Taschentücher raus: Pfarrer Gruber geht nach rund 37 Jahren in den Ruhestand. Toller Mann, der sich im aktuellen Gemeindebrief der evangelisch-reformierten Kirche von seinen Leuten und von Neviges verabschiedet. Er hat viel erlebt, viel ausgehalten, viel erhalten und viel gegeben – und immer „das Gespräch mit Gott gesucht. Gott kennt mich persönlich“ schreibt er. Das können nur wenige Nevigeser (die sich schon gott weiß was einbilden, wenn sie die Durchwahl vom Bürgermeister haben) sagen. Tschüs! und danke! Foto (bearbeitet): Gemeindebrief
23.2.22
Herr Stellvertreter Wullfhorst ist bald weg, und weil er angeblich eh immer die meiste Arbeit an der Backe hatte (Feste / Trödel / Weihnachtsfunzeln), ist der Apotheker auch bald weg (Tschüssikowski). Für Herrn Bellers bedeutet das doppelter Ruhestand (Apotheke zu, Werbegemeinschaft futsch, aber wer rückt nach? Im Gespräch ist die Weinkönigin. Beide Akteure werden fehlen. Frau Melliwa, erzählt man sich, soll kurz geschluchzt haben, als sie die 2 Jahre alte Ankündigung der Nevigeser Urgesteine für die Zeitung auffrischen sollte.
22.2.22
Apropos Künstlerinnenstadt: Die Kleine vom Bahnhof hat einen großen Eisbecher und zwei Eishörnchen gezeichnet. Und ihre Mama (sieht neuerdings aus wie die große Schwester) hat jede Menge Kilogramme abgenommen, sich ein paar geile Schuhe gekauft und auch noch an ihren Haaren rumgeschnibbelt. Toll geworden.
21.2.22
Und, wie wars? Na toll, wenn man die allmächtige Orgel auf dieser Veranstaltung einfach weggelassen hätte. Wolfgang Bratz und seine Mitspieler waren gestern Nachmittag im Mariendom und man kam sich schon etwas vor wie auf dem Eurovision Contest, bei dem nur einer gewinnen kann. Ansonsten: Etwa 35 Gäste, konzertüblicher Bühnennebel und die Feststellung: Akkordeonmusik auf diesem Niveau, ist mehr als das vertraute Geklimper auf hoher See.
Ohne Speisekartenverfasser mit Migrationshintergrund gäbe es in Neviges keine Bratwurst, keine Currywurst mit Pommes Mayo, keine Lammkotelets mit Knoblauch, keine Enten süßsauer, keine Döner, keine Gyros, keine Bigos, keine Bauernsalate mit Käse, keine Pizza, kein Spaghettieis und keine Grappas oder Ouzos hinterher. – Asiatisches Restaurant hinter dem griechischen Restaurant Akropolis.
Übrigens: Heute ist Tag der Muttersprache. Überraschen Sie einfach mal unsere Gastgeber mit einer Bestellung in ihrer Sprache. "Buongiorno, alles klar?, due espressi, per favore."
20.2.22
Erinnerung: Konzert mit Gebetbuch im Mariendom. Deutsche, französische und italienische Musik, mehr dazu hier. Heute ab 15 Uhr, und danach hat Tassos auf. Parken: Pilgerparkplatz oder um den Dom kreisen und einen Platz suchen. Nachteil: Kann sein, dass man die Veranstaltung dann verpasst. – Bis gleich.
Die weiteren Aussichten für Neviges: Niederschläge vor den Cafés, Niedergeschlagenheit durch ausgefallenen Zahn. Und Niederkünfte im Klinikum, wenn die sturmfreien Nächte (hoffentlich bleibt das so) ab sofort liebevoll genutzt werden. Was kann man sonst heute tun? Wdr 4 hören. Der bei jungen Paaren beliebte Rentnersender spielt feinste Musik gegen Scheißwetterfrust. Sehr romantisch.
