Keine Massentourismus, kein Wellness-Gedöns, kein Remmidemmi, keine Ausschweifungen, kaum Kneipen, in denen man nachts versacken kann. – Wochenendurlaub in 42553 Neviges ist Erholung pur. – Ist schön. Muss man nur mögen.

Der Velberter Bürgermeister (CDU) kommt Donnerstag zum ersten (!) Neujahrsempfang der Nevigeser Werbegemeinschaft und der 50 Nevigeser Gönner („50 Nevigeser e.V.“) in die Vorburg vor Schloss Dauerbaustelle. – Geschlossene Gesellschaft für alle, die irgendwie wichtig und promi sind, nämlich „Persönlichkeiten und Führungskräfte" aus Politik, Wirtschaftsförderung, Marketing und Nevigeser Unternehmen. – Eintritt und Bierchen frei, vermutlich. Ab 19 Uhr.

Weniger Schlaf, mehr Sex, schlecht sitzende Frisuren, schief wachsende Fingernägel, Essattacken, lockere oder zu stramme Gebisse, hoher Alkoholkonsum. – Der Mond macht vielen Nevigesern zu schaffen. Besonders betroffen sind Leute, die jeden Blödsinn in der Knallpresse und im Internet glauben. Mond über der Eisdiele.

Schönes Viertel. Könnte man sich einfach mal angucken, bevor man den Parkplatz am Nevigeser Hbf und das Gebäude des SOS-Teams umkrempelt oder flachlegt. Ist eh keine Kohle da, und die Einwohner haben schon lange die Schnauze voll von großen Ideen, die erbärmlich oder schlimmer enden. – Bahnhofsviertel.

Der Freizeitpark am Schloss Hardenberg nimmt in den Köpfen von Leuten, die in der Nevigeser Gerüchteküche auf dem allerneuesten Stand sind, offenbar Gestalt an. Der Teich soll zugeschüttet werden. Schritt 1: Gänse weg, Schritt 2: Teich vergammeln lassen, Schritt 3: Teich weg. Schritt 4: nicht bekannt. – Begegnungsstätte mit Bierwagen und Dönerbude?

Das frisch angepinselte Wahrzeichen in der Nevigeser Fuzo ist ohne (!) Telefon. Einfach von den Telekomikern abgebaut und vermutlich verschrottet. Nur die Blechbude (seit Jahren ohne Tür und Telefonbuch) steht noch – für Nüsse. Kein Tütüt mehr und auch sonst nix nach 1 TR 110-1, Kap. 8.8. – Tschüs!

Keine Roth-Händle mehr bei Rewe, kein Tabak und keine Blättchen mehr am Kiosk, keine Löcher für die Kippen in den sauteure aussehenden Edelstahldingern auf der Nevigeser Wasserplatte. Vermutlich vergessen oder kein Bohrer zur Hand. – Historische Altstadt.

Wer mit Google Maps über Neviges kreist, findet immer noch den schönen Platz der „Sportfreunde Siepen“, der es bis in die großen Zeitungen geschafft hat, weil irgendwas angeblich nicht in Ordnung sein soll. Na und?. Aktueller Tabellenplatz: 15. Nächstes Heimspiel: Sonntag, 15 Uhr, gegen den FC Mettmann 08. – Hohenbruchstraße.

Mama sitzt im Café, Kinder spielen ..., einziger Haken: die Autofahrer und die Fahrradfahrer, die immer noch durch die Nevigeser Fuzo brettern, weil sie nicht lesen können, außer Knöllchen, die sie viel zu selten kriegen. – Elberfelder Straße.

Alles muss raus. A die Kati vom Nevigeser XXL-Laden (fürs Foto), B die Klamotten (für Damen und Herren bis Größe 72), damit die Herbst- und Winterkollektion in den Laden passt. Katis Laden gehört zu den Sehenswürdigkeiten der Pilgerstadt. – Fuzo.

Ist noch nicht amtlich, aber längst beschlossene Sache, wenn die Gerüchte (die in der Regel stimmen) stimmen: Das David Peters Haus in Neviges wird abgerissen – und dann wird Kohle gemacht. Und womit? Dreimal raten ... Mit „seniorengerechten Wohnungen". Oder, noch mal raten, mit „Wohnungen für junge Familien". – Wilhelmstraße.

