9.2.13


"Willkommen in unserer karnevalfreien Zone! Mehr Stimmung, Heiterkeit, Ausgelassenheit und Ausschweifung als in der Kaufpark-bäckerei (Foto) müssen Sie garantiert nicht befürchten. Neviges ist ein Dorf, aber nicht Düsseldorf. Benutzen Sie unsere alternativen Freizeitangebote."  Bäckerdeko im Bahnhofsviertel. * 

7.2.13

Das Rathaus in Neviges: Ein Zimmer, Küche, Theke, Klo – zur Unter-miete in der städtischen Stadtteilbücherei. Dezentes Corporate De-sign, das jedem Grafikdesigner zeigt, dass es ohne sauteuren DTP-Firlefanz (und ohne Grafikdesigner) locker geht. Donnerstags, sams-tags und montags geöffnet, wenn nicht gerade etwas (Betriebsver-sammlung, Weihnachtsfeier, Krankmeldung, Urlaubsabwesenheit, Karneval ...) dazwischenkommt. Obere Elberfelder Straße. *

5.2.13

Wenn vier Männer gemeinsam an einen einzigen Lichtschalter rum-fummeln, ist garantiert die Lokalpresse da, – und macht ein  Foto. Obrigkeitsvertreter aus Velbert und Düsseldorf bei der feierlichen Übergabe einer Tunnelbeleuchtung zum Nulltarif in Neviges. Sehr schön geworden, sehr löblich. Bahnunterführung, Bernsaustraße. *

3.2.13


Tschüss Elisabeth! Das geriatrische Fachkrankenhaus St. Elisabeth in Neviges (gerade frisch eingerüstet) wird endgültig geschlossen, um "Die Standorte in Wuppertal zu stärken" (WZ Wuppertal). Wer wissen will, wie der kirchliche Träger tickt, guckt sich das originelle "Manage-ment trifft Werte" Video an.

2.2.13


Wer sich bei Sauwetter in Neviges aufwärmen will, hat die Auswahl. Schön warm: Buchhandlung Rüger, Gassmann, Maria, Monsieur M (links), Schuhladen. Mittelprächtig: Schuster, Post, Sparkasse, Kauf-park (ohne Joghurtbereich) Tassos, beide Wurst-und Fleischläden. Kalt bis eiskalt: Beide Obst- und Gemüseläden, evangelische Stadtkirche, Mariendom. Kalt bis sehr heiss: Hähnchenmann (mittwochs), je nachdem wie nah man rangeht. *
Im ehemalige Weltladen in Neviges gehen die Lampen an. Man weiss noch nicht, was das werden soll (Einzelhandel?), aber immerhin – ein Leerstand weniger, also sehr löblich. Gilt auch für die ehemalige "Mini-kneipe" schräg gegenüber, die gerade durch Gemöbel, Gemälde und Getrödel eine postmortale Belebung erfährt. Rommelssiepen, direkt an der Fußgängerzone. *

31.1.13

Das Warten hat ein Ende. Es gibt endlich wieder eine Baustelle in Neviges. Nicht weit weg, sondern mittendrin. 2,5 x 2,5 Meter, 80 cm tief, und besonders löblich, weil davon ausgegangen werden kann, dass sie aufgrund wochenlanger Vorbereitungen schön lange dauert. Untere Fußgängerzone, Elberfelder Straße.

30.1.13


Wenn Bankdesignern oder Bankarchitekten nix einfällt, nehmen sie einen Zirkel oder eine Kreisschablone zur Hand. Bank mit runder Armlehne und schlossschraubengesichertem Taschenfussgestell in 42553 Neviges. Bahnhofsviertel, vor dem Kaufpark. *

Die Öffnungszeiten in Neviges: "Altstadt": siehe Texthinweis rechts (bitte leise sein, wir sind nicht in Düsseldorf); "Mariendom": werktags von 6.30 bis 19 Uhr, samstags und sonntags von 8.30 bis 19 Uhr; "Touristen- und Bürgerbüro": montags von 10 bis 19 Uhr, donnerstags von 8.30 bis 19 Uhr, samstags von 10 bis 13 Uhr. *

27.1.13

Die untere Eisdiele (Foto) ist geschlossen. Gute Gelegenheit, die Ganzjahressonderangebote des Schuhladens in Ruhe zu betrachten, ohne über Eisdielenstühle und Spaghettieisbecher zu stolpern. Ross-mannpassage in der unteren Fußgängerzone in 42553 Neviges. *

25.1.13


Es gibt sie noch, die guten Buchhändler. Nicht in Velbert und Wupper-tal a.d. Wupper – da hat die "Muse der komischen Dichtung" (wer nicht weiss, wer gemeint ist, bitte googeln) längst alle plattgemacht, aber in Neviges: Buchhandlung Rüger in der Fußgängerzone. Sehr schnell, wenn  bestellt werden muss (schneller als Amazon), sehr löblich.

22.1.13


Eisbein mit Senf und Sauerkraut (nicht im Bild) ist einer der beliebten Mittagstischllassiker, die von Metzger Schmidt aus Neviges werktäg-lich angeboten werden. Wer nicht kochen kann oder will, ist bestens aufgehoben. Täglich ab etwa 5,50 Euro, samstags billiger (Eintopf oder Suppe). Untere Fußgängerzone neben Gille. Den aktuellen Wochen-plan gibts hier. *

21.1.13

Willkommen im S-Bahnhof Neviges! Wir freuen uns, wenn Sie sich von Anfang an bei uns wohl fühlen und hier keinenerlei (!) Luxus erwarten. Neviges ist ein Pilgerort. – Bahnhofsviertel.

