Alles geht den Bach runter, hier gehts weiter. Vera Brings hat ihren Laden an Ali Aksoy übergeben. Was gibts? Zigaretten, Feuerzeuge, Lotto, Geschenkartikel, Zeitungen und Zeitschriften (Spiegel, Stern, Süddeutsche, Frankfurter, Zeit, Bild und Knallpresse), Paketannahme, Briefmarken, Glückwunschkarten und demnächst eine neue Nachbarin, Frau Stellwag zieht ein. Was gibts nicht mehr? Die Postbank. Warum? Darum.

Unter uns: Sieht ein wenig komisch aus, wenn man solche Wohnlandschaften in einer durchschnittlich eher kleinen Bude beherbergt. Aber warum nicht? Passt gut zu RTL-Busch-TV-Angucken im Liegen, ist aber nicht weiter schlimm. Die Bauhaus- und Eames-Verehrer/Anbeter mit ihrem Schönerwohnen-Gedöns, Showküchen und Siebträgermaschinen sind auch nicht glücklicher, wenn sie französische Filme mit finnischen Untertiteln auf einem Lounge-Chair sehen. – Matratzenpassage, Fuzo.

Die Polizei hat der Waz erzählt, dass im Kreis Mettmann Leute mit gefälschten Impfausweisen rumlaufen. 50 sind angeblich erwischt worden. Merkwürdig: Die Dinger kosten Geld und sind völlig unbrauchbar. Die Polizistin auf dem Foto ist übrigens auch falsch. Liegt nicht an ihrem Charakter, sie ist lieb und würde nie etwas Verbotenes tun (zum Beispiel freitags Fleisch essen), sondern an ihrer Karnevals-Kappe.

Rechnungen, Mahnungen,  Mahnbescheide, Bußgeldbescheide, Steuernachzahlungen, Strompreiserhöhungen und dergleichen braucht kein Mensch. Also: Wehrt Euch. Und zwar deutlich. Kostenpunkt fast nix. Eine Rolle Klebeband reicht für den kompletten Nevigeser Kirchplatz. – Sonst was los, heute? Wochenmarkt unter bisheriger Leitung. Im Frühling soll alles anders werden. Die Stadt übernimmt den Markt. Wunsch der Bürger: Reibekuchen, Käse, Bio, Bettzeug. Quelle: Mal umgehört 

Dem Nostalgie-Café am Kloster ist „die Puste ausgegangen". Geschlossen, zu, vorbei. Familie Jesert schreibt auf Facebook: Die Pandemie hat uns „das Genick gebrochen“. Wer will, kann Abschied nehmen beim Hausflohmarkt bis Ende Februar. Die komplette Einrichtung wird verkauft. Donnerstags bis sonntags von 12 bis 17 Uhr. – Tschüs!

Kann man draußen tragen, kann man beim Putzen tragen, kann man aber auch bei beim romantischen Abendessen am Kamin ausziehen. Obwohl schon beim Wort Haremshose einigen Bedenkenträgern das Blut in den Adern stockt. Wem so was steht, warum nicht? – Nevigeser Wochenmarkt, Nonfood-Bereich zwischen Sprudelplatte und Fuzoampel. Heute von 7 bis etwa 13 Uhr.

Einmal richtig rum, Bild oben, einmal falsch rum, Bild unten. Die Fußgängerzone in Neviges ist nämlich eine Einbahnstraße. Der Lieferverkehr ist frei, und zwar rund um die Uhr, auch sonntags. Toll für alle Autofahrer, die plötzlich alle irgendwas Lieferbares mitfahren lassen, doof für alle Fußgänger, die sich etwas vernachlässigt fühlen. Wer sich das ausgedacht hat, erfahren Sie hier. Warum eigentlich? Darum.

Die Müll- und Abfallkripo, besser bekannt als Ordnungsamt, krabbelt derzeit zwischen den Containern am S-Bahnhof rum und sucht in unerlaubt abgestellte Sachen ladungsfähige Adressen. Einerseits toll, andererseits Quatsch. So lange es nur wenige Container für Papier und Flaschen gibt, die selten geleert werden (Foto), wird sich nix ändern. Viele Nevigeser, das ist die gute Nachricht, saufen nicht mehr, weil sie nicht wissen, wohin mit den leeren Flaschen.

