19.2.22

Gibts was Neues? Yep. Bei Herrn Rimpel tut sich was, und für die Waage, angeblich 1000 Euro im Monat, gibts angeblich einen Woller. Auch wegen der Arbeitszeiten. Die Waage war die einzige Kneipe in Neviges, die früh aufmachte und früh zumachte, ohne die Stammgäste zu vergraulen. Wird das was? Vermutlich nicht. Wollen, das kennt man von der Obrigkeit, heißt nicht machen. Ein Pils, scherzkekste gestern ein Flaschenbiertrinker vor der Waage, dauert 8 Minuten, bis eine Nutzungserneuerung durch ist, darf es ruhig 8 Jahre dauern. Lustig.

Jetzt noch schnell eine Kuschelhose drunter und dann ist der Typ, der hier nur mal kurz seine makellosen Beine zeigen will, perfekt angezogen für ein tolles Wochenende in Neviges daheim. Irgendwas vor? Nix Dolles. Lesen, Musik hören, Arte gucken (Irgendwas Schwarzweißes aus Frankreich), Rouladen aufsetzen, Messer schärfen, Staub wedeln. – Bis später.

Viele Nevigeserinnen und Nevigeser zeigen ihrem Stadtteil leider die kalte Schulter oder mehr (Foto unten). Ausgehen, Kultur, Einkaufen, finden inzwischen woanders statt. Die Teilzeitkräfte in Gastronomie und Einzelhandel können ein Lied davon singen. Da hilft nix, – außer hingehen.

Hingehen? Gut gemeint, aber wann? Jeder Betrieb hat andere Öffnungszeiten. Einige haben montags zu. Andere mittwochs-nachmittags oder montags und dienstags oder freitags, einer hat immer auf (Rüger), andere selten (Kreuz), oder gar nicht oder verschieden oder nur nachts. Und was macht die Crew der Werbegemeinschaft, die so etwas koordinieren könnte / sollte? Nix. Regelmäßig mit Frau Melliwa von der waz sprechen, und zwar gern über sich. Googeln Sie mal. 


Früher war alles musikalischer, und zwar jeden Donnerstag in der Fuzo. Warum die Straßen-Künstler plötzlich alle weg sind, liegt vielleicht am Wetter. Oder an den Auflagen. Erinnern Sie sich an die großartigen Musikanten, die für einen oder zwei Euro jeden Musikwunsch erfüllten? Die sich riesig freuten, wenn sie fünf Euro Weihnachtsgeld im Hut fanden? Der Mensch lebt nicht vom Fischbrötchen allein, also (das ist jetzt ein Aufruf), kommt bitte wieder zurück. Danke vorab.

Apropos Fischbrötchen: Der Wochenmarkt (Aufruf an die neuen Betreiber) braucht dringend wieder einen Reibekuchenstand mit Currywurst, Espressomachine und zwei Stehtischen.

18.2.22

Erinnert Ihr Euch, was Mama und Papa  immer sagten, als Ihr Schmuckdesignerin, Gitarrist, Opernsängerin, Taucher oder gar Messebauer werden wolltet? Mach keinen Fisimatenten, mach was was Vernünftiges. Du wirst Beamter, dann stimmts auch mit der Kohle. 
Recht hatten sie. Beweis: "Bis zum 31. März 2022 erhalten aktive Beamtinnen und Beamte sowie Richterinnen und Richter in Nordrhein-Westfalen eine Corona-Sonderzahlung als steuerfreie Einmalzahlung in Höhe von 1.300 Euro.“ – Warum? Darum. (Landesregierung).

