Die Videobotschaft von Bürgermeister Lukrafka zur Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine kommt etwas spät, aber was solls? Ist halt nicht sein Wunsch-Thema. Und sonst? Eine Pressemitteilung der Stadt von gestern: Stadt Velbert kann vorerst keine Kriegsvertriebene mehr unterbringen. Link hier. (Zusammenfassung: Die Erstaufnahmeeinrichtung wird in den nächsten Tagen eingerichtet. / Sonst arbeitet man mit Hochdruck. / Bund und Land müssen auch was tun.)
12.3.22
11.3.22
Neu im Eiscafé, und bei Kindern sehr beliebt: Blue Angel (untere Reihe, dritter Behälter von links), besser bekannt als Kaugummi-Eis und in wunderschöner Farbe, etwa Ral 2015, aber heller. Bester Zeitpunkt kurz nach dem Mittagessen bis etwa gegen 14 Uhr oder etwas später, bis dahin scheint die Sonne. – Fuzo.
Nur mal zur Erinnerung: Thomas Ruff (klicken Sie mal hier), der weltberühmte Fotokünstler aus Düsseldorf, hatte seine erste wichtige Ausstellung 1988 im Nevigeser Schloss Hardenberg, ging 1992 zur Documenta IX nach Kassel und 1995 zur Biennale nach Venedig …, und er war nicht der einzige Große, der hier begann. Das Schloss (Kosename: Schloss Dauerbaustelle) wurde vor 19 Jahren geschlossen, seitdem ist kaum etwas passiert. Man könnte heulen, wenn man sieht, was die Obrigkeit mit dem Gebäude macht, beziehungsweise nicht macht.
Und sonst? „Du wirst die Eröffnung von Schloss Dauerbaustelle nicht mehr erleben, wenn du schon wieder deine Tabletten vergisst", sagte vorhin die Italienerin vom Kirchplatz zu ihrem Amore, der nicht mehr der Jüngste und Kettenraucher ist.
Der Marienberg in Neviges ist kaum wiederzuerkennen. Kein Wunder bei den Weltmarktpreisen für Massivholz und die Sehnsucht nach authentischen Möbeln fürs Leben ohne Plaste und Elaste. Lieferzeit aktuell: Etwa 5 Jahre.
Frieren für den Frieden? Vorerst nicht. Es wird noch wärmer in Neviges. Nächste Woche bis 18 Grad. Trotzdem: Nicht übertreiben (Foto) und sich warm anziehen. Wer nix Passendes hat, kann sich bei Kati und Simone günstig einkleiden, es gibt noch Prozente auf warme Sachen. Und sonst? Warum frieren für den Frieden Quatsch ist.
10.3.22
Die Landtagswahlen werfen Ihre Wahlgeschenke voraus: Die Maskenpflicht soll ab Sonntag, 20. März fast überall entfallen. Ministerpräsident Wüst hatte die schrittweisen Lockerungen der allerobersten Obrigkeit vorab befürwortet. "Wir müssen Öffnungen und Achtsamkeit miteinander verbinden", sagte Herr Wüst nach dem Bund-Länder-Treffen gestern. „Die Pandemie richtet sich nicht nach dem Kalender."
PS: Schlagzeile des Tages (echt lustig): Ich war ein Marienberg-Baum. Ein Tischlermeister aus Neviges setzt auf kurze Wege beim Holzeinkauf. Mehr dazu hier am Wochenende.
Etwas nüchtern klingt eine Pressemitteilung der Stadt vom 09.03.2022. Hier der Wortlaut: "Zur Unterbringung für aus der Ukraine geflüchtete Menschen sucht die Stadt Velbert kurzfristig freie Wohnungen. Eigentümer, die eine Wohnung zur Vermietung anbieten können, unabhängig davon, ob diese möbliert oder unmöbliert ist, werden gebeten, sich bei der Stadtverwaltung per E-Mail an MietwohnungenUkraine@velbert.de zu melden. Alle Angebote werden nach einer Überprüfung durch städtische Beschäftigte an geeignete Wohnungssuchende weitervermittelt, damit diese einen Mietvertrag mit dem Vermieter abschließen können.“
Keine weiteren Anreize? Mietgarantien? Dolmetscherdienste? Starthilfen und dergleichen? Nö. Behördendeutsch.