Astreine Idee, bei so leckeren Sachen von Janutta mal wieder zu beten, bevor die Brötchen von der Tanke quergeschnitten werden. Wer die Tischgebete der Kindheit vergessen hat, findet im Netz schöne Anregungen, die auch Kinder erdulden. Kurze Gebete machen auch für die Großen Sinn, weil der Kaffee nicht kalt wird. Hier ist eins: Für dich und für uns ist der Tisch gedeckt, hab dank lieber Gott, dass es uns allen schmeckt.

Seit das Museum im Nevigeser Schloss Hardenberg vor 19 Jahren von der Obrigkeit dichtgemacht wurde, übernehmen die Gastwirte und die Wartezimmer der Ärzte die ästhetische Erziehung und Verblödung der Einwohner. Dabei gibts durchaus Hoffnung: Das temporäre Werk „War beim Bäcker" (Bild unten) gehört zu den beeindruckenden Positionen der Neuen Nevigeser Malerei.

Guter Monat für Stammgäste. Der Februar hat nur 28 Tage, minus drei oder vier Ruhetage. Da ist das nächste Gehalt oder die nächste Rente schneller auf dem Konto als im Januar. Der letzte Montag ist übrigens Rosenmontag. Ob dann jemand auf hat, ist ungewiss. Ruhetag ist Ruhetag. Die Neu-Nevigeser aus Düsseldorf werden den Karneval hier geniessen. Es gibt keinen.

Edit: Leserbrief per Whats-App um kurz vor 5: Die Kneipe auf dem Foto hat nicht 3 oder 4 Ruhetage, sondern fast nur noch Ruhetage. Korrigieren Sie das bitte.

Kennen Sie Eiffelturm-Salami? Gibts beim Kuhlendahl auf dem Wochenmarkt. So herrlich seidenpapierdünn geschnitten, dass man die Umrisse des Pariser Wahrzeichens durch die Wurst sehen kann. Schmeckt auch besser. Lieber drei oder vier dünne Scheiben als eine dicke.

Übrigens: Der Mensch lebt nicht von Wurst allein. Brötchen für Salami und Schinken sollte man immer quer aufschneiden. So hat man mehr davon. Mit etwas Übung etwa 8 Scheiben. 

Und sonst? Abellio hat um Mitternacht die S9 (nach Wuppertal und Essen) an einen anderen Verkehrsbetrieb übergeben. Wer heute und morgen pünktlich irgendwo erscheinen muss, zum Beispiel am Flughafen, muss sich wohl oder übel was einfallen lassen. Am Busbahnhof stehen Ersatzbusse, die in letzter Zeit kaum (das streichen wir mal fix durch) nie (!) durch Zuverlässigkeit aufgefallen sind.

Worum gehts? Um Neviges Beitrag zum größten dezentralen Mahnmal der Welt. Die Stolpersteine mit aufgesetzten Messingplatten (hier einer vor Gassmann) sind in die Jahre gekommen und könnten mal fachmännisch aufpoliert werden, damit sie auffallen. Dieter S., Nevigeser Urgestein, hat mit dem Bürgermeister Kontakt aufgenommen. Das ist, sagte er neulich beim Bierchen, Chefsache. 

Edit: Die Müll-App der Technischen Betriebe der Stadt Velbert funktioniert zur Zeit nicht. Rädchen dreht sich und dreht sich. Hoffentlich nix Schlimmes. Aktualisierung: Geht wieder. Danke, Herr Heimlich.

Irgendwas zu meckern? Nein, zu loben: Die Weihnachts-Beleuchtung am Busbahnhof. Wird vermutlich am 2. Februar (Mariä Lichtmess) ausgeknipst, könnte aber auch immer so bleiben. In diesem Zusammenhang: Was macht eigentlich der Masterplan Licht von Dinnebier? Nix? Schade!

Jürgen Dollase hat für die Frankfurter Allgemeine das Sterne-Restaurant Stemberg in 42553 Neviges besucht. Er schreibt: Meisterliches Wissen und klares Verständnis von Gastlichkeit. Das Haus Stemberg in Velbert beeindruckt durch eine enorme kulinarische Präsenz. So etwas kann man nicht konstruieren oder aus dem Ärmel schütteln. Foto (bearbeitet): Haus Stemberg

Früher sah der Brunnen so aus im Sommer (Foto oben), heute, man könnte heulen: Foto unten. Noch was zu meckern? Versuchen wirs mal: Die Fußgängerzone ist seit einiger Zeit keine Fußgängerzone mehr, sondern eine Autofahrerzone. Man darf nämlich 7 Tage in der Woche rund um die Uhr, also immer (auch sonntags) irgendwas abliefern oder abholen. Was ist egal: Matratzen, Zigaretten, Bier, und zwar jeder. Und sonst? Nix. Ruhig alles: 43 Dezibel am Kirchplatz.

