Das schönste Haus im Dorf, außen und innen, ist das picobello erhaltene Franzosenkloster zwischen dem Dom und der alten Wallfahrtskirche. Die Eigentümer wohnen zum Glück in Köln und nicht in Velbert. Die Velberter können nämlich kaum mit den ihnen anvertrauten Immobilien umgehen, zumindest nicht dann, wenn sie in Neviges stehen. Bestes Beispiel ist Schloss Hardenberg, das seit 2003 leer steht und innen (man kann nicht reingucken) einer Abrissbruchbude gleicht

Seit Olaf Maier den alten Schleckerladen übernommen hat, sind die Frauen in Neviges untenrum adretter angezogen. Der beliebteste Einzelhändler im Dorf hat es geschafft, Kundinnen von Wuppertal und Velbert Mitte nach Neviges zu holen, was ihm erst mal jemand nachmachen muss. Auch Kati Maier (die beiden Maier sind nicht verwandt) hat Kundinnen von außerhalb und zwar in verschiedenen Größen, nämlich von 38 bis 58. Toll. Sehr agil ist auch Herr Rüger. Der Buchhändler hat in Wuppertal die Traditionsbuchhandlung Baedeker übernommen.

Frau Molitor geht heute zum Frisör, macht sie immer am Monatsanfang. Dann trägt sie (wie ihr Mann) einige Tage ihr Haar offen, und danach hinten zugebunden. Eigentlich schade, weil ein Frisörbesuch immer mehr kostet als ein paar Schuhe beim Olaf. Gestern hat sie bei Amazon Kaffee, einen Hammer und ein Radiergummi bestellt und auf dem Wochenmarkt Kartoffeln, Matjes, eine Lage Schinken, eine Papierschere und Eier gekauft. Ihr Mann hat eine Reihe Lotto (1,70 Euro) gespielt, weil die nette Blonde ihm was von 40.000000 im Topf erzählt hat. Sonst war in Neviges nix los, nur kalt

Gute Nachricht für Neviges: Es gibt angeblich bald ein neues Bistro in der Passage. Wer reingeht, ist Gerücht, bekannt, aber noch ist nix amtlich. Der Matratzen-Durchgang gehört zu den nichtsehenswerten Sehenswürdigkeiten des Pilgerortes; die Aufenthaltsqualität kann also nur besser werden. Zuletzt, da gabs noch einen Tattoo-Laden (inzwischen zu), einen Kinderladen (inzwischen auch zu) und einen Zahnarzt (inzwischen gestorben), hatte Göki eine feine Terrasse möbliert, auf der man auch bei Regen die tollen Autos in der Fuzo beobachten konnte.

Mesut Ardic, Neviges-Liebling, fährt in seine Heimat. Montag. Voraussichtlich für drei Wochen. Schön für ihn, schlecht für die gesund lebenden Menschen in Neviges. Einspringende Vitamin-Hilfe gibts nebenan bei der Reformhausfrau und beim Apotheker gegenüber. Die Fassade seines Ladens wird eingerüstet und angepinselt. – Gute Reise.

Was macht eigentlich das mehrfach angekündigte Lichtkonzept der deutschlandweit oder noch weiter bekannten Lichtplaner aus Wuppertal (inzwischen in Solingen) für Neviges und für die anderen beiden Stadtteile? Ausgeknipst? Erledigt? Oder was ist da los? Man hört und sieht nix mehr. Die Firma Dinnebier hat vor Jahren den Dom in Neviges astrein beleuchtet.

Das Jahr 2020 wird als das Jahr des AusEinAnderStehens in die Geschichte der Obrigkeits-Fotografie eingehen. Hier steht der Erste Mann im Stadt mit hoch verdienten Ratsmitgliedern auf einem hochherrschaftlichen Parkettboden. Die vier Alten (rechts Herr Tonscheidt aus Neviges) wurden diese Woche für ihre ewige Mitgliedschaft im Rat der Stadt geehrt. – Glückwunsch!

Foto (bearbeitet) Stadt Velbert/Facebook

Die Werbegemeinschaft sucht immer noch ein coronageeignetes Plätzchen in Neviges für die Jahreshauptversammlung. Gewählt wird ein neuer Vorstand (Herr Bellers und Herr Wulfhorst treten nicht mehr an – tschüs und danke); die von den Nevigesern liebgewonnenen Veranstaltungen (hier ein Foto vom Trödelmarkt) werden von den Neuen weitergeführt.

Aus dem Kunstrasen auf diesem Sportplatz in Neviges wird nix. Abgelehnt! Fängt gut an mit den Themen, die im Wahlkampf wichtig waren. Übrigens: In 90 Tagen gibts auf diesem Blog einen längeren (oder, ganz kurzen) Beitrag mit der Überschrift 100 Tage Bürgermeisterwahl, irgendwas erledigt? Könnte man jetzt schon schreiben, es gibt  Erfahrungen, aber warten wir mal ab.

