27.2.21

Heinz Schemken ist tot. Der beliebteste Bürgermeister aller Zeiten, viel beliebter als sein Nachfolger links im Bild, wurde 85 Jahre alt. Die Frauen (Foto unten) verehrten ihn, die Kinder liebten ihn und die Männer schätzten ihn. Mehr dazu: demnächst.

Edit: Bürgermeister Dirk Lukrafka zum Tod von Heinz Schemken. 

Heinz Schemken ist am gestrigen 27. Februar 2021 im Alter von 85 Jahren gestorben. In einer ersten Mitteilung würdigte Bürgermeister Dirk Lukrafka den langjährigen Bürgermeister von Velbert und ehemaligen Bundestagsabgeordneten als einen Menschen, der ihm ein guter Freund war und zudem in den letzten Jahren ein wichtiger Wegbegleiter. „Er hatte immer ein gutes Gefühl für die Bedürfnisse und Belange der Menschen und der Stadt Velbert, für die sein Herz schlug und für die er sich ein Leben lang eingesetzt hat. Auch im hohen Alter blieb er ein moderner Mensch und war vertraut mit den aktuellen Themen der Politik und den Geschehnissen in der Welt. Sein Tod hinterlässt eine nicht zu füllende Lücke. Das ganze Rathaus, Politikerinnen und Politiker aller Parteien sowie die Menschen in Velbert und weit darüber hinaus trauern um unseren unvergessenen Bürgermeister.“ 
Pressestelle der Stadt Velbert

Die Zeit, ja die Dicke aus Hamburg (hier eine feine Ausgabe von 2015 in einem Café in Neviges), ist diese Woche 75 geworden. Bei dieser Gelegenheit: Herzlichen Dank nach drüben zum Rommelssiepen. Es ist immer ein besonderer Tag, wenn die Zeitung donnerstags oder freitags oder (wie heute) samstags auf der Treppe oder auf dem Post- und Zeitungs-Eames-Chair vor der Wohnungstür liegt. Man kommt zu nix mehr. Die erste Ausgabe hat übrigens 40 Pfennige gekostet.

Die Buchhandlung Rüger, das ist die gute Nachricht heute, ist weiterhin etwas auf. Etwas, weil man nicht reindarf, aber die Frauen rausdürfen, und bestellte Bücher kontaktlos übergeben. Alles ist vorbereitet. Also: E-Mail an Frau Lassen und Frau Utter unter buchhandlung.rueger@t-online.de oder anrufen: 0 20 53 / 53 89. Geht fixer als bei Amazon, wird hübsch verpackt und macht auch mehr Eindruck bei Nevigeser Leseratten, die sofort erkennen, wo ein Buch gekauft wurde.

Was in Neviges fehlt, sind Produkte, mit denen sich die Einwohner identifizieren können. Zum Beispiel Limo. Gabs früher mal, soll sehr lecker gewesen sein und sehr erfrischend, hatte einen cleveren Plopp-Verschluss, ein schickes Etikett, und wenn sie leer war, konnte man Fusel ansetzen und sich völlig unbemerkt vor der Verwandtschaft betrinken. Die fotografierte Pulle stand hier an der Sprudelplatte. Das Café, tja: Neviges, ist inzwischen geschlossen.

26.2.21

So schön kann Architektur sein, wenn das richtige Weiß genommen wird und die Sonne scheint. Gibts andere schöne Häuser in Neviges? Ja, das Kloster, außen und innen schön, die Stadtkirche daneben, und zwar außen (innen Geschmacksache), der Mariendom, und das wars. In Neviges, liebe Freunde der Baukunst, ist seit 50 Jahren kein einziges Haus gebaut worden, auf das man stolz sein könnte.

Der kleinste Leerstand im Kaff ist frisch vermietet. Glückwunsch an den Vermieter, der in wenigen Wochen seinen Kiosk, seinen Goldladen und sein Café vermieten konnten. Und sonst? Tassen-To-Go-Laden ist auf, Lebensmittelladen in der Passage macht auf, im ehemaligen Obstladen wird renoviert oder aufgeräumt, Akropolis wird nix, Frisöre machen auf, Jassi ist ausgezogen.

25.2.21

Wenn die Kinder plötzlich früh ins Bett gehen und selig ein- und durchschlafen wie früher, als sie noch gewickelt und genuckelt wurden, liegt nicht am Fusel aus Papas Minibar, sondern an einem neuen Eindösmittel aus kontrolliertem Indoor-Anbau. Neviges Kiosk an der Sprudel-Platte.

