Ganz Neviges gestern auf den Beinen, und vor dem Dom kein Parkplatz frei. Das Frühlingswetter. – Mann vor Gassmann auf dem Weg in Richtung Deutsche Bank, großer Audi direkt vor der Via Sacra. Früher kamen die Pilger zu Fuß. Barfuß ...

Konzentrieren kann sich kaum jemand, kontrenzieren noch weniger, und Helmut Schmidt hat sie nicht mehr alle. In dem Alter immer noch rauchen und dummes Zeug erzählen. Zeitschriftennachmittag im Café Monsieur M am Nevigeser Brunnen. Morgen wird’s kälter. Angeblich.

Könnte gern etwas weniger Stoff sein, wie man das aus dem Internet und aus dem Ottokatalog auf Seite 69 und Seite 224 kennt, geht aber nicht. Neviges ist ein Wallfahrtsort und – mehrheitlich evangelisch. Wochenenddekoration bei Gassman am Busbahnhof.

Die Kneipen und Kaffeläden in Neviges stellen die Stühle raus – es wird Frühling. Morgen 16 Grad, schwacher Wind – ansonsten: Alles ruhig. Es gibt keine neuen Vorhaben, Überraschungen oder Projekte der Obrigkeit für Neviges. Gut so. – Biergarten am Alten Bahnhof.

Es wird wärmer in Neviges. Die Menschen gehen (etwas) aus sich heraus, werden (etwas) lockerer, und freuen sich auf den Frühling. Mann vor dem schönsten Baum in der Fußgängerzone (wird im Herbst leider gefällt) / auf dem Nevigeser Brunnen, (wird im Herbst leider abgerissen). – Elberfelder Straße.

Man braucht nicht viel, um in Neviges glücklich zu sein. Ein paar gute Freunde, ein einfaches Butterbrot, ein schöner Spaziergang zur Schlossattrappe, eine Runde Minigolf, ein Eis bei Maria. Selbst der Leerstand hat seine guten Seiten, weil man in Läden mit nix, nix ausgeben kann. – Nevigeser Butterbrot, Fußgängerzone.

Will man eigentlich nicht haben, kommt aber trotzdem, und wenn man ihn hat, und bevor er im Container landet, guckt man rein. Der Stadtanzeiger ist Neviges häufigste Zeitung. Kostet nix, wie die Apotheken Umschau – ist ohne Pillengedöns, aber nicht ohne jede Menge Beipackzettel. – Reklamezeitung hinter „Bitte keine Werbung“-Klappe am historischen Kirchplatz.

Gute Nachrichten für 42553 Neviges – und deutliche Worte an die Abrisskolonne aus Velbert Mitte wegen „unterlassener Instandhaltung“. Wer nicht pfleglich mit seinem Eigentum umgeht (Bild oben), darf sich nicht wundern, wenn sich kein Käufer findet. Die Stadthalle wird nicht abgerissen. Vorerst.

2 bis 4 Grad heute in Neviges (und überall Leute mit Husten und anderen ansteckenden Erkrankungen), da muss was Warmes her. Gemüseeintopf mit Fleischeinlage von Anna im Alten Bahnhof. Leider nix für Veganer, die im Bett bleiben müssen, wenn sie krank sind. Bester Platz: Fensterplatz an der Heizung. Ab 16 Uhr – Bernsaustraße.

Man braucht weder Zeitung noch Internet, wenn man den Gerd aus Neviges kennt. Weiss alles, kennt jeden, hört das Gras und jedes Gerücht wachsen, und und ist bekannt wie ein bunter Hund. Frisör-meister a. d., Museumsdirektor a. d. (Nevigeser Mopedmuseum), Mercedes- und Treckerfahrer beim Überblick. – Elberfelder Straße.

Wenn der Gurkenkönig aus Neviges Ferien macht, übernimmt der Supermarkt am Busbahnhof die Vitaminversorgung. Sind nur ein paar Schritte – und an der Kasse kann man wunderbar die Arbeitszeit vertrödeln. – Nevigeser Koch im dritten Lehrjahr mit Salat und Südfrüchten vor dem Brotaufstrichregal.

Das Wetter in Neviges hat sich komplett gedreht. Heute Morgen noch klasse Frühjahrswetter und Kaffee vor dem Café am Brunnen – und jetzt das. Wintereinbruch Anfang März. Merkwürdig alles. – Untere Fußgängerzone.

Das ist dem einen oder anderen sicher schon aufgefallen: Wer es gemütlich haben will, stellt oder legt alles schief hin. Teppiche und Sofakissen, Sessel und Stühle, und vor allem die Kleinigkeiten, zum Beispiel die Bilder von den Enkeln auf der Anrichte, obwohl das gar keinen Sinn macht. Schief ist Platzvergeudung. – Kübel in Neviges.