Kompliment und herzlichen Dank an den  großartigen Investor: Das Gassmanndach wird mit Natur-Schiefer gedeckt, Hinweis für die Dachdecker: Wer ohne Helm und ungesichert runterfällt, bricht sich alle Knochen. Schiefer gehört zum Bergischen wie grüne Fensterläden. Schade, dass Frau Gassmann den Lieblingsladen der Nevigeser zugemacht hat, aber mal ehrlich: Man kann nicht alles haben.

Edit: Dach und Fassade werden mit 35.000 Euro öffentlich gefördert. Menge Geld, wenn man bedenkt, wie lange ein steuerpflichtiger Rentner dafür Flaschen sammeln muss.

Jetzt wird der Leerstand zugeklebt: Erstes Motiv: Der Nevigeser Wochenmarkt ("der beste in der Region") von seinen schönsten Seiten und in kräftigen Farben. Wer gucken will: Untere Elberfelder Straße neben dem Ritterladen. Sonst was los? Ja, die Waz ist mit Senioren durch Neviges spaziert. Keiner ist hingefallen. Ach ist das alles schön im Dorf.

Moment – ! Haben die einen an der Waffel? Wurde die Taktung nicht vor einiger Zeit von 20 Minuten auf 30 Minuten geändert, um mehr Fahrfreude zu generieren? Brauche die Hilfe? Zugehende Betreuung? Eine Einweisung? Übrigens: Der Nobelpreis für Medizin 2020 geht laut Postillon an alle Virus-Experten auf Facebook. Großartig. Aber das Preisgeld muss geteilt werden.

Foto (bearbeitet): Frank, Abelliovielfahrer, immer noch ohne Suv.

Wer sich im Nevigeser Einzelhandel oder in der Gastronomie selbstständig machen will, findet gute Bedingungen. Reichlich Auswahl an leerstehenden Ladenlokalen, gute Aussichten auf Erfolg und Reichtum, weil es wenig (fast nix) gibt. Wer als Gründer die Fußgänger an einem normalen Tag in der Fußgängerzone zählt (stinklangweilige Angelegenheit), kommt zu einem Ergebnis, das er selbst ändern kann. Das Bild, man sieht das als Ortskundiger an der Telefonzelle, ist Jahre alt, aber hochaktuell. Es hat sich nix geändert. 

Der Nächste, bitte. Dr. Niklas Cruse, Klinikleiter, verlässt Velbert im Oktober, um sich beruflich anderen Herausforderungen zu stellen. Tschüs! Die Neue, Sanja Popić, kommt aus Oberhausen. Mehr zu dem Unternehmen hier auf Wikipedia. Der Artikel über Velbert ist übrigens nicht sooo dolle. Da stand schon mal mehr. Viel mehr. Foto (bearbeitet): Helios

Donnerstag fahren keine Busse in Neviges. Ein Problem für Schülerinnen und Schüler und für Werktätige, kein Problem für die Busunternehmer, die ihre Monatstickets längst alle verkauft haben. Noch was? Ja. Gute Umsätze für Taxifahrer, Hausärzte und (Gelegenheit macht durstig) Getränkemärkte.

Edit: Auch die Sparkassen und die Gesundheitsämter sollen in NRW bestreikt werden (11-Uhr Nachrichten, Wdr).

Heute gibts Neuigkeiten von Freitag, von Herrn Freitag (hier mit Kumpel Dirk Lukrafka vor rund 40 Monaten beim Spatenstich). Der Chef der Breitbandkabelverlegefirma verbuddelt viele Millionen in der Erde, um in Neviges und den beiden anderen Stadtteilen irgendwann schnelles Internet in die Häuser zu bringen. Wann? Dann! Die weiteren Aussichten für Neviges: Hühnersuppenwetter! (Foto: 30.6.2017)

Über Paris und Berlin (weit weg) wollen wir hier nicht reden. Oder doch? In Paris werden alle Cafés und Bars geschlossen, in Berlin gibt es die meisten Fälle unter den 20- bis 29-Jährigen (die Stadt will jetzt im öffentlichen Raum den Kontakt auf 5 Personen beschränken) und bei privaten Treffen darf dann pro 10 qm Fläche jeweils nur eine Person anwesend sein. Nach 23 Uhr darf nicht weitergesoffen werden, was in Neviges nicht extra verboten werden muss, weil es in Neviges kein Nachtleben gibt und die Kneipen eh zu machen, wenn keine Gäste mehr da sind. Insofern: Fein hier. Noch.

Die Tagespost, Katholische Zeitung für Politik, Gesellschaft und Kultur aus Würzburg, veröffentlicht heute einen ausführlichen Artikel über die Nevigeser Franzosen, also über die Priester-Gemeinschaft St. Martin, die im September die Gemeinde (und die Wallfahrt) von den Franziskanern übernommen haben. Auch wenn bei der Einführungsmesse in nur der gregorianischer Introitus Salve, sancta parens zu hören war, schreibt der Autor, wird die Gregorianik wieder jeden Tag in Neviges zu hören sein. Ja, das sind Neuigkeiten, die erwartet worden sind, kurzum: es bewegt sich mehr als die Kanzel über den Köpfen der Gemeinde. Übrigens: Man muss gar nicht alles verstehen. Die Polenmessen sind gerade deshalb bei Nichtpolen so beliebt, weil man nix versteht, und Opernliebhaber und Zappa-Anhänger (der nuschelt oft, aber die Musik ist schön) haben sich längst am Nichtverstehen der Texte gewöhnt. Link zur Tagespost hier.

