Dieses Bild der Papiercontainer am Hbf Neviges ist garantiert nicht mit Photoshop aufgehübscht worden und garantiert auch kein Rendering. Es ist einfach nur etwas älter. Aktuell kriegt man oft nicht mal die Waz oder die Apothekenumschau rein, weil alles voll ist, auch der Boden. Ein Fressen für die Mülldetektive der Stadt – und für Ratten. Eklige Angelegenheit.

Die räumlich abgegrenzte Brauchtumspflege über Karneval (Trinken, Lustigsein, Grölen, Blödsinnreden, Anbaggern, Ausnüchtern) macht in Neviges kaum Sinn, weil es kaum noch Brauchtumskneipen gibt. Nicht weiter schlimm: Heftig Trinken und Ausnüchtern kann man 365 Tage im Jahr auch allein zu Hause.

Sieht das nicht toll und wie frisch aus Hawaii eingeflogen aus? Ja. Sieht so aus, ist aber (sieht man an der kahlen Wand an der immer noch kahlen Sprudelplatte) schon etwas älter und kostete damals 3 Euro 50 in der sos-Herrenausstatterabteilung. Guter Laden, bevor er leider aus dem Kaff vertrieben wurde. Warum? Darum.

Die Abschleppwagen werden immer schneller und elektrischer, die Frauen immer jünger. Eine erstaunliche Entwicklung, weil die Karren und die Fahrer kaum 300 Kilometer durchhalten. Und sonst? Der Hähnchenmann ist heute wieder da. Wie jeden Mittwoch. – Bahnhofsviertel vor der Blumentanke.

Apropos Alte Männer in heißen Karren: Die Traditionsfirma Rappold in der Nachbarstadt Wülfrath schließt für immer. Fachgebiet Leichenwagen (heuer Überführungsfahrzeuge). Schade.Tschüs!

Wacht auf oder dreht Euch um, bis sich jemand erbarmt und das Gekritzel überall im Dorf wegschrubbt oder drüberpinselt, sieht nämlich voll scheisse aus. Und schenkt dem Künstler endlich mal einen Zeichenblock und Buntstifte zu Ostern oder bezahlt ihm einen Taxischein. 

Currywurst-Pommes-Mayo-Welan gibts im Food Point am Busbahnhof. Kostet nicht mehr als ohne WLAN, schmeckt aber besser, weil man das Essen sofort bei Facebook und Insta posten und loben kann: „Guck mal, Omi, so gut und lecker gehts uns in Neviges. Tolle Stadt mit netten Leuten. Die Wurst bei Göki und Ali schmeckt besser als unsere in Ber …“ Stimmt. Auch die Eirichtung ist klasse. Alles in Marmor.

Die Grünen wollen die Nutzungsbeschränkung für den großen Parkplatz am Nevigeser S-Bahnhof ändern. In Zukunft sollen auch Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen für 2 Stunden parken können. Platz ist da, außer donnerstagsmorgens. Ob die Fahrer dieser Fahrzeugklasse dann die Fußgängerzone meiden (Wer’s glaubt wird seliggesprochen), wird sich zeigen. Versuch macht kluch.

„Wenn ich groß bin, werde ich Bürgermeister oder Minister und dann schaffe ich die doofe Raserei in der Fußgängerzone sofort wieder ab. Dann können die Kinder endlich wieder spielen und meine Oma und mein Opa in Ruhe einkaufen.“ Sonst was zu loben? Ja. den großartigen Wortschatz der Velberter Obrigkeit: Nutzungsbilder, Klimaresilienzen, Transformationsprozesse. Versteht kein Mensch mit Migrationshintergrund, klingt aber klug.

Kunstsammler Freitag (vermutlich nicht verwandt mit dem Herrn Freitag von den Stadtwerken) hat Kühe von Fritz Mühlenmeister in seine Sammlung aufgenommen. Herr Mühlmeister, die Älteren erinnern sich, lief immer mit seiner Staffelei durch Neviges den Motiven hinterher. Hier war er auf der Wiese. Glückwunsch, Axel. Schade, dass das Museum in Neviges zu ist.

