Der Ausverkauf der Stadt Neviges durch die Velberter Obrigkeit geht heiter weiter. Was aktuell vertickt werden soll und was die Einwohner darüber denken steht in der WZ. Was mit dem Geld, das reinkommt, passiert, und welcher Fußballspieler investiert, ist – wie immer – ein großes Geheimnis. Verkaufsobjekt Altes Rathaus, Wilhelmstraße. 

Klingt ausländisch, ist aber Waschen, Schneiden, Föhnen, Bunte, Gala, Brigitte und andere Frauenfachzeitschriften. Frisör-Reklame (kein Einzelfall) in Neviges. Obere Fußgängerzone neben Maria. 

Belegten Brötchen, Gehkaffee, etwas Knallpresse, Alkoholikerbedarf, Süß- und Tabakwaren, freundliche, sehr freundliche Bedienung, gemütliche Inneneinrichtung – und Bus vor der Tür. Hagelneuer, begehbarer Kiosk von "Manni" am Busbahnhof in Neviges.

Wer wissen will, was die Menschen in 42553 Neviges lesen und dann wegschmeißen, muss tief blicken. Papiercontainer im Bahnhofsviertel von innen. Viel Bild, WAZ, das aktuelle Telefonbuch, Apotheker- und Kaufparkreklame ...

Wer denkt, dass „Bitte keine Werbung einwerfen“-Schilder in Neviges Eindruck machen, kennt die unglaublich zähen Jungs von Supertipp, Stadtanzeiger und An-alle-Haushalte nicht. Was irgendwie reinpassen könnte, wird reingeschoben. Da hilft nur Klebeband ...

Neviges häufigste Zeitung ist neben der Bild der kostenlose Supertipp, ein Anzeigenblättchen mit den üblichen Polstermöbelanzeigen. Wer Seriöses lesen will, hat es nicht leicht. FAZ und SZ werden täglich nur bei Engelhardt in der Wilhelmstraße und bei Aral angeboten. Bei allen anderen Verkaufsstellen siehts eher mau aus ...*

Das meistverteilte Blatt in Neviges ist der Stadt-Anzeiger, der vermut-lich nur produziert wird, damit der Verlag die Mediamarktbeilagen und die Sonderangebotsübersichten von Kaufpark und anderen Einzel-händlern los wird. Für Journalismus oberhalb WZ, WAZ und Bild muss man zur Araltankstelle (gutes Angebot) oder zur Post (bescheidenes Angebot). Knallpresse gibts an jedem Kiosk.*

Der Anzeigen-Expreß für Neviges, eine kostenlose Zeitung ohne Nachrichten, sieht immer noch etwas nach Buchdruck aus, obwohl er vermutlich längst am Computer zusammengebastelt wird. Schöne Gelegenheitsanzeigen. Verlagsgebäude in der Wilhelmstraße. *