29.3.22

Seit Jahren schief, man traut sich kaum, einen wichtigen Brief einzuwerfen, aber immer noch in Betrieb, obwohl er aussieht, als hätte man ihn vergessen. Toll. Und selten heute, wo kaum noch was Gutes übrig bleiben darf und Dienstleistungen fast unbekannt sind. – Briefkasten am Busbahnhof.

Hier läuft einem das Wasser im Munde zusammen: Uwes Sportlermenü (Knackwürste mit Senf, Toast oder Kartoffelsalat) ist weit und breit unerreicht (Frikas sind auch lecker). Dazu ein Glas Weizenbier und danach ein Fürst-Pückler-Eis mit den drei Geschmacksrichtungen. – Nevigeser Minigolfplatz (24-facher (!) Deutscher Mannschaftsmeister).

Der Nevigeser Mariendom ist das Werk eines einzigen Mannes. Kein riesiges Architekturbüro, kein CAD – ein Bleistift, ein Rapi, eine Rasierklinge, ein paar skizzenhafte Zeichnungen, ein Modell, ein guter Statiker, der nicht alles kaputt rechnete, und ein blinder, fast blinder Bauherr, der die eingereichten Modelle des Architekturwettbewerbs abtastete und sich für die Skulptur des später weltbekannten Architekten aussprach. Ob das wirklich so war, ist egal, Gottfried Böhm hatte das Vertrauen von Josef Kardinal Frings – und nutzte es. Der prämierte Entwurf war erst der Anfang. Die bis dahin fertigen Zeichnungen waren Anhaltspunkte, die großartigen Details wurden später entwickelt, und vieles wurde mehr oder weniger auf der Baustelle entschieden. Eigentlich sollte der Bau, so die Preisrichter, vereinfacht werden, Böhm machte das Gegenteil. – 1966 begannen die Bauarbeiten unter Protesten der Nevigeser Einwohner. Böhm hatte den Dom nach oben auf den Berg gelegt. Noch näher an der evangelischen Pfarrkirche dran ging nicht. Ein Affront. Die Protestanten tobten, die Einwohner demonstrierten, Böhm baute. So etwas hatte das mehrheitlich evangelische Kaff noch nicht erlebt. Ein Betonberg, ein »Affenfelsen«, ein grobes Gebilde ohne Kirchturm – das sollte eine Kirche sein? Die Menschen waren außer sich. Böhm ahnte vermutlich, dass er in die Geschichte eingehen würde, und übertraf sich selbst. – Jedes Detail kam von ihm: jede Tür, jede Türklinke, jeder Stuhl, jeder Handlauf, jedes Fenster, jedes Holzbrett, jede Treppenstufe, jeder Stein im Mittelschiff und in den Nebenräumen, die Lichteinfälle, die Akustik – nichts scheint willkürlich oder dem Zufall überlassen. »Der Böhm«, sagt Rosita, »war jeden Tag hier, kontrollierte alles, und wenn ihm etwas nicht gefiel – weg damit. Da wurde schon einiges abgerissen.« – 7500 Kubikmeter Beton wurden verbaut, über 500 Tonnen Stahl, und nach zwei Jahren (davon können Bauherren heute nur träumen) war der Berg fertig. Gewaltig: 50 Meter Länge, 27 Meter Breite, 34 Meter Höhe. Aus Beton. Beispiel- los: das 2700 Quadratmeter große, vielfach gefaltete (inzwischen undichte) Dach, das auf den bis zweiundzwanzig Meter hohen Außenwänden liegt. – Wer durch die schwere Eisentür des Haupteingangs geht, betritt einen Vorraum mit einer beängstigend niedrigen Decke. An der Wand ein Frühstücksbrettchen (»Bitte leise«) und dann die Offenbarung: Ein Marktplatz mit Straßenlaternen und nicht endenden Wänden, die sich zum Himmel strecken, einem Himmel aus Beton, den man erst wahrnimmt, wenn man sich an die Dunkelheit gewöhnt hat, und dann denkt: »Mein Gott, ist das schön in Neviges.« – Wie kann man sich so etwas ausdenken – und bauen? Wie kommt man auf diese gut erdachten Stühle mit Kniebänkchen statt der üblichen Kirchenbänke? Auf den schlichten Altarblock? Auf die in den Wänden eingelassenen Lautsprecher und Handläufe? Auf die vielen Formen, die sich irgendwie zusammenfügen? Wie kriegt man die vielen Verwinklungen, die Verschiedenheit der Fenster, die zerklüftete, dreigeschossige Empore, die höhlenartige Intimität der Marienkapelle, die fröhliche Sakramentskapelle mit dem Rosenfenster unter ein Dach? Wie schafft man einen Dom, der kein Abklatsch der bekannten, großartigen Kirchenbau- werke ist, sondern besser? –Viele Jahre später: Der Dom ist undicht. Im Altarraum eine Blumenpottorgie, auf der Fassade eine aufgepinselte Rose, daneben ein verrostetes Ungetüm für Kerzen – und seit Jahren ein peinliches Gerangel ums Geld. Die Sanierung des Daches, kein großes Ding für ein weltberühmtes, einzigartiges Bauwerk, kostet ein paar Millionen, aber was ist das schon? »Die in Köln«, sagt jemand, »sollten sich was schämen, uns mit dem Dachschaden alleine zu lassen. Milliarden auf dem Konto und keinen Deut besser als die Bettler im Velberter Rathaus, die auch nur jeden Topf anpumpen können, weil sie sonst nix auf die Kette kriegen.« – Im Film Die Böhms war der Dom ungewöhnlich aufgeräumt. Der Meister, so munkelt man, war da, hat alles wegschaffen lassen, was sich angesammelt hatte. Die Blumenpötte, die Vasen, jedes schief liegende Gebetbuch, jeden Kerzenständer und jeden Pilger, der nicht ins Bild passte. Und die wenigen Nevigeser, die den Film gesehen haben, wunderten sich. »Geht doch!« – Gottfried Böhm, der große, inzwischen sechsundneunzig Jahre alte Mann, kam regelmäßig mit seinem Jaguar vorgefahren und guckte sich jede Veränderung an seinem Dom an, verhinderte aber weder die Rose auf der Fassade noch die »Kerzenkapelle« seines Sohnes Markus, der sich etwas austoben durfte, allerdings keine glückliche Hand hatte. Auch die Frühstücksbrettchen mit dem albernen Piktogramm ließ er durchgehen. Altersmilde? Oder keine Lust mehr, sich über jeden Blödsinn aufzuregen? Norbert Molitor: Im Kaff der guten Hoffnung. Piper Verlag