Lobet die Herren, und zwar die hier auf dem Foto: Die Velberter Stadtwerke machen zur Zeit viel richtig. A ihr Glasfaserinternet läuft hervorragend zuverlässig und rasend schnell, wenn man die monatelange, ätzende Wartezeit hinter sich hat. Und B wird ab März alles grün. Geliefert wird ausschließlich klimaneutraler Strom. Nennt sich Strombert Grün und kommt automatisch. Und die Preise? Könnten günstiger sein, orientieren sich aber wie überall am Markt. Foto (bearbeitet): Stadtwerke

Die seit gestern in NRW gültige Fassung der Corona-Schutzverordnung beginnt so: Auf Grund von § 32 in Verbindung mit § 28 Absatz 1, § 28a Absatz 3 bis 8, § 73 Absatz 1a Nummer 6 und 24 des Infektionsschutzgesetzes vom 20. Juli 2000 (BGBl. I S. 1045), von de- nen § 28 Absatz 1 zuletzt durch Artikel 1 Nummer 2 des Gesetzes vom 22. November 2021 (BGBl. I S. 4906) geändert, § 28a Absatz 3 zuletzt durch Artikel 12 Nummer 0 des Gesetzes vom 10. September 2021 (BGBl. I S. 4147) geändert, § 28a Absatz 4 bis 6 durch Artikel 1 Nummer 17 des Gesetzes vom 18. November 2020 (BGBl. I S. 2397) eingefügt, Absatz 7 und Absatz 8 zuletzt durch Artikel 1 Nummer 6 des Gesetzes vom 10. Dezember 2021 (BGBl. I S. 5162) geändert, § 32 durch Artikel 1 Nummer 4 des Gesetzes vom 22. April 2021 (BGBl. I S. 802) neu gefasst, § 73 Absatz 1a Nummer 6 zuletzt durch Artikel 1 Nummer 26 des Gesetzes vom 19. Mai 2020 (BGBl. I S. 1018) und § 73 Absatz 1a Nummer 24 zuletzt durch Artikel 1 Nummer 9 des Gesetzes vom 10. Dezember 2021 (BGBl. I S. 5162) geändert worden sind, sowie von § 7 der COVID-19-Schutzmaßnahmen-Ausnahmen-verordnung vom 8. Mai 2021 (BAnz AT 08.05.2021 V1), der durch Artikel 20a Nummer 3 und 7 des Gesetzes vom 22. No- vember 2021 (BGBl. I S. 4906) geändert worden ist, und § 13 des Infektionsschutz- und Be- fugnisgesetzes vom 14. April 2020 (GV. NRW. S. 218b), der durch Artikel 1 Nummer 6 des Gesetzes vom 25. März 2021 (GV. NRW. S. 312) geändert worden ist, verordnet das Ministe- rium für Arbeit, Gesundheit und so weiter und sofort. Wer den Rest lesen will, klickt hier, wer nur Bahnhof versteht, ist nicht allein. Tipp: Die zuständigen Volksvertreter anrufen und sich alles erklären lassen. Günstigster Zeitpunkt: Sonntagnachmittag. Keine Handynummer zur Hand? Echt jetzt? Ihr wählt Eure Vertreter und habt nicht mal die Handynummer? So was tauscht man doch mit jeder zufälligen Kneipenbekanntschaft.

Hereinspaziert: Akkordeon-Vesper im Mariendom am Sonntag um 15 Uhr. Das Akkordeon-Ensemble von Wolfgang Bratz spielt Stücke von Johann Sebastian Bach, Antonio Vivaldi und Léon Boëllmann; ein Konzert für die ganze Familie, also auch für Kinder. Eintritt: nix. Unter uns: Der gefeierte Musiker im Dom ist eine kleine Sensation. Foto (bearbeitet): Mariendom

17.2.22

Und sonst? Heute wirds stürmisch. Viel Wind aus westlicher Richtung. Kinder dürfen zu Hause bleiben (Windfrei), Erwachsene sollten sich gegenseitig festhalten, wenn sie den Wochenmarkt besuchen. Es besteht Umfallgefahr (Fotos), mit geöffnetem Schirm sogar Wegflieggefahr.

Edit: Der Wochenmarkt wurde inzwischen von der Stadt Velbert abgeblasen.

Edit (9 Uhr45): Die Sonne scheint. Etwas.