Es gibt sie noch: Fein gekleidete Herren, die nicht wie Papageien oder in Rentnerbeige durch 42553 Neviges laufen, sondern in vornehmen Schwarz. Très chic. Sieht man selten. Sonst was zu melden: Der Fahrstuhl im Bahnhof ist kaputt, die Papiercontainer vor dem Bahnhof sind voll und die S9 ist zuverlässig unpünktlich. Macht nix. Man kann morgens länger frühstücken und muss nicht zum Bahnhof rennen. Foto (bearbeitet): Göki

Haarausfall gehört zu den schlimmsten Verunstaltungen für Männer und Frauen. Man versteht deshalb gar nicht, warum viele junge Männer freiwillig ihre Haare abschneiden und unter den Nasen sprießen lassen. Ist das etwa ein erotisches Signa? Kraul mich mal macht obenrum doch kaum noch Sinn. Oder? – Fuzo.

Wer einmal leckt, der weiß wie’s schmeckt: Das Nevigeser Butterbrot (eine Scheibe Vollkornbrot, ein Klotz Gute Butter) sollte jeder Tourist und jeder Pilger, wenn sie schon mal hier sind, unbedingt probieren. Leider erfährt man nur unter der Hand, wo es diese Köstlichkeit gibt Ansonsten: Kann man auch Zuhause servieren.

Früher gabs mehr Osterhasendeckchen auf dem Wochenmarkt. Da konnte man es sich schön machen in der Fastenzeit. Wenn der Herr Bürgermeister bald die Veranstaltung übernimmt, muss er zeigen, was er drauf hat: Ein: 'La ville c'est moi' und 'Wir packen das an' reicht vermutlich nicht mal für die Zeitungen. Da müssen sichtbare Ergebnisse her. Der Markt braucht dringend neue Angebote. Zum Beispiel Käse, Bio und Kopfkissen. Gelingt das der Stadt? Abwarten.

Wenn man älter wird, ändert sich alles: Die Haare fallen aus, die Klamotten werden beige, die Nächte werden kürzer (und weniger aufregend), ein Köter muss her, die Ärzte werden reich, das Bier wird alkoholfrei, und die Zeitschriften kriegt man geschenkt.

Und sonst? Um 10 wird ganz Neviges von der evangelischen Kirche wachgebimmelt, danach ist alles ruhig. Noch was, und zwar für die Düsseldorferin, die gestern 'das Frühstückcafé' suchte: Es gibt nicht ein Frühstückscafé, sondern 4. Mario, Stella, Hani, Paris und eins für die Enkelkinder.

Jetzt hat es unseren Lefti auch erwischt! Der Gyros-Gott (die Bezeichnung hat sich ein Waz-Reporter einfallen lassen) muss wegen Coronaerkrankungen in der Belegschaft bis einschließlich 15. Februar schließen. Alles Gute. Man soll ja keine Götter nebenbei haben, deshalb ist Mesut Ardic auch nur einfacher König, Gurken-König. Bei ihm gibts auch was Neues: Mittwochnachmittags zu.

Immer nur den Mariendom angucken ist auf Dauer auch für Architekturpilger langweilig. Es gibt auch andere Häuser in Neviges, die einen doppelten Blick, nämlich auf die linke Seite und auf die rechte Seite verdienen. Die schönsten Doppelhäuser stehen in der Siebeneicker Straße vor dem Restaurant 'Bei Elisabeth & Lefti'. – Richtung Wuppertal.

Der Frühling und die Pilger können kommen: Familie Hany hat sich bestens vorbereitet und in neue Sitzgruppen investiert. Macht Sinn, das große Café am Dom ist ja inzwischen geschlossen. Bald gibts noch Pflanzen für noch mehr Aufenthaltsqualität (Amtssprache), zu Deutsch: Damit es schön wird. – Schritt-Tempo-Zone.