Edit: Das Dach ist inzwischen dicht. Die Frühstücksbrettchen sind weg. Die Lautsprecher sind nicht mehr so elegant eingelassen, sondern Aufputz, also auf Beton.

28.3.22

Sollen die Fassaden mit den großen Schaufenstern in Zukunft so aussehen? Oder wie beim  Uhrmachermeister Ballauf? Könnte passieren, wenn die Obrigkeit Ernst macht. „Was hier geplant wird“, scherzte gestern ein Besucher aus Ratingen, „geht stark in Richtung ästhetische Verblödung, mit der die Bürgerinnen und Bürger jahrzehntelang leben müssen.“ Einmal umgebaut oder abgerissen, kann man nicht mal so eben wieder ändern. Erinnern Sie sich an den geplanten Abriss der Stadthalle?

Stefan ist im Februar 90 geworden. Auto hat er abgeschafft, und vom ersparten Geld kann er sich einiges leisten. A ein Bärenticket, B hin und wieder ein Bierchen beim Uwe und C fast täglich einen grünen Tee oder zwei im Café de Paris. Seine Zeitung, die Rentnerbild kriegt er umsonst von Frau B in der Sonnenapotheke, und seine Wohnung (er macht alles noch selbst) ist picobello. Netter Mann, der früher bei den Mädels gut ankam.


Der schönste Platz in Neviges ist aktuell in der Sonne. Kaffee trinken, Kuchen essen, Leute treffen, Autos gucken (zu diesem politischen Blödsinn gibts Mitte der Woche hier die Einschätzung eines Auswanderers nach Nordamerika), Zeitung lesen, Weißwein schlürfen.
Vorne stehen die hübschesten Stühle (Bild unten) hinten die bequemsten. Handy-Empfang ist auch gut, und Zigaretten gibts nebenan im Kiosk. Eine Frage noch; Warum sieht man so selten amtierende Akteure in unserer Gastronomie?