Ach, ist das schön. Gemeint ist der Dom (Bild unten), ein Architekturwunder, das gerade zugebaut wird, damit ein paar Besserverdiener den Blick auf den Dom genießen können. Herr Böhm, der Schöpfer des Architekturwunders, soll getobt haben, weil die Neubauten seinem Werk auf die Pelle rücken. Komisch, die Leute treten reihenweise aus den Kirchen aus, wollen aber gern ganz nah dran sein.

Muss man sich Sorgen machen um die Architektur in Neviges? Kommt drauf an, wo man gerade ist. Hier zum Beispiel: Links traditionelle Schieferarchitektur, recht traditionelles Fachwerk, gerade aus etwas Hochmodernes, das aussieht, wie ein großes und ein kleines Stück Gute Butter. Viele Einwohner können mit moderner Formensprache nix anfangen. Sie haben schon mit dem Dom Probleme. – Rommelssiepen.

Künstlerstadt Neviges? Und wie. Man kann sich gar nicht sattsehen an diesem Gesamtkunstwerk vor der Bunkertreppe, das modernste Bildhauerei und Malerei aufs Feinste vereint. Unbekannter Künstler (vermutlich mehrere), nicht signiert, nicht verkäuflich, noch nie im Centre Pompidou o. ä. ausgestellt. Für Kunstkenner ein Feiertag: Ein unbekanntes Meisterwerk in einer künstlerischen Diaspora. Klasse.

16.2.22

Abschied nehmen mit Mesut Ardic. Herr Ardic hat gestern zum letzten Mal seinen Transporter in Neviges beladen. Heute kommt ein neuer. Gleiches Model, selbe Farbe, neues Kennzeichen, Wartezeit über 6 Monate. Und, Mesut? Elektrokarre? „Alles elektrisch: Scheibenwischer, Fensterheber, Klima, Navi, Sitze, Beleuchtung, Airbags, Bremslicht. Nur der Motor fährt weiterhin mit Diesel. Ich brauch das Fahrzeug beruflich.“ Glückwunsch – !

Und sonst? Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen, sagte gestern Frau Isabelle Ullrich nach dem Termin beim Amtsgericht in Düsseldorf via Facebook. Frau Ullrich: „Ich könnte die Welt umarmen. Zwei Jahre Behörden-Hürden gemeistert. Nun ist das neue Leben amtlich und ich super glücklich.“ – Glückwunsch – ! / Auguri – !
Foto (bearbeitet): Studio Ullrich, Neviges

Die Alte Post in Neviges ist eine Scheibe. Genauer gesagt: Eine Wandscheibe. Wer von der Wilhelmstraße durch die Tür geht (Foto unten), ist sofort wieder draußen, und wer oben ins Fenster guckt, sieht den Himmel. Für Senioren, die bekanntlich schon vor Jahren einziehen wollten, könnte es ungemütlich werden. Im Sommer okay, aber bei diesen Temperaturen (heute 5 Grad) voll doof. Eine Passantin: „Bis die Seniorenresidenz mit Glasaufzug mal fertig wird, sind die Senioren alle tot." Gut möglich. Die Post und das Rathaus sind schon seit ewigen Zeiten eingerüstet.

Was mir am Morgen Trost bot, war ein belegtes Toastbrot (Rainald Grebe) mit dick Gute Butter und Doppelfleischwurst oder daumendick geschnittenem Kochschinken mit Spiegelei oder (heute ist Hähnchentag in Neviges) ein halbes Hähnchen mit Krautsalat drauf. Übrigens: Reiner Calmund sieht sieht nicht mehr sexy aus. Doof gelaufen.

15.2.22

Und sonst? Hut vom Sos-Team, Mantel auch, Kette aus Italien, Schirm vom Tassos, Schuhe vom Maier, Hose von Kati, Brille vom Osthues, Frisur von Gülhan, Nivea von Netto. Sos ist inzwischen weit weg, alles andere gibts im Dorf. Was fehlt ist ein italienischer Feinkostladen und ein Kleidercontainer, damit man mal den Schrank aufräumen. – Anna vom Kirchplatz, zur Zeit beim Zahnarzt.