Edit: Französischer Hartkäse am Stück kann ganz schön widerspenstig sein. Für Heißhungerattacken nachts um 3 gibts andere Möglichkeiten. Zum Beispiel Fleisch- oder Leberwurst.
Wer schön sein will, muss zum Frisör (teuer / man kriegt kaum Termine) oder zum Schönheitschirurgen nach Düsseldorf. Geht auch günstiger und sicherer, nämlich hier bei der Reformhausfrau an der Sprudelplatte. Sonst was zu loben? Ja, der Krach gestern Nacht vor der Matratzenpassage: Endlich was los im Dorf.
Viele Familien in Neviges können sich keinen Urlaub im Süden mehr leisten (alles teurer geworden, Diesel, Gas, Gute Butter usw.) und schicken deshalb im Sommer Ansichtskarten an ihre Freunde. Die einen werden sich richtig freuen, weil die Umwelt gerettet wird (Fliegen oder mit dem Suv rumgurken ist nämlich ziemlich scheiße), die anderen sogar doppelt und dreifach: „Hab ich doch geahnt, dass bei denen das Geld knapp wird mit der neuen Eigentumswohnung und bei den vielen Leasingverträgen. Die haben sogar ihre Telefone und Hermes-Taschen nicht mehr bar bezahlt.“ Egal, Schwamm drüber: Ferien in Neviges sind immer sinnvoll.
19.2.22
Gibts was Neues? Yep. Bei Herrn Rimpel tut sich was, und für die Waage, angeblich 1000 Euro im Monat, gibts angeblich einen Woller. Auch wegen der Arbeitszeiten. Die Waage war die einzige Kneipe in Neviges, die früh aufmachte und früh zumachte, ohne die Stammgäste zu vergraulen. Wird das was? Vermutlich nicht. Wollen, das kennt man von der Obrigkeit, heißt nicht machen. Ein Pils, scherzkekste gestern ein Flaschenbiertrinker vor der Waage, dauert 8 Minuten, bis eine Nutzungserneuerung durch ist, darf es ruhig 8 Jahre dauern. Lustig.
Jetzt noch schnell eine Kuschelhose drunter und dann ist der Typ, der hier nur mal kurz seine makellosen Beine zeigen will, perfekt angezogen für ein tolles Wochenende in Neviges daheim. Irgendwas vor? Nix Dolles. Lesen, Musik hören, Arte gucken (Irgendwas Schwarzweißes aus Frankreich), Rouladen aufsetzen, Messer schärfen, Staub wedeln. – Bis später.
Viele Nevigeserinnen und Nevigeser zeigen ihrem Stadtteil leider die kalte Schulter oder mehr (Foto unten). Ausgehen, Kultur, Einkaufen, finden inzwischen woanders statt. Die Teilzeitkräfte in Gastronomie und Einzelhandel können ein Lied davon singen. Da hilft nix, – außer hingehen.
Hingehen? Gut gemeint, aber wann? Jeder Betrieb hat andere Öffnungszeiten. Einige haben montags zu. Andere mittwochs-nachmittags oder montags und dienstags oder freitags, einer hat immer auf (Rüger), andere selten (Kreuz), oder gar nicht oder verschieden oder nur nachts. Und was macht die Crew der Werbegemeinschaft, die so etwas koordinieren könnte / sollte? Nix. Regelmäßig mit Frau Melliwa von der waz sprechen, und zwar gern über sich. Googeln Sie mal.
Früher war alles musikalischer, und zwar jeden Donnerstag in der Fuzo. Warum die Straßen-Künstler plötzlich alle weg sind, liegt vielleicht am Wetter. Oder an den Auflagen. Erinnern Sie sich an die großartigen Musikanten, die für einen oder zwei Euro jeden Musikwunsch erfüllten? Die sich riesig freuten, wenn sie fünf Euro Weihnachtsgeld im Hut fanden? Der Mensch lebt nicht vom Fischbrötchen allein, also (das ist jetzt ein Aufruf), kommt bitte wieder zurück. Danke vorab.