Das ist ja mal ein schickes Ding: Mattschwarz, geringer Spritverbrauch, kleines Motörchen, eleganter Auspuff, verchromter Gepäckträger – und man kommt überall hin: Zum Uwe (die Strandkörbe sind da), zum EM-Kino beim Tassos, zum Lefti oder zum Stemberg, oder zur Eisdiele in Tönisheide … Und wer rauswill aus Neviges: der Baldeneysee ist nicht weit weg. – Gut so.

Das neue Wahrzeichen in Neviges ist ein Klo. Steht überall rum, wo gebaut oder abgerissen (also überall) oder nix oder selten was gemacht wird, und der Vermieter freut sich, weil das Wahrzeichen nicht wochenlang sondern monatelang oder noch länger rumsteht. Dauert eben alles.

Kein Renoir, auch kein Mo- oder Manet, und schon gar kein Van Gogh oder Degas auf dem Nevigeser Trödelmarkt, aber hübsche Frau mit langen Fingern, krummer Nase, Riesenbrüsten (geschätzt: Körbchen-größe 90 d) und merkwürdiger Frisur. Weniger los als früher, vermutlich wegen Muttertag. – Fuzo / Parkplatz am Hbf.

Die Kölner haben den Dom, die Berliner das Brandenburger Tor, die Düsseldorfer nix (außer Kö), die Cariocas den Zuckerhut, die Pariser den Eifelturm, die Hamburger den Hafen (und die Elbphilharmonie), die Stuttgarter den Bahnhof, die Capresen den Sonnenuntergang, die Römer den Brunnen – und die Nevigeser reißen ihren ab. „Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt“. – Fuzo.

Heute versuchen wir mal jemanden zu treffen, der vom Neviges richtig begeistert ist (und das vor der Kamera auch zeigt), obwohl er weder Nevigeser ist, noch für sein Lächeln bezahlt wird, wie beispielsweise Politiker. Dieser freundliche Herr kommt jeden (wirklich jeden) Donnerstag aus dem fernen Wülfrath in das Kaff mit dem schönen Brunnen (zur Zeit zugemüllt) und dem wunderbaren Dom (zur Zeit undicht), der atemberaubenden Gastronomie (immer zu, wenn man sie braucht) und dem grandiosen Kulturangebot (das sollte jetzt ein Scherz sein). – Fuzo.

Die evangelische Kirchengemeinde in Neviges verkauft Immobilien. Hat natürlich nix mit der Stadtkirchenrestaurierung zu tun, sondern (vermutlich) nur mit den Kosten der Stadtkirchenrestaurierung. Egal: Wer schon immer eine eigene Kirche im Siepen oder eine andere coole Bude (zum Beispiel eine mit 30 Zimmern) haben wollte, oder das Prachtexemplar auf dem historischen Kirchplatz (Foto links), kann jetzt für vergleichsweise kleines Geld ran. – Kirchplatz.

Zum Abschied noch mal ein Foto vom Nevigeser Brunnen – die machen das wirklich: Brunnen weg, Laternen weg, Baum weg, Fassade grün (Wiederholung: Baum weg, Fassade grün), als ob die Menschen in Neviges keine anderen Sorgen hätten. Vielleicht klappt nicht alles (es gibt Gerüchte) aber man machts. – Für eine viertel Millionen Euro. – Fuzo, zur Zeit Baustelle.

Das Pilgergebäude vor dem weltbekannten Mariendom in Neviges gehört nicht zu den Meisterwerken des weltberühmten Baumeisters, aber innen drin ist es richtig gemütlich. Es gibt Kaffee und Kuchen und nette Leute, wenn (außerhalb der Pilgersaison) geöffnet ist. Zum Beispiel morgen. Übrigens: Viele Nevigeser freuen sich schon jetzt auf Pfingstmontag. – Domviertel.

Der aktuelle Fahrplan im Nevigeser Hbf (Foto oben) ist künstlerisch bearbeitet worden. Sieht gut aus, macht aber keinen Sinn, weil man nix mehr lesen kann. Ansonsten (Foto unten) ist der Bahnhof ein richtiger Saustall! – Bahnhofsviertel.