Man sollte, sagte Montag ein Kunstsammler aus Berlin, einen Eimer Alpinaweiß kaufen und das Werk kunstbegrifflich durch Übermalen erweitern. Der ist bescheuert, sagte dazu Dienstag ein angeheiraterer Kunsthistoriker beim Tassos, ich finde es klasse und hoffe, es gibt bald ein Poster. Man sieht: Kunst liegt immer im Auge des Betrachters. Mit Meese und Balthus kamen früher auch nur wenige Leute klar. Übrigens: Die Mehrheit der Nevigeser ist wieder stolz auf ihren Hbf.
Rechtschreibkorrektur: "Angeheirateter" ist falsch, es soll heißen: "angeheiterter". (Danke an Hugo und zwei weiteren Leserinnen)
9.3.22
Das ist angemessene, zeitgemäße Öffentlichkeitsarbeit ohne Facebook, Insta, Twitter oder TikTok, wir sind doch nicht von vorgestern in Neviges. Wenn jetzt noch gehandelt und nicht gelukrafkat (angekündigt) wird und Taten folgen, nämlich endlich weitere Papiercontainer am Bahnhof aufgestellt werden: Perfekt!
Noch was zu loben? Ja. Die Einwohner tragen ihre Klamotten inzwischen länger, weil die Klamottencontainer am Hbf futsch sind. Das ist Zwangsnachhaltigkeit aber prima. Man sieht plötzlich wieder rahmengenähte Schuhe mit Brandsohle, Anzüge, Krawatten, gebügelte (!) Hosen und und Hemden und (vereinzelt) Herrenoberbekleidungs-Pieces von Dolf Selbach.
Sieht lecker aus, aber es ist Fastenzeit. Also kaufen wir morgen inkognito beim Fischmann aus Venlo (Sonnenbrille und Maske genügt) oder beim Kuhlendahl. Je nachdem, wo wie viele Leute anstehen. Die Kuhlendahl-Mitarbeiter können das Roastbeef so fantastico-italienisch dünn schneiden. Auch den Kochschinken fürs Frühstück. Schmeckt besser als in Italien. Ob man zur Zeit zweimal täglich etwas isst, muss jeder selbst entscheiden. Die katholische Gemeinde empfiehlt für freitags nur eine Mahlzeit.
Karolina Strassmayer und Drori Mondlak kommen nach Neviges. Was gibts? Jazz vom Feinsten (Reinhören hier) in der Vorburg bei den Kulturlöwen, die bekanntlich einen sehr guten Job in und für Neviges machen. Eintritt 15 Euro (ermäßigt 6 Euro). Und sonst? Die Kulturlöwen veranstalten seit Jahren die beliebten Sonntags-Vormittags-Jazz-Matineen vor Schloss Dauerbaustelle. Also, liebe Sax-Freunde: Sonntag, 13. März, 18 Uhr: Klaro!
Foto (bearbeitet): Webseite der Künstlerin
8.3.22
Die Werbegemeinschaftsbetreiber verabschieden sich mit einem astreinen Querplakat von Neviges und seinen dankbaren Bewohnern. Schlicht und einfach, ohne Reklame ringsum, rechtschreibfehlerfrei, sagen wir so: Rechtschreibfehlerfreier als die Lokalpresse, und tolle Farbe. Die Trödemeile ist die wichtigste Veranstaltung im Pilgerort mit ganz vielen Besuchern. Noch mehr Leute würden vielleicht kommen, wenn der Papst (angefragt) mal aufkreuzen würde. Am 1. Mai ist übrigens auch Eröffnung der jährlichen Wallfahrtssaison.
Irgendwann trifft es alle, man kommt nicht mehr an die eigene Füße ran, und dann ist man froh, dass es in Neviges Mitte genau so viele Fußpflegeläden gibt wie Kneipen. Was im Dorf noch fehlt, ist ein Rentnerbeige-Klamottenladen. Kann gerne teuer sein (auch mit Sachen von Jil Sander) die Leute haben Geld. Echt jetzt? Ja. Man kann ja kaum noch was ausgeben, weil es so wenige Gelegenheiten gibt: Gassmann zu, Sos-Team zu, Trödelläden zu, Devotionalienladen zu. – Untere Fuzo neben dem Reformhaus.
Oft belächelt – und hoffentlich nicht Immobilie der Zukunft. Der Privatbunker eines Unternehmers (hier zwei ältere Fotos) will so gar nicht ins Stadtbild passen, aber soooo schlecht sieht die Kiste auch nicht aus. Der Dom ist angeblich auch nicht viel schöner (ein Irrtum). Kleiner Haken an der Privatbunkerei: Wenn alle tot sind, haben die Überlebenden auch nix mehr davon: Backtreff zu, Frisöre zu, Mesut zu und so weiter. Geld ist eben doch nicht alles. – Wilhelmstraße.