24.2.21

Ach, ist das schön, das neu dekorierte Heimat-Schaufenster der Buchhandlung Rüger in Neviges: Den Kaff-Schmöker links gibts auf Wunsch mit Widmung vom Autor, wenn man das den Rüger Frauen am Telefon oder per E-Mail sagt. 204 Seiten, die man in einem Rutsch durchhat. – Rommelssiepen.

Wussten Sie, dass früher die Anwohner der Klosterstraße in Neviges heißes Wasser To Go an die Pilger verkauften, mit dem dann das mitgebrachte Kaffeepulver aufgegossen wurde? Die Klosterstraße hieß damals Kaffeewasserstraße, das Wasser kostete 20 Pfennige. Foto (behutsam bearbeitet): Marienwallfahrt

Renderings sind eine feine Sache. Näher dran an der Wirklichkeit als eine Kohle- oder Rapizeichnung vom Böhm: Man sieht was geplant war, vergleicht, was gebaut ist, und plötzlich glaubt man gar nichts mehr. Alles flach wie am Niederrhein und ohne Hebebühne. – Rommelssiepen am Krankenhaushügel.

23.2.21

Rechnen wir mal: 18 Uhr 30 bis 6 Uhr 30, plus 4 Stunden, plus 1,5 Stunden ist ziemlich viel für die handvoll Resteinzelhändler, oder? Und, kein Witz: Noch immer wird gejammert. Man würde die Fußgänger am liebsten alle vertreiben, damit sie bei Amazon einkaufen. Ist jetzt schon sicherer.

Schock in der Tonfilmbranche und im Nicht-Cdu-Spd-Grünen-Fanclub: Die Sitzungen des Stadtrates werden nicht live übertragen. Geht nicht, weil es nicht gehen soll, sagen die einen, ginge wenn man es wollte, sagen die anderen. – Unter uns: Kamera draufhalten kann jedes Kind, das sich zur Zeit im Fernunterricht rumquälen muss. Und noch was: Früher wars der Brandschutz, heute hilft der Datenschutz.

Der schönste Platz ist immer an der Theke, geht nicht mehr offiziell, der höchste Platz ist im Mariendom, geht mit Anmeldung und wenn die Franzosen die Treppen zugänglich machen. Etwas anstrengend, aber es lohnt sich. Sonst, vielleicht schon bemerkt, nix los in Neviges, außer Tagebau im Rommelssiepen.

22.2.21


Die Feinschmeckerin vom Kirchplatz hat sich gerade einen Riesen-Döner mit frisch gebackenem Brot vom Ali geholt und dann italienisch geschwärmt: Squisito, tutto il giorno ho pensato di mangiarlo, ora sono sazia, was übersetzt etwa heißt: Sehr lecker, ich bin pappsatt. Ein besseres Kompliment kann die Signora nicht machen.

Innovation war gestern, schrieb gerade eine Leserin aus Neviges, trotzdem Künstler, lassen Sie den Quatsch und denken Sie mal an was Neues. Zum Beispiel an eigene Leinwände, an einen Zeichenblock und Buntstifte, an Strickzeug oder an eine Therapie. Ihre Werke werden laaaaaaaaaaaaaaangweilig. Apropos Kunst: Herr Wulfhorst: Was machen eigentlich Ihre 50 Wegwischer in letzter Zeit?

Guten Morgen an alle, und bevor das Wetter, den nicht arbeitenden Teil der Nevigeser Bürgerinnen und Bürger gleich auf Wiesen und Bänke schickt, hier ein feines Bild von einem Mann, der wie kein anderer die Nevigeser Wallfahrt bekannt gemacht hat. Er kam nicht während einer schweren Krankheit, sondern danach, als er wieder gesund war, um ein Gelübde zu erfüllen, und zwar am 25. Oktober 1681. Lange her, aber keine schlechte Idee: Zuhause bleiben, wenn man krank ist, nach Neviges kommen, wenn man wieder gesund ist. Das Dorf braucht dringend frische PilgerFoto (bearbeitet): Marienwallfahrt

Schön nah, immer da, nämlich von morgens früh bis 10 Uhr abends, hat es in Neviges noch nicht gegeben: Herr Tarki steht sieben Tage in der Woche seinen Mann im neuen Kiosk neben dem Ex-Gökicafé, ist immer freundlich und hat alles, was man für eine zünftige Party braucht. Ist auf jeden Fall günstiger und vernünftiger, als sich nachts über Nebeneingänge den Weg zu Zapfhähnen zu suchen. Jede Menge Flaschenbier, Knabberzeug, Hochprozentiges und so weiter. – Fuzo.