Wetter schön heute in Neviges (leichten Regen bei Temperaturen von 6 bis 8 Grad) – die Nevigeser kommen so langsam vom Sofa. Kaffee trinken, Zigarettchen rauchen, Leute treffen, vielleicht den ersten Erdbeerbecher der Saison ...  Kaffeetrinker (5. und 6. von links) vor der Eisdiele von Maria. – Obere Fußgängerzone.

Ganz schön schräg, die Aufkleber. Aber warum nicht andersrum? Die Deutsche Bank in Neviges, der sympathische Automatenladen mit dem Charme einer Waschküche (oder Peepshow) macht das besser. Viel besser. Links ist unten, rechts ist oben. Könnte man auch besser lesen. – Laden im Orth.

Aufsuchende Beratung gegenüber bei Frau Mewes, betreutes Trinken und abwartendes Rumsitzen im Eisernen Kreuz am Kirchplatz. Schöne Holzvertäfelung mit alten Fotos aus Neviges, solide Stühle und Tische für die Süddeutsche, die hier seit ewigen Zeiten oder länger gelesen wird. Aschenbecher (das Kaff liegt in NRW) vor der Tür. – Elberfelder Straße neben dem Nagelstudio.

Mesut ist weg. Nicht für immer, aber für eine Woche. Der beliebte Gurken-König aus Neviges sitzt. Im Bus. Und weil er kein A- oder B- oder C-Ticket in der Tasche, sondern etwas mehr angelegt hat, kommt er erst Sonntag an. Schade für alle Frauen im Dorf. Samstag, also heute, ist geöffnet, danach: Urlaubsabwesenheit. – Elberfelder Straße.

Es grünt und sprießt für kleines Geld auf dem Wochenmarkt in Neviges, der unter Kennern der schönste weit und breit ist – und dem Kaff mehr Besucher bringt, als der Dom und die Schlossattrappe zusammen. Nur die Diskussion über Kabel unter Flur über Flur oder in der Luft treibt selten komische Blüten. Bisher hat sich noch niemand auf die Schnauze gelegt. – Elberfelder Straße.

Etwas pummelig machende Daunenjacke obenrum, flottes Schuhwerk aus Wildleder untenrum. Und: Lufthansaumhängetasche dazwischen. Moderner gekleidet und besser gelaunt, läuft kein Mann in Neviges über den Wochenmarkt. – Mann aus Wülfrath.

Was gibt es Schöneres, als in schicken Dessous und frisch bezogenen Betten auf den Frühling und auf die Frühlingsgefühle zu warten? Belagerter Betten- und Unterwäschestand auf dem Wochenmarkt in Neviges. Heute, nächsten Donnerstag, übernächsten Donnerstag und so weiter von 8 bis mittags. – Füßgängerzone.

Essen ist fertig! Jeden Mittwoch bei der AWO in Neviges nach der Stuhlgymnastik mit Damen und Herren über 30 und toller Musik aus dem letzten Jahrhundert. Pünktlich um 12 wird gegessen – und über die anstrengende Stunde vor, hinter und auf den Stühlen gesprochen. Gute Truppe, gutes Essen. – Neben der Deutschen Bank.

Schipp Schnapp war der Pony ab. Mit der extralangen Pony-Schere von André Courrèges (zweite von links oben) wurden früher im Laden von Frau Wegemann in 42553 Neviges mit einem Schnitt die Damen zurechtgestutzt. – Frsörmuseum am Brunnen von Enkel Gerd Riedel. Keine festen Öffnungszeiten – öfters versuchen.

Ab Sonntag endlich wieder sonntags geöffnet und nicht samstags oder gar nicht oder nur in Ausnahmefall, den kein Mensch versteht: Der Trödelladen in Neviges ist ab 1. März wieder sonntags geöffnet. Warum das im Januar und Februar in einem Pilgerort nicht möglich ist, weiss vermutlich nicht einmal die Hannelore aus Düsseldorf. – Die Vorschriften.

Die Eisdiele in Neviges hat, das Café am Brunnen hat – und Tassos im Alten Bahnhof hat auch: Außenplätze für Schwerstabhängige im Wind und im Wetter. Kalt Rumsitzen und sich den Arsch abfrieren, bevor der kalte Entzug kommt – und der Espresso oder der Erdbeerbecher nicht mehr schmeckt. – Bernsaustraße.

Kaum zu glauben, dass solch wunderschönen Autos vor ein paar Jahrzehnten noch vom Fliessband direkt nach Neviges rollten. Da könnten sich Audi, Mercedes, BMW, Opel, Ford, VW und wie sie alle heißen, heute noch etwas abgucken. Ein Opel Rekord sah aus wie ein Opel Rekord. – Elberfelder Straße.