7.3.22
Und sonst? So viel Euro kostete eine Kugel Eis im letzten Jahr durchschnittlich in deutschen Städten:
Essen 1,10
Hannover 1,28
Hamburg 1,43
Berlin 1,87
München 2,10
Kurzum, der weiteste Weg lohnt sich. Gourmettipp: Kaugummieis beim Mario (coole Farbe, die Kinder lieben das über alles), Erdbeereis bei Maria, Rosineneis bei Familie Hani, ist aber Geschmacksache. Quelle: Statista
Morgen ist Weltfrauentag. Es geht um die Rechte der Frauen, um den Weltfrieden, um die Sichtbarkeit von Frauen, um Gleichheit (auch Entgeltgleichheit) zwischen Frauen und Männern, um die Aufwertung sozialer Berufe, die Ungleichheit der unbezahlten Sorgearbeit (Hausarbeit / Kinderbetreuung) usw. Es gibt (siehe Foto) noch viel zu tun. In Russland und in der Ukraine ist morgen gesetzlicher Feiertag. In Neviges und in den anderen Stadtbezirken ist morgen nix. Gibts ein Video vom Bürgermeister? Oder darf ausnahmsweise mal seine Stellvertreterin ran? Wäre toll.
Jedes Kellerfenster Im Orth ist schöner als viele vom Bauamt genehmigte Aufenthaltsqualitäts-Sanierungen, Beispiel: Hier. Das Prozedere geht so: Erst gehts in die Restpostenabteilung vom Obi, dann wird alles mitgenommen, was gerade da ist, dann wird ein Kumpel beauftragt, der Powerpoint kann, was Schönes zu entwerfen, dann wird eingereicht, dann wird gewartet, dann gibts Änderungen: „Das linke Fenster hätten wir gerne nach rechts" (oder umgekehrt), dann kommt im schlimmsten Fall noch das Denkmalamt: „Kein Rot, kein Blau, kein Lila“ (und bitte noch was Grünes davorstellen) und dann sieht alles so aus, wie auf den Fotos unten. Früher sah es anders aus.
Es tut bekanntlich gut, wenn man regelmäßig den Kleiderschrank aufräumt und sich von Sachen verabschiedet, die man ein Jahr nicht angezogen hat, oder die beim Kauf schon richtig scheiße waren, wie die auf dem Foto, mal feucht durchwischt und die Bügelwäsche bügelt oder wegschmeißt, so nach dem Dieter Rams-Prinzip: Weniger ist mehr. Die Frage ist: Wohin mit dem Zeug? Der Kleidercontainer im Bahnhofsviertel ist futsch. Warum? Darum.
6.3.22
Dieser Künstler (vermutlich ein Mann) hat doch wirklich einen an der Klatsche, sonst würde er sich doch nicht an dieser Kieselsteinfassade vergreifen, die man mal nicht so eben wieder abwaschen kann. Frauen würden nie so was machen. Die hegen und pflegen lieber. Also: Der Täter ist eingekreist: Männlich, nicht allzu groß (sonst würde er höher pinseln oder sprühen) und vermutlich kein Nevigeser (sonst würde er seine Stadt lieben).
Und sonst? Katz und Maus von Günter Grass ist seit gestern weg (gute Wahl, der Meister hat nix Besseres geschrieben), aber sonst gibts aktuell immer noch feine Titel, wenn man sich ein wenig umschaut beziehungsweise reinschaut. Kosten nix (noch günstiger kommt man nie zu Erkenntnissen), und die Lage am Busbahnhof / Backtreff ist auch klasse. – Bücherzelle vor der Fußgängerampel.
Man könnte, meinte gestern ein Beobachter der Parkplatz-Situation vor dem S-Bahnhof, die Diskussion über Handwerker-Fahrzeuge beenden, wenn man die riesige Fläche vor dem ehemaligen sos-Gebrauchtwarenhaus für Transporter nutzt, auch für Campingfahrzeuge. Könnte man, wenn man den Eigentümern des Grundstücks das Grundgesetz vor die Nase halten würde: Eigentum verpflichtet, steht da. Kurzum: Macht das Tor auf, sonst werden andere Saiten aufgezogen.
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