Die neue Software zu diesem Blog (von Google) zählt nicht nur die Besucherzahlen (gestern 1334, vorgestern 1299), sondern sagt auch, wo die Besucher wohnen. Die meisten kommen aus Deutschland, gefolgt von den Vereinigte Staaten, Frankreich, Spanien, Rumänien, Niederlande, Schweiz, Griechenland, Portugal, Italien, Belgien, Tschechien, Irland, Vereinigtes Königreich, Australien, Kroatien, Kolumbien, Vereinigte Arabische Emirate, Finnland und in weiteren Ländern. Viele kommen über Facebook und Google und Bing, der häufigste Browser ist Chrome, gefolgt von Safari und Firefox, das häufigste Betriebssystem ist Android, gefolgt von Windows. Insgesamt wurde 42553 Neviges über 2,3 Millionen Mal (2338174) aufgerufen, wobei nicht von Anfang an gezählt wurde. 

Weitere Daten werden angeblich nicht erhoben, zum Beispiel die Zahl der Frauen im Vergleich zu Männern, aber eins war schon ewig so: Samstags kommen weniger im Schnitt, Montagsmorgens die meisten. Seit Corona hat sich das ein wenig ausgeglichen. Beliebteste Themen sind Sterbefälle, gefolgt von Nachrichten aus dem Nevigeser Einzelhandel. Kultur interessiert kaum, der Wochenmarkt, Kati, die Eisdiele und der Mariendom sind sehr beliebt. Interessant: Die meisten E-Mailschreiber sind Frauen. Beklagt wird (sehr häufig) die Politik, gefolgt vom Leerstand. Viele Ex-Nevigeser, die (häufig) die Ortschaft besuchen, sind sehr enttäuscht vom heutigen Zustand ihrer früheren Heimat.

Innen viel Zucker, aber Rauchen verboten. Wo soll man nur in Neviges überwintern, wenn es innen kein Wlan gibt und es außen so kalt ist, dass man kaum das Espressotässchen halten kann, geschweige denn eine warme Zigarette? Kein Wunder, wenn alle im Winter zu Hause bleiben und im warmen Bett rauchen fernsehen. 

Irgendwas los heute Nachmittag in Neviges Mitte, Rosenhügel oder Tönisheide? Bestimmt. Aber nix Aufregendes, da muss ein Katzenbild her, wenn sich nix Besseres findet. Und es findet sich immer was. Also: Begrüßungsschild am Gelben Haus für Mieter, Taxifahrer, Paketboten, Feuerwehrleuten, Zeugen Jedingswas und so weiter. Foto (danke, danke) Regina und oder Marco. Wie immer bearbeitet, nämlich 640 Pickel breit.

Im Januar werden die gelben Säcke in Neviges abgeschafft. Wer keinen Platz für einen neuen gelben Mülleimer hat, soll sich nach Ansicht der Behörde mit den Nachbarn verständigen, die in der Regel auch keinen Platz für einen gelben Mülleimer haben – und sich die Kosten teilen. Kompliziert.

Poesie am Sonntag: Rosen wachsen zwar auf Erden, aber ohne Dornen nicht, Norbert (Name geändert) willst Du glücklich werden, so vergiss den Heiland nicht. War schon schön früher. Jedenfalls schöner als das hin und herwhatsappen im Café, wenn man an einem Tisch sitzt. In Neviges wird kaum noch miteinander gesprochen. Mit wiegehtsallesklar? kommt man gut über die Runden.

Der Neviges-Blogger war gestern im Franzosenkloster. Großartiges Gebäude (so schön wohnt keiner in Velbert, auch kein besserverdienender Unternehmer oder Lokal-Politiker), großartige, freundliche, fein gekleidete Bewohner aus Frankreich, Belgien und Deutschland. Und weil es so schön war, gibts ein Doppel-Selfie von Abbé Phil und Norbert. Allerdings, da gibts keine Ausnahme, werden Doppel-Selfies auf diesem Blog nie veröffentlicht. Dafür ist Insta und Facebook da. Mit den Neuen wird die Nevigeser Wallfahrt wieder auferstehen. Nicht einfach, aber machbar, wenn man Ideen hat und noch nicht im Treppenlift-Alter ist. Herr Laschet kann den Papst ausladen, Herr Lukrafka kann den Italienisch- und Spanischunterricht absagen sich weiterhin ganz auf seine Schäfchen konzentrieren.

Apropos Deutsche Einheit: Wann feiert Velbert Mitte, Velbert Langenberg und Velbert Neviges eigentlich? Herr Heimlich, Velbert Marketing, Herr Wulfhorst, sind Sie im Bilde?