Der Laden zwischen Backtreff und Netto ist wieder zu haben. 500 Euro Miete, 100 Euro Nebenkosten. Bushaltestelle und Taxistand vor der Tür, und wenn man ein paar Meter geht, ist man am Bahnhof. Also: Gute Lage. Etwas lauter als in der Fuzo, aber dafür ist auch mehr los.

Rosenmontag sind alle Dienststellen der Stadt geschlossen, auch die Musik- und Kunstschule, auch die Stadtbüchereien, auch die Service-Büros und auch die städtischen Kindergärten. Krass, weil der Karneval doch überall im Land ausfällt. Wer Kleinkinder hat (Foto) muss sich einen Tag freinehmen, damit die Rathausjecken auf Jück gehen können. Ernsthaft jetzt?

Der nächste Winter kommt bestimmt. Da kann man auch jetzt schon sparen, denn was man hat, hat man. Und noch günstiger wirds garantiert nicht. Herr Maier von Maier's City Schuh gibt 50 Prozent auf die gesamte Herbst- und Winterkollektion. Fuzo vor der Fußgängerampel.



Von hier aus gehts rosig und mehrsprachig in die weite Welt; der Bahnhof in Neviges Rosenhügel ist angemalt worden. Viele Rosen, flotte Schriften, die man sich wunderbar in Ruhe angucken kann, weil die Züge in Richtung Wuppertal und Essen selten pünktlich ankommen. Fotos (bearbeitet): Detlef Zemke

14.2.22

Und sonst? Anna Schwartz, hier am Hasenkampfplatz in Neviges, hat heute Geburtstag. Die kleine Große arbeitet seit ihrer Ausbildung als Freie für die Westdeutschen Zeitung und andere Medien. Lieblingskamera: eine alte analoge Leica-R von Ihrem Opa. Lieblingslokal in Neviges: Das alte Café Paaß vor dem Dom („da war es immer schön ruhig“), Lieblingsgetränk: tagsüber Latte, nachts Champagner, Lieblingsstädte: Alle, die weit weg sind, Lieblingsblende: Offen. Immer offen, wegen der Schärfentiefe. Herzlichen Glückwunsch – ! / tanti auguri, bella – !.

Es müssen nicht immer rote Rosen oder karierte Geschirrtücher sein, um dem Liebsten am Valentinstag eine Freude zu machen. Ein fetter Ring mit adipösem Klunker tuts auch. Diese hier hat zwei Euro in Süditalien gekostet. Alles billiger dort: Espresso 90 Cent, Kilo Erdbeeren ein Euro, Kilo Cozze auch ein Euro. Wenn Sie nicht wissen was Cozze ist, fragen Sie Mario.

Die einsamste Bushaltestelle in Neviges heißt Auf der Drenk. Links gehts nach Velbert, rechts gehts nach Wuppertal und Mettmann. Wenn ein Bus auf der einen Straßenseite hält und gleichzeitig ein anderer Bus gegenüber, warten die Fahrer nicht die paar Sekunden auf Leute, die umsteigen wollen, sondern geben Gas. Vollgas. Die Wartezeit auf den nächsten Bus beträgt dann 20 Minuten. Wenn der nächste Bus nicht ausfällt. Sonst sinds 40. An Wochenenden sogar 60

Edit. Tipp von Ralf (Vielfahrer): Eine Haltestelle weiterfahren und sich aufwärmen im Aldi. Tipp von Anna (fährt täglich nach Mettmann und zurück) eine Haltestelle weiterfahren und Latte trinken bei Maria.

Viele Einwohner machen sich seit Jahrzehnten über den weltbekannten Mariendom lustig (Affenfelsen / Backenzahn), waren aber noch nie drin. Pilger, also Leute von auswärts, und Zugewanderte ... sind für "echte Nevigeser" eh ein Gräuel, die man am liebsten wegbeten würde. Die Gäste geben nämlich kaum Geld aus in Neviges. – Mariendom von innen und außen.