Apropos Sonntagsbraten: Der Nevigeser of the Kack year 2022 ist jetzt schon Herr Ali vom Busbahnhof. Die Jury begründet ihre Entscheidung wie folgt: Der bekannte Gastronom ist unser bester Mann für schnelles Essen ohne Gedöns, ein aufmerksamer und respektvoller Liebhaber (seine Göki kriegt täglich eine rote Rose), immer gut drauf und elegant gekleidet, und hat die beste Currywurst weit und breit. Sie wird ohne Fett gebrutzelt.

Neviges beliebtester Biergartenstuhl, der Monobloc, hier beim Tassos im Alten Bahnhof, ist Donnerstag in die Kinos gekommen. Wird weder in Neviges noch in Velbert gezeigt, weil es kein Kino gibt, aber in den umliegenden Städten, die man mit der S-Bahn gut erreichen kann. Heute noch und morgen, aber dann erst mal nicht pünktlich. Abellio übergibt Montag die Strecke an einen anderen Verkehrsbetrieb, und bis das rund läuft, kann es dauern. Der Monobloc-Film ist übrigens wunderbar.

Eingekauft? Auto gewaschen? Bude geputzt? Suppe aufgesetzt oder den Sonntagsbraten vorbereitet? Dann auf ins Café von Frau Hani, ein Stück Kuchen mampfen (Empfehlung: die Torte links auf dem Foto). Es gibt übrigens Wlan. – Matratzen- und Wohnlandschaftenpassage, Fuzo.

Spielplatz pur, aber wunderschön und unkaputtbar. Kein Sand, keine Wippe, Schaukel, Klettergerüst und dergleichen, sondern einfach nur ein Hähnchen, das sich links- oder rechtsum dreht und den Kindern und den Eltern viel Spaß macht. Die Großen können beim Mario im Raucherbereich eine Latte trinken und haben die Kleinen im Auge. – Löblich.

Man kann sich auch ohne Auffrischungsimpfung in Neviges amüsieren (also nur mit 2G ohne +), und wenn das Geld noch reicht, danach mit dem Taxi (steht vor der Tür) zur Suchtklinik (besser bekannt als Nasenbleiche) nach Langenberg fahren lassen. Es soll Patienten geben, die sich in einem Rutsch von Spielsucht, Trinksucht, Sexsucht, und was es sonst noch so gibt, behandeln lassen, auch in Langzeit. Was nicht behandelbar ist, ist übrigens Liebeskummer. Auch schlimm, aber dafür gibts die Fuselabteilung bei Netto.

Schon aufgefallen? Die Altglascontainer am Bahnhof sind in letzter Zeit ziemlich voll.

Für viele Männer sind Ritterspiele sicherer als Doktorspiele. Das Durchschnittsalter in Neviges ist nämlich höher als beispielsweise im Frankfurter Bahnhofsviertel. Da kann schnell Unerwartetes passieren, über das man nicht offen spricht. Die erforderliche Ausstattung (es sind einige scharfe Sachen dabei) gibt es im Ritterladen von Lutz Lembach und seiner Dame in der unteren Elberfelder Straße.

Man muss eigentlich gar nicht zum Frisör zum stundenlangen Obenrumfummeln, wenn das Geld am Monatsende knapp wird, und das Termingedöns (wie beim Facharzt) ist auch nervig. Einfach Kopf in den Wäschetrockner stecken reicht für einen selbstbewussten Auftritt in der Fuzo. Tipp: Jil-Sander-Kostümchen dazu (wie du kommst gegangen, so wirst du empfangen).

Darauf trinken wir mal einen, Herr Freitag: Das Glasfaserkabel-Internet Ihrer Stadtwerke läuft am Kirchplatz seit September schneller als jeder Autobahn-Bugatti. Und ohne eine einzige klitzekleine Störung. Tag und Nacht. Ein Foto für diesen Blog hochladen, geht fixer, als ein Foto knipsen, was bekanntlich 1/60 Sekunde oder noch weniger dauert. Vorausgesetzt, wir finden eine Kneipe in Neviges, die auf hat.