Heute ist »Late-Night Shopping« bei Kati. Geht bis 22 Uhr (mit Sektchen und Knabberzeug) und um die neue Winterkollektion. Der 1. Freitag im Monat ist gut gewählt: Die Nevigeserinnen haben noch Geld im Portmonee, können morgen ausschlafen, gemütlich frühstücken, nach Rosenhügel (Aldi, Edeka, Muckibude, Post, Seifenladen, Bankautomat) und dann an den Herd. Papa (die Kinder sind bei der Oma) hat samstags einen Bärenappetit.

Gottfried Böhm, 98, war neulich in 42553 Neviges und hat sich die Abdichtungsarbeiten an seinem 50 Jahre alten Dom angesehen. Alles gut, hört man, aber falsche Farbe, die nicht zu den tragenden Wänden passt und die Einheit der Architektur-Skulptur kaputtmacht. Jetzt wird neu angerührt. (So sind sie, die Kreativen, auch im hohen Alter.)

Bequeme Schnitte auf dem Nevigeser Wochenmarkt, aber falsche Farbe. In diesem Winter sind erdige Töne, schwarz, gelb (!) oder rosa (rosa geht immer) angesagt. Also: Finger weg!

Schnupfen, Heiserkeit, Ohrensausen, leicht erhöhte Temperatur, Blasenentzündung und jetzt auch noch: »Smartphone-Positiv«.  Die neue (ansteckende) Krankheit breitet sich in Neviges (NRW) epidemieartig aus. Voll scheiße, aber man kann nix machen. Die Ärzte sind hilflos.

Ich geh' mit meiner Laterne
und meine Laterne mit mir.

Dort oben leuchten die Sterne,

und unten, da leuchten wir.
Und zwar in Neviges am Freitag, 19. Oktober. Das Laternenfest der Werbegemeinschaft gehört zu den schönsten Veranstaltungen im weltbekannten Pilgerort. – Ab 16 Uhr 30 überall in der Fußgängerzone.

Molitors Heimatbuch (hier ein Link zum Verlag) beginnt so:
„Das Leben im Kaff ist einfach. Kein Kino, kein Museum, kein Theater, keine Oper, keine Bar, keine U-Bahn, kein Krankenhaus, kein Handyladen, kein Ikea, kein Bordell, keine Jobs, keine Künstler, Tänzer, Musiker, Unternehmensberater, Kuratoren – dafür Schützen- und Bürgervereine, Karnevals- und Hundevereine, Seniorengymnastik und frische Luft. Wer damit klarkommt, ist gut aufgehoben. Und lebt billiger. Es gibt nix. Und was nicht da ist, kann nix kosten. Wer neu dazukommt, braucht Jahrzehnte fürs Klarkommen, wer wegzieht, sehnt sich jahrzehntelang zurück, kann aber nicht sagen, warum.“
Bei Rüger in Neviges auf Wunsch mit persönlicher Widmung!

In 5 Jahren gibts 20 Prozent, in 50 Jahren kostet alles nur die Hälfte, und wenn der Olaf aus Neviges noch 85 Jahre durchhält, ist alles umsonst. Glauben Sie nicht? Abwarten!

Am ersten Adventswochenende ist Mittelalterlicher Weihnachtsmarkt vor Schloss Dauerbaustelle in Neviges. Wer kein Weihnachtsgeld kriegt (die Firmen müssen sparen), muss nicht traurig sein: Gewandete zahlen nur 2 Taler 50 Eintritt, Kinder nur ein Taler, unter Sechsjährige sogar gar nix. – Wer von Wuppertal oder Essen mit der S-Bahn kommt (wenn sie kommt) braucht 5 Taler 90 für hin (Frechheit) und nochmal 5 Taler 90  (Boshaftigkeit) für zurück.

Die Weihnachtszeit in Neviges hat begonnen. Spekulatius, Adventskalender, Baumkuchen, Krippenfiguren, Weihnachtskarten, Weihnachtsservietten, Zimtsterne und weihnachtliche Getränke (Heißer Hirsch mit Eierlikör) sind schon zu haben, was fehlt sind Nordmanntannen. Gibts vielleicht morgen auf dem Wochenmarkt; wenn ja: zugreifen. Die Dinger halten angeblich bis Ostern.

Am Tag der Deutschen Einheit (hier ein Bild der Deutsch-Italienischen Einheit) haben alle Kneipen in Neviges geöffnet. Die einen früh (Waage), die anderen später (Tassos). Bier ist billiger als in Düsseldorf, sonst ist offiziell nix geplant. Kein Fest, keine Reden, kein hoher Besuch von Drüben (Velbert). – Foto: Nikos Sitmalidis, Aushilfe (WAZ).

Einmal im Jahr kommen die Nevigeser mit ihren Hunden, Ponys, Kühen, Katzen, Fischen, Enten, Schweinen, Eseln, Hühnern, Mäusen, Schildkröten und Meerschweinchen zum zum Open-Air-Gottesdienst der Franziskaner vor dem Mariendom und lassen ihre Lieblinge (und sich) segnen. Am Samstag, ist es wieder soweit: 16 Uhr.

Sind die Jungs in der Heiligen Messe oder beim Toni Pizza essen? Egal. Hauptsache da, und noch nicht im Rollator- oder Porschefahreralter, wie viele Pilger. – Porsche, kleines Vorurteil (gilt auch für SUVs), fährt man bekanntlich, wenn einem nix mehr peinlich ist. – Nevigeser Kloster vor dem weltberühmten Mariendom.