Durch ein Klimaresilienz-Sonderprogramm des Landes NRW werden Dach- und Fassadenbegrünungen neuerding mit bis zu 50 Prozent der Gesamtkosten gefördert. Wie schön das aussieht, sieht man an diesem Klimaresilienz-Gestrüpp-Haus am Nevigeser Mariendom, eine bemerkenswerte und oft fotografierte Eigeninitiative. Wenn Sie nicht wissen, was 'Resilienz' bedeutet, googeln Sie mal. Zum Förderungsantrag gehts hier.

Es gibt sinnvollere Beschäftigungen, als den Samstag-Nachmittag im Edekaladen zu verbringen und dann nix zu finden, weil alles woanders steht als bei Netto. Zum Beispiel Zappa hören und Rosinenstuten mit Rübenkraut frühstücken. Dünn Stuten, dick Kraut, das am besten schmeckt, wenn es runterläuft und den Schlafanzug und/oder das frisch bezogene Bett bekleckert.

Dieses Wunderwerk mit Falten (vermutlich von Raumausstatter Reineke) hängt beim Stefan (weit über 80) vor dem Fenster. Lieblingsgetränk: Türkischer Tee, früher beim Mutalip, dann bei Göki, aktuell beim Pariser vor der Sprudelplatte. Lieblingszeitung: Apothekenumschau. Schachspieler, Nichtraucher, Bärenticket. Picobello aufgeräumte Wohnung mit Flachfernseher und Echtledergarnitur. – Man kann es sich auch im Alter noch schön machen, wenn man sich fit hält.

Nordmann-Tannen halten länger. Dieser hier lag vorgestern vor dem Backtreff. Hätte man mitnehmen und einlagern können für den nächsten Dezember, ist aber verboten. – Was rausgestellt wird (auch jede Art von Sperrmüll), gehört der Stadt oder einem der zahlreichen städtischen Betriebe. Die Vorschriften.

Die Velberter Stadtwerke schwächeln zur Zeit. Diese Nacht schon wieder Stromausfall. 12:55 bis 01:30. Sollte man sich ein Dieselnotstromgerät vor den Kühlschrank stellen? Nö. Zu teuer. Ein Liter Diesel kostet in der Tanke vor Lidl zur Zeit 1 Euro 64,9 Euro. Für Rentner und Alleinerziehende etwas üppig. Und sonst? Ruhig. Der Laubbläser von heute Morgen um 8 (!!) macht Zigarettenpause. Zur Zeit, damit kann man leben: 45 Dezibel am Kirchplatz (Doppelverglasung). Danke, Ralle für die Info

Alles geht den Bach runter, hier gehts weiter. Vera Brings hat ihren Laden an Ali Aksoy übergeben. Was gibts? Zigaretten, Feuerzeuge, Lotto, Geschenkartikel, Zeitungen und Zeitschriften (Spiegel, Stern, Süddeutsche, Frankfurter, Zeit, Bild und Knallpresse), Paketannahme, Briefmarken, Glückwunschkarten und demnächst eine neue Nachbarin, Frau Stellwag zieht ein. Was gibts nicht mehr? Die Postbank. Warum? Darum.

Unter uns: Sieht ein wenig komisch aus, wenn man solche Wohnlandschaften in einer durchschnittlich eher kleinen Bude beherbergt. Aber warum nicht? Passt gut zu RTL-Busch-TV-Angucken im Liegen, ist aber nicht weiter schlimm. Die Bauhaus- und Eames-Verehrer/Anbeter mit ihrem Schönerwohnen-Gedöns, Showküchen und Siebträgermaschinen sind auch nicht glücklicher, wenn sie französische Filme mit finnischen Untertiteln auf einem Lounge-Chair sehen. – Matratzenpassage, Fuzo.

Die Polizei hat der Waz erzählt, dass im Kreis Mettmann Leute mit gefälschten Impfausweisen rumlaufen. 50 sind angeblich erwischt worden. Merkwürdig: Die Dinger kosten Geld und sind völlig unbrauchbar. Die Polizistin auf dem Foto ist übrigens auch falsch. Liegt nicht an ihrem Charakter, sie ist lieb und würde nie etwas Verbotenes tun (zum Beispiel freitags Fleisch essen), sondern an ihrer Karnevals-Kappe.