20.1.13


"Besonders in dieser dunklen Jahreszeit ist es nicht besonders ange-nehm unter der altehrwürdigen Brücke der S-Bahnlinie 9 hindurchzu-fahren – geschweige denn hindurchzulaufen", schreibt die WAZ. Und weil das so gruselig ist (Foto) und gerade 25.000 Euro zur Hand sind, wird in Neviges endlich das Licht angeknipst. Sehr löblich. Brücke in Neviges. *

18.1.13


Das Verhältnis zwischen Neviges und der Obrigkeit aus Velbert, die blöderweise in Neviges das Sagen hat, wird immer kälter. WZ-Leser Hans-Henning Bergmann bringt es auf den Punkt. Bahnhofsvorplatz-parkplatz in 42553 Neviges.

16.1.13


Klingt ausländisch, ist aber Waschen, Schneiden, Föhnen, Bunte, Gala, Brigitte und andere Frauenfachzeitschriften. Frisör-Reklame (kein Einzelfall) in Neviges. Obere Fußgängerzone neben Maria. 

In 42553 Neviges gibt es mehr hundeausführende Männer (Bild oben) als Männer, die einen Kinderwagen schieben (Bild unten) oder ihre Freundin oder Frau in die Eisdiele, ins Café oder in den Kaufpark begleiten. Wenn die Entwicklung fortschreitet – und die Politik tatenlos zuschaut, gibt es 2050 erstmals mehr Hunde als Menschen in Neviges.

14.1.13

Da kommt Kippan von Ikea (für 179 Euro) preislich, ästhetisch und gemütlich nicht mit: Elegantes Nevigeser Sofa (umsonst) ohne Armlehnen mit Verstärkungsmittelbein aus Weichholz und Kunstlederbezug in jägergrün. – Am Brunnen in 42553 Neviges.

12.1.13


Der Karneval in Neviges findet am häufigsten im Supermarkt statt. Im Eingang türmen sich die Flaschen, die Kassiererinnen sagen "Hellau" statt "Hallo" und über Lautsprecher erklingt Stimmungsmusik. Trotz-dem kommt keine besondere Stimmung auf, weil viele Menschen in Neviges mit dem zeitlich begrenztem Karnevalsbrauchturm (Trinken, Lustigsein, Blödsinnreden, Ausnüchtern) wenig am Hut haben – sie ziehen das Programm lieber ganzjährig durch. 

9.1.13

Gibts nicht bei Gassmann und auch nicht auf dem Wochenmarkt, aber wer sich in Neviges-City umschaut (und nicht in Rosenhügel – da gibts nur Dosen und Wurst an der Wurstheke), kann sich durchaus adrett und chic anziehen. Der Nevigeser DOB-Resteinzelhandel ist besser als sein Ruf. Gut gekleidete Frauen im Park vor Schloss Dauerbau-stelle.*

8.1.13


Keine Barhocker – zu niedrig. Keine Kunst – zu einfach, oder vielleicht doch? (48 x 67 cm). Kein Witz. Ernsthafte Angelegenheit in der obere Fußgänger- und Autofahrerzone in Neviges, Sparkassenviertel. *


La Mirage, die frühere Kneipe von Elias, hat endlich einen neuen Pächter. Geändert hat sich nix, so dass sich Männer sofort wieder ein- und wohlfühlen: Große Theke mit langer Sitzbank, Flach-TV, Kaffee-maschinenmonster, offener Spielautomaten-Bereich, gedeckte beige-braune Innenarchitektur Einrichtung, alles wie gehabt. Ab 18 (Noch-raucherkneipe), obere Fußgängerzone, 42553 Neviges *

Die erste Dichterlesung im Café "Monsieur M" (hier die Wand hinterm Sofa) mit Jacqueline Montemurri (Name ist echt) aus Neviges war ein Frauenabend (plus ein Mann / Wirt / Junge). Rappelvoll, spannende Geschichte (es geht um ein aktuelles Thema), kurze Raucherpausen zwischendurch, gute Stimmung, sehr löblich. Ab sofort jeden ersten Montag im Monat. Anfang Februar lesen Petra Große-Stoltenberg und Manuela Klumpjan aus ihrem Werk "Ein glückliches Katzenleben". 

7.1.13


Der schönste Morgen in Neviges ist der Sonntagmorgen im Bahnhofs-viertel. Kein Mensch (und kein Köter) weit und breit – alles geschlos-sen, auch die Kneipe. Kiosk für Notfälle (Pils, Korn, Bild am Sonntag, Nikotin) und die Billigbäckerei – mit den besten (superflachen) Bröt-chen (als hätten sich die Backtanten draufgesetzt) der Gemeinde – und die Spielhölle sind am Start. Das wars. Busbahnhof, untere Fußgängerzone. 

Wer in Neviges zu den Glücklichen zählt, die innen alles zum Angeben haben (Flachbildschirm, Schrankwand, Wasserbett, DVD-Spieler und dergleichen), schafft sich für die Außenwirkung oft eine Kupfer-Alu-Riffelglas-Haustürkombi vom Baumarkt an – und trägt dazu bei, dass Architekturpilger (Dom) den Nevigeser nicht für voll nehmen, und den Ort (ohne Einkehr in einen der zahlreichen Gastronomiebetriebe) fluchtartig verlassen. So geht alles den Bach runter. *