uns kaum gesehen – Hochzeitsreise mit seiner Frau), Zappa-Fan, Schachgegner, Mit- und Frühschwimmer im Steinbruch (da sind wir oft rausgepfiffen worden), Feinschmecker ... Zuletzt, er war im Hospiz in Werden, dachten wir: er überlebt uns alle. – Tschüss, Herbert.

6.10.19

Angenehm ruhig am Wochenende. Sonst wenig los in Neviges.

3.1.19

Danni, 61, ist nach einem plötzlichen Schlaganfall im November gestorben. Die Schöne aus Marokko (oder Frankreich) betrieb das Bistro am Nevigeser Brunnen (heute Café Monsieur M), als es Neviges noch gut ging, und zog später in die Eifel. Unvergesslich: ihr Geburtstag am 25 Februar, ihre gute Laune und ihre kleine Eckbar mit der Polsterbank für ihre Stammgäste, die selten Tee oder Kaffee tranken. – Danke an Stefan für die Fotos.

Es muss schrecklich weh tun, wenn man als Baum aufgezogen, gehegt und gepflegt wird, und dann sooo endet. In Neviges Mitte wurden wieder mal 3 Bäume fachmännisch hingerichtet. – Platz für neue Parkplätze? Oder worum gehts? Krank sahen sie nicht aus, und vorbeugender Brandschutz kann auch nicht im Spiel sein. – Elberfelder Straße neben der Sparkasse.

26.2.18

Geschätzt 400 Menschen haben heute von Elias auf dem katholischen Friedhof in Neviges Abschied genommen. Bewegende Szenen schon während des Trauergottesdienstes vorher. Der beliebte Gastronom, Ehemann und Vater von zwei kleinen Kindern hatte keine Chance gegen seine schwere Krankheit. Ein Teilnehmer: »Es sind viele Tränen geflossen.« Αντίο, Elias. Das Kaff wird ihn vermissen.

22.2.18

Elias ist tot. Toller, großartiger Nevigeser, Papa, Ehemann, Gastronom, Kämpfer. Viel zu früh, aber das wussten alle in Neviges: Elias war sehr krank. Er hinterlässt seine Frau und seine beiden Kinder. – Αντίο!
(Das Foto, da ging es ihm noch gut, wurde 2011 aufgenommen.)

19.2.18

Herr Ballauf (hier Ende Januar in seiner Werkstatt) ist Samstag im Alter von 85 Jahren gestorben. Der Nevigeser Vorzeige-Einzelhändler und Handwerksmeister war weit über die Ortsgrenze der Pilgerstadt bekannt und sehr beliebt. Er hinterlässt seine Frau Margot, Kinder und Enkelkinder. Die Beerdigung findet im engsten Familienkreis statt.


Herr Ballauf ist Uhrmacher und spielt Golf in Mettmann. Die Nevigeser Plätze sind ihm zu hügelig. Herr Ballauf ist zweiundachtzig. Seine Frau Margot hat er auf dem Tennisplatz in Wülfrath kennengelernt. War erst nix mit den beiden. Aber ein Jahr später traf er sie in Bad Hönningen am Rhein wieder. Zufällig. Da hat es gefunkt. Inzwischen ist das Paar achtundfünfzig Jahre verheiratet. Wenn er Feierabend hat, fährt er mit seinem alten Mercedes zu seiner schönen Villa nach Tönisheide. Margot wartet schon. Es gibt Butterbrote mit Aufschnitt, die sie für ihn schmiert. Mittags wird warm gegessen.
Sein Großvater war Uhrmacher, sein Vater war Uhrmacher, und Herr Ballauf kann sich keinen schöneren Beruf vorstellen. Mit vierundzwanzig war er bereits selbstständig. Der Laden liegt zwischen der Apotheke am Brunnen und dem Reisebüro. Der Apotheker ist erster Vorsitzender der Werbegemeinschaft, der Reisebüromann zweiter Vorsitzender. Er ist spezialisiert auf Amerikareisen und Dorfverschönerungen. Der Neviges-Euro war seine Idee. Herr Ballauf war früher aktiv dabei. Jetzt ist er zahlendes Mitglied.
Sein Laden hat zwei Schaufenster, die abends mit Scherengittern gesichert werden. Eine Nachtdekoration braucht er nicht. Es gibt keine teuren Uhren, die im Tresor übernachten müssten. Herr Ballauf hat gut zu tun, weil er freundlich ist und Sachen macht, die man im Internet nicht kriegen kann. Batterien wechseln, Armbänder kürzen, Uhrwerke reinigen oder alten Schmuck aufpolieren. Auf seinem Arbeitstisch im Hinterzimmer liegen die Lupe und das Werkzeug fein aufgereiht nebeneinander. Jedes Teil hat seinen Platz. Der Tisch ist höher als ein normaler Schreibtisch. Vierundneunzig Zentimeter. Ein krummer Rücken, sagt er, kommt von alleine. Da muss sich ein Uhrmacher nicht auch noch unnötig bücken. Das gerade Sitzen hat er beim Reiten gelernt. Die Werkstatt ist schöner als der Laden. Es tickt und schnurrt an den Wänden, und in dem kleinen Kästchen über dem Arbeitsplatz liegen alte Schätzchen, die als Ersatzteile vielleicht noch mal gut genug sind. Verkaufen kann man so etwas in Neviges nicht. Der Tresor ist uralt. Sieht aus wie ein Brotschrank aus Holz, ist aber aus Stahl. Ohne Hubwagen oder Kran kann das tonnenschwere Monster keinen Zentimeter bewegt werden. Knacken? Unmöglich.
Am 17. Juni 1985 wurde eingebrochen. Die Täter kamen von hinten, stemmten mit schwerem Gerät die Stahltüren auf und nahmen alles mit, was nicht im Tresor war. Die Schaufenster waren anschließend leer, das Regal mit Kundensachen auch. Und die Versicherung machte das, was sie immer macht. Erst mal nicht zahlen. Der Schaden war gewaltig. »Das Ding hätte mir fast die Existenz kaputt gemacht«, sagt Herr Ballauf. Die Kundenschmuckstücke musste er ersetzen. Die Kripo machte nix. »Der Schaden«, sagte ein Beamter zu ihm, »ist für uns nicht wichtiger als ein geklautes Marmeladenglas bei Frau Müller.« Das saß. Herr Ballauf hat das nie vergessen. Macht er Urlaub? Macht er. Seit 1966 immer in Wyk auf Föhr in der Nordsee. Reitet er noch? Nicht mehr. Wer wissen will, wann er in Rente geht, »soll den lieben Gott fragen«. (Norbert Molitor: Im Kaff der guten Hoffnung. Piper Verlag)

22.8.17

Die Nevigeser Künstlerin, Frau Maria-Julanta Juzek ist Sonntag im Kreis ihrer Angehörigen und Freunde in Aachen gestorben. Frau Juzek arbeitete lange Zeit im Essener Unperfekthaus und in ihrem Atelier in Neviges. Ihre große Liebe galt ihren Kindern und Enkelkindern, ihrer Katze – und ihrer neuen Heimat Neviges. Ihre letzte Ausstellung bei der AWO in Neviges kann noch besucht werden. Frau Juzek war eine feine, besondere Frau.