27.3.22

Und sonst? Viele Tierhalter machen sich keinen Kopf wegen der doofen Zeitumstellung. Sie ändern die Fütterungs- und Melkzeiten einfach nicht. Damit kommen Tiere und Tierhalter am besten zurecht. Als Rentner oder Privatier (Traumberuf), nicht wahr Herr Freitag, braucht man gar keine Uhr. Ein hübsches Bild sieht eh besser aus als die meisten Küchenuhren. Ausnahme: die Uhren von Junghans und Braun. Wie immer: Geschmacksache, das heißt: eigentlich nicht.

Herr Karabayir, besser bekannt im Dorf als Ali vom Busbahnhof, war schon wieder beim Frisör und meinte gestern auf der Wilhelmstraße: Gott beschűtze uns vor behaarten Frauen und bartlosen Männern. Na ja. Und sonst: Astreiner Typ, mit der besten Currywurst weit und breit. Kein Wunder. Die Wurst kommt von Janutta. Miroslav Tomic, der Janutta-Chef, kann stolz sein auf seine Naturfleischerei. Die Leute, auch Wuppertaler, rennen ihm die Bude ein. Foto (bearbeitet) Göki?

Viele Nevigeser fragen sich heute beim Frühstück, ist jetzt wirklich Sommer, der Himmel ist plötzlich so grau? Kommen die Brötchen im Backtreff heute um 11 oder bereits um 9 aus dem Backofen? Holt die Küsterin vom Kirchplatz die teilnehmenden Familien um 9 oder um 11 (mit 92 Dezibel) aus dem Bett? Soll man die Küchenuhr,  die beiden Wecker, die Leica und die Rolex oder Breitling überhaupt umstellen? Oder wartet man auf die Winterzeit? Beten die Katholiken heute vor oder nach dem Mittagessen? Oder gibts keine Rinderrouladen heute? Ist doch Fastenzeit.

Korrektur zum Radau: 93 dB, pünktlich um 9 Uhr. 16 Minuten!!

26.3.22

Dieses Vor-Leseexemplar von Molitors Kaffbuch (es gibt nur eins auf der Welt), wird gerade in Berlin versteigert. Das renommierte Auktioshaus Bassenge schreibt: Erste Ausgabe. Exemplar mit zahlreichen Anmerkungen, Streichungen, Notaten ("Roter Teppich 20h", Adressen auf dem Vortitel, Telefonnummern u.ä.), Markierungen von Textpassagen, Büroklammern zur Kennzeichnung von Lesestellen sowie mehreren montierten Visitenkarten. Der Autor raucht viel, dem Exemplar merkt man das an. Link hier. 

Wer mehr lesen will, klickt auf den Text im gedruckten Katalog hier unten. So schön und treffend hat noch nie jemand über Neviges und den Neviges-Blog geschrieben. Das Buch ist vergriffen. Nur Rüger hat noch einige.


Im Ortszentrum soll eine höhere Wohndichte ermöglichet werden. Ziel der Obrigkeit ist, in Erdgeschossen auch Wohnnutzung zu ermöglichen. Nicht überall, sondern in Neben-Lagen. Haben die einen Knall? Noch weniger Einzelhändler geht doch gar nicht. Erst ein Matratzenlager im Zentrum eines Pilgerortes, dann die vielen Versicherungen in allerbesten Lagen (es gibt bald mehr Versicherungen im Dorf als Frisöre), und jetzt der nächste Blödsinn. Klicken Sie mal hier, Sie werden Ihren Augen nicht trauen. Und widersprechen Sie. Bild (bearbeitet): Stadt Velbert

Edit: Wenn Sie das Widerspruchsformular übersehen haben. Klicken Sie hier auf den roten Text "Öffentlichkeitsbeteiligung". Die Frist läuft am 11. April ab und dann haben wir den Salat.