Apropos Fischbrötchen: Der Wochenmarkt (Aufruf an die neuen Betreiber) braucht dringend wieder einen Reibekuchenstand mit Currywurst, Espressomachine und zwei Stehtischen.
18.2.22
Erinnert Ihr Euch, was Mama und Papa immer sagten, als Ihr Schmuckdesignerin, Gitarrist, Opernsängerin, Taucher oder gar Messebauer werden wolltet? Mach keinen Fisimatenten, mach was was Vernünftiges. Du wirst Beamter, dann stimmts auch mit der Kohle.
Recht hatten sie. Beweis: "Bis zum 31. März 2022 erhalten aktive Beamtinnen und Beamte sowie Richterinnen und Richter in Nordrhein-Westfalen eine Corona-Sonderzahlung als steuerfreie Einmalzahlung in Höhe von 1.300 Euro.“ – Warum? Darum. (Landesregierung).
Lobet die Herren, und zwar die hier auf dem Foto: Die Velberter Stadtwerke machen zur Zeit viel richtig. A ihr Glasfaserinternet läuft hervorragend zuverlässig und rasend schnell, wenn man die monatelange, ätzende Wartezeit hinter sich hat. Und B wird ab März alles grün. Geliefert wird ausschließlich klimaneutraler Strom. Nennt sich Strombert Grün und kommt automatisch. Und die Preise? Könnten günstiger sein, orientieren sich aber wie überall am Markt. Foto (bearbeitet): Stadtwerke
Die seit gestern in NRW gültige Fassung der Corona-Schutzverordnung beginnt so: Auf Grund von § 32 in Verbindung mit § 28 Absatz 1, § 28a Absatz 3 bis 8, § 73 Absatz 1a Nummer 6 und 24 des Infektionsschutzgesetzes vom 20. Juli 2000 (BGBl. I S. 1045), von de- nen § 28 Absatz 1 zuletzt durch Artikel 1 Nummer 2 des Gesetzes vom 22. November 2021 (BGBl. I S. 4906) geändert, § 28a Absatz 3 zuletzt durch Artikel 12 Nummer 0 des Gesetzes vom 10. September 2021 (BGBl. I S. 4147) geändert, § 28a Absatz 4 bis 6 durch Artikel 1 Nummer 17 des Gesetzes vom 18. November 2020 (BGBl. I S. 2397) eingefügt, Absatz 7 und Absatz 8 zuletzt durch Artikel 1 Nummer 6 des Gesetzes vom 10. Dezember 2021 (BGBl. I S. 5162) geändert, § 32 durch Artikel 1 Nummer 4 des Gesetzes vom 22. April 2021 (BGBl. I S. 802) neu gefasst, § 73 Absatz 1a Nummer 6 zuletzt durch Artikel 1 Nummer 26 des Gesetzes vom 19. Mai 2020 (BGBl. I S. 1018) und § 73 Absatz 1a Nummer 24 zuletzt durch Artikel 1 Nummer 9 des Gesetzes vom 10. Dezember 2021 (BGBl. I S. 5162) geändert worden sind, sowie von § 7 der COVID-19-Schutzmaßnahmen-Ausnahmen-verordnung vom 8. Mai 2021 (BAnz AT 08.05.2021 V1), der durch Artikel 20a Nummer 3 und 7 des Gesetzes vom 22. No- vember 2021 (BGBl. I S. 4906) geändert worden ist, und § 13 des Infektionsschutz- und Be- fugnisgesetzes vom 14. April 2020 (GV. NRW. S. 218b), der durch Artikel 1 Nummer 6 des Gesetzes vom 25. März 2021 (GV. NRW. S. 312) geändert worden ist, verordnet das Ministe- rium für Arbeit, Gesundheit und so weiter und sofort. Wer den Rest lesen will, klickt hier, wer nur Bahnhof versteht, ist nicht allein. Tipp: Die zuständigen Volksvertreter anrufen und sich alles erklären lassen. Günstigster Zeitpunkt: Sonntagnachmittag. Keine Handynummer zur Hand? Echt jetzt? Ihr wählt Eure Vertreter und habt nicht mal die Handynummer? So was tauscht man doch mit jeder zufälligen Kneipenbekanntschaft.