Seit fast 100 Jahren gibts in Neviges das Fachgeschäft Malecki mit religiösen Geschenken, kirchlicher Kunst und hübschen Devotionalien. Jetzt wird der Laden aus Altersgründen dichtgemacht. Ein paar Wochen noch, dann ist Schluß. Unvorstellbar: ein Pilgerort ohne Pilgerfachgeschäft.

Freitagabend ist wieder »Late-Night Shopping« bei Kati. Geht bis 22 Uhr, und ist deshalb so besonders, und besonders zu loben, weil die Einzelhändlerin was macht, während andere zumachen. – Gut!

Ein zentrales Verzeichnis mit leerstehende Ladenlokalen für auswärtige Interessenten in Neviges gibt es nicht. Eine Liste mit Läden und Gaststätten, die freies Internet anbieten, auch nicht. Die WLAN-Liste (beschämend!) würde auf eine Briefmarke passen.

»Familie und Freunde einladen und Glücklich sein« ist mal wieder ein typischer Witz vom Heringhaus aus Neviges. Ansonsten: schön für alle, die keine Notiz-App in ihrem Smartphone haben. Etwa 42 mal 90 cm, und günstig. Der Trödelladen hat sonntags von 14 bis gegen 17 Uhr geöffnet. – Pilgerviertel am Kloster.

Die »Bergischen Bahn- und Busfreunde« aus Neviges haben einen Bus gekauft. Jetzt kommt ein Kühlschrank rein und dann gehts auf große Fahrt zu anderen Bussen. Vorsitzender Thomas Beller (»engagierter Liebhaber des öffentlichen Personennahverkehrs«) will einen Verein gründen. 15 Mitglieder hat er schon. Was fehlt, ist ein Parkplatz in Neviges.

Der Sommer ist vorbei, liebe Janina und Nadine, die Haare wachsen und werden zottelig, wann kommt Ihr wieder? Kommt Ihr wieder? Die Gegend am Busbahnhof in Neviges braucht dringend Belebung. Schade um den Laden, um alle leerstehenden Läden.

Halb Neviges, also etwa 100.000 Leute (geschätzt), sind gerade im Alten Bahnhof und feiern den bekanntesten Griechen in Neviges. Es wird getanzt, musiziert, gegessen und getrunken. Wer noch dabei sein will (geht bis Sonntag / alle Parkplätze besetzt), kommt zu Fuß. Um 23 Uhr (Rockmusik) gehts richtig ab.

Der Lieblingsfusel in Neviges kommt inzwischen aus Griechenland. Gibts oft umsonst nach dem Essen, und wenn nicht: nicht teuer. Gibts in der Waage (bald zu), beim Grafen, beim Toni, beim Tassos (Party heute) im Eisernen Kreuz, beim Platon, beim Lefti und anderen Einrichtungen des Öffentlichen Trinkens, die vermutlich bald alle aussterben. Durchschnittsalter der Wirte (geschätzt): ALT, wobei wir beim Bier sind. In Neviges wird Pils getrunken.

Kennen Sie Leute, die mit dem neusten iPhone und 467 nicht geöffneten E-Mails rumlaufen (und nicht wissen, wie man ein ordentliches Querformatfoto macht)? Gibts einige (gibts viele) in Neviges, aber vielleicht nicht mehr lange: Der neue AWO-Kurs mit Frank Schwalfenberg richtet sich an Anfänger mit Apfelgeräten. Geht am Montag, 8. Oktober um 14 Uhr 30 los, und nach 5 Terminen à 3 Unterrichtsstunden ist man fit. Anmeldung unter 02053 7312 oder neviges@awo-velbert.de.

Noch was: Der Lieblingsblogger vom Nevigesblogger hat jetzt auch ein eifohn. Klicken Sie mal hier. (Suchtgefahr: über 4 Millionen Leser.)

Die Party des Jahres steigt heute in Neviges. Familie Sitmalidis feiert 40 Jahre Alter Bahnhof. Geht um 16 Uhr 30 los mit dem Fanfarencorps Neviges, dem sich verschiedene Live-Acts von Folk bis Rock (und bis weit nach Mitternacht) anschließen. Der Alte Bahnhof, im Dezember 1847 von der Prinz-Wilhelm-Eisenbahn-Gesellschaft eröffnet, wurde später von der Familie gekauft, saniert und zur bekanntesten Gaststätte in der Pilgerstatt umgebaut.

Ganz schön spritzig und richtig lecker. Netto am Nevigeser Hbf hat seit einiger Zeit die italienische Variante der deutschen Bratwurst. Heißt Salsiccia, kommt ohne Senf aus, passt nicht zu Brötchen und schon gar nicht zu Kartoffelsalat, sondern zu Spinat und (besser) zu Rapa und anderem Grünzeug. – Den passenden Wein (Primitivo) gibts übrigens bei Frau Stellwag in der Fuzo.

Der Kirchplatz in Neviges ist richtig hübsch geworden: Weniger Blech, mehr Holz. – Noch was zu loben? Ja, Lukrafka. Der Bürgermeister ehrte bei Häppchen und Canapés heute elf Mitarbeiter der Stadt für ihr 25- oder 40-jähriges Dienstjubiläum. Übrigens: Charles Bukowski hat 20 Jahre bei der Post gearbeitet. Auch heftig.

Jetzt aber schnell vor den Pizzaofen aufwärmen oder was Warmes anziehen; saukalt in Neviges. Die weiteren Aussichten: Dienstag 5 Grad kälter (Lodenmantelwetter), viel Grünkohl und andere Oktober-Schmankerl beim Knapp (auch zum Mitnehmen). – Pizzataximann von der Grill-Pizzeria am Hbf.