21.2.21

Neu beim Ali vom Nevigeser Busbahnhof: Frisches Dönerbrot aus dem Ofen. Schmeckt gaaaaanz anders (Ali), sogar krankgeil, eine Steigerung von vollgeil oder supergeil oder lecker. Kurzum: Anna freut sich schon auf morgen Abend. Sie will das Frühstück und das Mittagessen ausfallen lassen, damit sie (Döner macht schöner) 5 von diesen Dingern essen kann.

Marias Eisdiele in Neviges-Tönisheide ist seit heute wieder auf. Nicht richtig, sondern zum Mitnehmen, und wie man hört, bilden sich Schlangen, so groß ist die Sehnsucht. Das Café ist von Marias Mann frisch und gründlich renoviert worden. Was man sonst machen, wenn man nicht aufmachen darf? Auch beim Niko im Alten Bahnhof wird alles fein gemacht für die nächste Saison. Schade: Biergartenwetter, aber: sicher ist sicher. Die Politiker (Achtung: übles Vorurteil) sitzen übrigens alle im eigenen Garten.

Sonne lacht, und zwar schräg durchs Fenster, Blende 8, aber vorher die Tulpen von Ute und Sabine in Sicherheit bringen, damit sie noch ein paar Tage die Herzen der Vollitalienerin und des Viertelbelgiers erfreuen. Das Tier hinterm Sofa ist übrigens ein Überbleibsel vom Exkunstvereins BrachLand aus Neviges, der Tisch wurde vor etwa 30 Jahren in Mettmann gekauft. War richtig teuer (minus 15 Prozent), der Designer ist Japaner.


Ciao, bella Göki, wir haben uns viel zu selten gesehen, aber jetzt, wo alles vorbei ist, wünschen wir Ihnen und Ihrem Prinzen alles Gute und viel Liebe am Nevigeser Busbahnhof. Anna lässt ausrichten, sie kommt mit, wenn das irgendwann mal klar geht mit dem Privatjet. Allora: Buona Fortuna – ! / Viel Glück – !


Auch schon aufgefallen? In Neviges wird überall in die Hände gespuckt, und damit jeder für die Dauerbaustellenampel in der Bernsaustraße Verständnis hat, gibts heute zwei Foto von hinten. Also: Rohbau steht. Ob alles hübsch wird, kann man noch nicht sagen, immerhin gehts zum Eingang nicht einen Meter die Treppe runter, insofern: Kompliment. Altbau steht auch noch, sieht allerdings etwas angeknabbert aus.

20.2.21

Bei diesem Oberhammerwetter in Neviges gibts nix besseres als ein eigener Corona-Chair zum Mitnehmen und zum überall Platz nehmen: In der Fußgängerzone, vor dem Marien-Dom, auf Tassos Wiese, im Wald, vor dem Haus und so weiter. Gibts beim Anglerausstatter, wiegt nur 1,6 Kilo, ist zusammengeklappt nicht größer als ein A3-Blatt, kostet wenig und (das Auge sitzt mit) sieht gut aus.

Die Kindheit hört auf, schrieb heute ein Ex-Nevigeser per WhatsApp, wenn du keine gratis Wurstscheibe mehr an der Fleischtheke bekommst. Die Kindheit, lieber Reinhold, hört auf, wenn deine Mutter vegan kocht und einen Liebhaber hat. Das hinterlässt Spuren, die kein französischer Therapeut mal eben in 30 Minuten wegzaubern kann. PS: Sind jetzt bei Folge 31.

Liebe, oder sagen wir mal: die wöchentliche Höchststrafe, ist es, als verheirateter Mann im höheren Alter den Samstagvormittag im Supermarkt mit einem Einkaufszettel zu verplempern und sich völlig zu überfordern. Früher ist man samstags ins Restaurant gegangen, wenn man Hunger hatte, und zum Frühstücken in die Waage, ins Kreuz oder zum Tassos. Noch was zu jammern? Später. Foto (bearbeitet) Anna Schwartz.