Noch eine Nachricht:
"Die Verwaltung wertet die Anregungen aus und legt sie dem Rat zur Entscheidung vor. Der Rat wägt die öffentlichen und privaten Belange gegeneinander und untereinander ab und entscheidet über ihre Berücksichtigung oder Zurückweisung. Ihnen als Einsenderin / Einsender einer Anregung wird das Ergebnis der Entscheidung danach schriftlich mitgeteilt." 

Die Leute werden immer beknackter: Ein Wirt erklärte neulich, warum in Neviges so selten Aschenbecher auf die Tische gestellt werden: Die werden geklaut. Na gut, der linke auf dem Foto geht ja gerade noch als Geburtstagsgeschenk für Stilmöbel-Rentner, aber was sonst so rumsteht (achtet mal drauf), ist schon unterste Schublade, oder? – Übrigens, auch voll beknackt: Bei Netto gabs gestern kein Öl mehr. Warum? Darum.

Gott sei Dank, getrommelt und gepfiffen: Einstimmig (das gabs vermutlich noch nie) hat der Stadtrat die Verwaltung beauftragt, 7,5 Millionen Euro für die Aufnahme von Kriegsvertriebenen aus der Ukraine außerplanmäßig und überplanmäßig bereitzustellen. Und sonst? Die Stadt sucht weiterhin Wohnungen. Melden kann man sich unter MietwohnungenUkraine@velbert.de


Aktualisierung: Café Paaß hat wieder eine Zukunft. Kein Plüschkrimskrams wie vorher, aber bekannte Gesichter. Ein Teil der Möbel steht schon, und zwar die eleganten Tische und Stühle von Frau Paaß. Ab 1. Mai wird wieder Kaffe und Kuchen wie in alten Zeiten serviert.

Und sonst im Mai? Tanz in den Mai könnte wieder stattfinden. Eröffnung der Pilgersaison am 1. Mai (kommt er mal wieder vorbei?). Gleichzeitig Trödelmarkt. Und dann noch Landtagswahl am 15. Mai. Danach, das ist so sicher wie das Amen im Mariendom: Masken wieder auf.

25.3.22

Nachgezählt: In Neviges Mitte gibt es nach 30 Jahren World Wide Web nur zwei Handvoll Läden mit freiem WLAN für Kunden und Gäste. Einige Gastronomen rücken das Passwort ihres Routers raus oder haben Gastzugänge, einige Akteure, zum Beispiel die Noch-Fürsten der Werbegemeinschaft reden seit Jahren über das Thema, machen aber nix. Gerade jetzt, weil Flüchtlinge kommen, ist das vor Jahren mal versprochene Innenstadt-Netz wieder aktuell.

Die Renten steigen am 1. Juli um 5,35 Prozent. Kerstin Griese, Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Arbeit und Soziales, freut sich auf Facebook, weil Soziale Sicherheit in diesen Zeiten wichtig ist. Und sonst? Das neue Café Paaß eröffnet pünktlich am 1. Mai. Foto: Blogger-Archiv.

Edit: Nicht wenige Rentner werden demnächst zum ersten Mal Steuern auf ihre Rente zahlen. Sollte man im Auge behalten. Das Finanzamt meldet sich in solchen Angelegenheiten eher nicht, schlägt aber voll zu, wenn sich eine Gelegenheit bietet. 

Sonntag ist es wieder so weit: Eine Stunde früher raus, eine Stunde später rein. Warum man sich das antut, ist auch so ein Rätsel. Der Acker, der Bruder vom Geländewagenfahrer, meinte: Das hat doch alles nichts gebracht, außer, dass die Kühe leiden. Die müssen schrittweise an neue Melkzeiten gewöhnt werden. Na gut, die Regierung hat gerade andere Sorgen. Trotzdem: Doof.

Es gibt Abende, da vergisst man eine Foto, zum Beispiel hier im Akropolis vom Seniorengericht Nummer 4. Erstens; weil Teller-Knipserei eh bescheuert ist und ein romantisches Beisammensein stört, zweitens, weil das Essen so lecker war. Und zwar: Zwei Mal zwei Lammkoteletts mit riesigem Bauernsalat (Essig/Öl), Pommes und Mayo (demnächst wird auf Zaziki geupdatet) für unter 10 Euro. Einmal ein Glas Rotwein dazu und ein Ouzo hinterher, einmal eine Limo mit Cola und kein Quzo hinterher. Und sonst? Hübsche Lampen, bequeme Stühle (auch draußen), offene Küche. Und wo? Obere Elberfelder Straße.