Hereinspaziert: Akkordeon-Vesper im Mariendom am Sonntag um 15 Uhr. Das Akkordeon-Ensemble von Wolfgang Bratz spielt Stücke von Johann Sebastian Bach, Antonio Vivaldi und Léon Boëllmann; ein Konzert für die ganze Familie, also auch für Kinder. Eintritt: nix. Unter uns: Der gefeierte Musiker im Dom ist eine kleine Sensation. Foto (bearbeitet): Mariendom
17.2.22
Und sonst? Heute wirds stürmisch. Viel Wind aus westlicher Richtung. Kinder dürfen zu Hause bleiben (Windfrei), Erwachsene sollten sich gegenseitig festhalten, wenn sie den Wochenmarkt besuchen. Es besteht Umfallgefahr (Fotos), mit geöffnetem Schirm sogar Wegflieggefahr.
Edit: Der Wochenmarkt wurde inzwischen von der Stadt Velbert abgeblasen.
Edit (9 Uhr45): Die Sonne scheint. Etwas.
Ach, ist das schön. Gemeint ist der Dom (Bild unten), ein Architekturwunder, das gerade zugebaut wird, damit ein paar Besserverdiener den Blick auf den Dom genießen können. Herr Böhm, der Schöpfer des Architekturwunders, soll getobt haben, weil die Neubauten seinem Werk auf die Pelle rücken. Komisch, die Leute treten reihenweise aus den Kirchen aus, wollen aber gern ganz nah dran sein.
Muss man sich Sorgen machen um die Architektur in Neviges? Kommt drauf an, wo man gerade ist. Hier zum Beispiel: Links traditionelle Schieferarchitektur, recht traditionelles Fachwerk, gerade aus etwas Hochmodernes, das aussieht, wie ein großes und ein kleines Stück Gute Butter. Viele Einwohner können mit moderner Formensprache nix anfangen. Sie haben schon mit dem Dom Probleme. – Rommelssiepen.
Künstlerstadt Neviges? Und wie. Man kann sich gar nicht sattsehen an diesem Gesamtkunstwerk vor der Bunkertreppe, das modernste Bildhauerei und Malerei aufs Feinste vereint. Unbekannter Künstler (vermutlich mehrere), nicht signiert, nicht verkäuflich, noch nie im Centre Pompidou o. ä. ausgestellt. Für Kunstkenner ein Feiertag: Ein unbekanntes Meisterwerk in einer künstlerischen Diaspora. Klasse.
16.2.22
Abschied nehmen mit Mesut Ardic. Herr Ardic hat gestern zum letzten Mal seinen Transporter in Neviges beladen. Heute kommt ein neuer. Gleiches Model, selbe Farbe, neues Kennzeichen, Wartezeit über 6 Monate. Und, Mesut? Elektrokarre? „Alles elektrisch: Scheibenwischer, Fensterheber, Klima, Navi, Sitze, Beleuchtung, Airbags, Bremslicht. Nur der Motor fährt weiterhin mit Diesel. Ich brauch das Fahrzeug beruflich.“ Glückwunsch – !
Und sonst? Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen, sagte gestern Frau Isabelle Ullrich nach dem Termin beim Amtsgericht in Düsseldorf via Facebook. Frau Ullrich: „Ich könnte die Welt umarmen. Zwei Jahre Behörden-Hürden gemeistert. Nun ist das neue Leben amtlich und ich super glücklich.“ – Glückwunsch – ! / Auguri – !
Foto (bearbeitet): Studio Ullrich, Neviges
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