24.3.22


Leben, wie Gott in Frankreich, und zwar morgens, mittags und abends, und das herrliche Wetter in Neviges schönstem Viertel genießen. Erst kommt der Maler vorbei, dann Stefan, wie immer mit der Apothekenrundschau („wie gehts?, alles gut bei euch?, bin 90 geworden, grüß deine Frau“), dann Ali, dann Göki („so kann man leben, nicht wahr, Herr Molitor?“), dann der Gemüsemann („wie gehts?, wie stets?, alles klar?, wirklich?), und zwischendurch wird ein selbsgemachtes Bittergetränk serviert, mit dem Simone de Beauvoir angeblich Jean-Paul Sartre zum Lächeln brachte, wenn er schlechte Laune hatte. – Café de Paris.

Die Nachricht des Tages. Café Paaß hat wieder eine Zukunft. Kein Plüschkrimskrams wie vorher, aber bekannte Gesichter. Ein Teil der Möbel steht schon, und zwar die eleganten Tische und Stühle von Frau Paaß. Mit Glück und Gottes Segen, wird zur Eröffnung der Pilgersaison wieder Kaffe und Kuchen wie in alten Zeiten serviert. – Pilgerviertel.

Herr Heringhaus vom Nevigeser Ex-Trödellädchen hat ein schönes, handgeschriebenes Verkaufsplakat ins Fenster gehängt. Zu verkaufen sind Glas, Bilder, Porzellan, eine wunderschöne, alte Kasse, Regale und noch viel mehr. Terminabsprache unter: 02053 5875. – Untere Elberfelder Straße im katholischen Viertel.

23.3.22

Gute Aussichten: Diesen Mittwoch 30 Millionen Euro im Jackpot. Schlechte Aussichten: Chance 1:140 Millionen. Tipp: Fenster aufmachen und Einsatz rausschmeißen. Dann können die Kinder ein Eis beim Mario kaufen. Vorher: Heizung abdrehen. Sonst heizt Ihr die Straße.

Ist das noch aktuell? Nein, das Foto von der berühmten Vorhanggalerie ist schon etwas älter. Worum gehts dann? Um ein Dankeschön an den Kurator: Alles passt prima. Das Obere zum Unteren. Wie gemalt. Sonst was los? Ja, noch ein Dankeschön. An den Maler. Alles hell und sonnig geworden. Wie im besten Lied von Enrico Macias, das die Gäste in San Pietro in Bevagna im Mai wieder auf die Ohren kriegen. Vielleicht mit Gitarre.


Hier schmeckt der Caffè Doppio doppelt gut, und zwar immer, wenn der Maître persönlich vor der Maschine steht. Er hat die Zubereitung jahrzehntelang bei Süditalienern gelernt. Das Ergebnis, ein Erlebnis, riecht man bereits, wenn er die Brühe mit einem Lächeln (und einem Gläschen acqua frizzante) elegant serviert. Der neue Monsieur ist immer gut drauf. Formidable. Noch was zu loben? Alles: Feinster gedeckter Apfelkuchen zum Beispiel. Und immer viel Sonne draußen. – Café de Paris, Fuzo.

Was ist das denn? Kunst. Kunst im Mariendom, die leider vor einiger Zeit wieder abgeknibbelt worden ist. Von wem stammt der Satz? Unbekannt. Und wer ist der Künstler? Auch unbekannt. (Bei dieser Gelegenheit: Auf diesem Blog sind immer alle gemeint, kurz: m/w/d). Wer könnte die Instanz sein? Auch unbekannt. Die Kirche? Hihi. Die Politik? Haha. De Philosophen? Ja, könnte passen. Allerdings würde am Satz dann so lange rumgedoktert, bis man nix mehr versteht und eine Fußnote her muss. Kurzum: Der leicht verständliche Text wäre im arsch. Und sonst? Danke, geht so.