25.4.22

Ja, ist denn immer noch Weihnachten? Oder ist alles nur lieb gemeint von den Stadtwerken, die diesen Baum vor dem Glücksspiel- Etablissement Tag und Nacht erstrahlen lassen? Wenn Herr Freitag, das ist der Chef dieser wunderbaren Firma, jetzt noch ein paar Router reinhängen würde, wärs perfekt. Die Menschen sind süchtig nach Internet. – Bahnhofsviertel. 

Apropos Freitag: Der Glasfaseranschluss beim Dorfblogger funktioniert seit sieben Monaten tadellos: Das Hochladen von Fotos geht schneller als das Knipsen.




Kurzer Blick in das Atelier der Künstlerin Tessa Ziemssen im Rommelssiepen. Offizielle Eröffnung ist Samstag um 14 Uhr (im Rahmen der Neanderland Tatorte) mit Leuten aus der Szene und hoffentlich vielen Nevigesern (vielleicht kommt auch unser Herr Bürgermeister). Frau Ziemssen ist einigen Leuten im Kaff bestens bekannt durch ihre Ausstellungen in der Galerie #23 in Langenberg. – Fußgängerzone, hinter der Buchhandlung Rüger (der Ex-Laden von Herrn Rimpel ist nicht wieder zu erkennen.) 

Übrigens: Wer diese Woche vorbeikommt, kann der Künstlerin vorher schon bei der Arbeit zusehen

24.4.22

Und sonst? 
Gerücht der Woche: 
Die Deutsche Marktgilde klagt gegen die Stadt. Sie will weiterhin die Wochenmärkte ausrichten. Mehr dazu bei der Wz hinter der üblichen Bezahlschranke
Eis der Woche:
Waldmeister / Kaugummieis
Video der Woche:
Spruch der Woche:
Soll auf die Pommes noch was drauf?


Seit die Franzosen vom Kloster das Stadtmarketing für Neviges übernommen haben, hat sich einiges geändert. Hotelzimmer könnten knapp werden im Mai, Parkplätze gibts jetzt schon nur noch in der Fußgängerzone. Kein Wunder, dass viele Touristen und Pilger inzwischen ihre Zelte mitbringen. Letzte Woche wars eine Familie (auf den Fotos oben rechs), gestern wars noch eine.. Was fehlt, ist ein Campingplatz.

Email aus Kevelaer: Wenn mehr Touristen kommen, fehlt bei Euch mehr als Camping. Ihr habt kein Museum, kein Kino, kaum Kneipen und nur wenige Geschäfte. Euer Parkplatz ist eine Zumutung.

Oh, wer ist das denn? Unser neuer Rund-Ums-Haus-Toni im Rommelssiepen. Und was macht er? Alles, z.B. Dachreinigungen, Fassadenreinigungen, Steinreinigungen, Imprägnierungen oder Buchstabenabknibbeln, kurzum: er verschönert Häuser, vom Dach bis zum Keller. Rommelssiepen 3 (da war früher der Metzger Schmidt drin), Festnetz 02053 8408557.



23.4.22


Das beste zum Fußball gibts beim Nico im Alten Bahnhof, egal, wer gewinnt: Echtes Paulaner. Anpfiff: 18 Uhr 30, Abpfiff: Wenn nix mehr reinpasst. Empfehlung (auch wenn man als Rentner sonst die Waz oder die Apothekenbravo liest ) ein Blick in die Zeit. Hier ein Link mit Bezahlschranke. Blöd? Sinnlos? In diesem Fall auf jeden Fall. Warum nennen sich Zeitungen im Internet nicht einfach Abo-Reklame? Foto (bearbeitet): Regina

Und sonst so? Lieber Kaffee trinken und Zeitung lesen und durchatmen nach einer anstrengenden Woche, als den ganzen Samstag im Edeka, Aldi, Lidl oder Netto rumirren und nach Sonnenblumenöl oder Mehl oder günstigen Osterartikeln suchen. Das Leben in Neviges kann sooo schön sein. Bis später.

Wenn das Neun-Euro-Ticket kommt, sind plötzlich alle Nevigeser weg. Ein Alptraum für den Einzelhandel, ein Traum für die Versicherungsagenturen, die vorher viele Verträge abschließen werden und richtig Kohle machen. Das gut gemeinte Geschenk der Regierung hat nämlich mehr Tücken als volle Busse und Züge: Mehr Einbrüche als je zuvor. Auch daran muss man denken. Zum Glück hat Neviges mehr Versicherungsfritzen als Frisöre. Aber Vorsicht: Sobald die ein Geschäft wittern (siehe Foto), sahnen die ab. Lassen Sie sich nix aufschwatzen.

Am 8. Mai ist Muttertag. Da kriegen viele Mütter von ihrem Nachwuchs keine Blumen oder Gedichte mehr wie früher, sondern Sachen, die knapp sind, seit es in Neviges keinen Gassmann mehr gibt. Zum Beispiel: Nagelbürsten, Kleiderbügel, Aufnehmer, Bratpfannen, Staubsaugerbeutel, Aktenordner, Bügeleisen, Putzeimer, Filzstifte, Brötchenmesser oder Salzstreuer. In diesem Jahr auch Speiseöl. Gut gemeint, aber irgendwie auch bescheuert. Viel schöner wärs doch, wenn die Kleinen einmal im Jahr ihr Kinderzimmer aufräumen oder versuchen, ein Butterbrot für ihre Mama zu schmieren.


Die Neuen vom Kloster sind wirklich nett, sagte neulich eine Frau auf dem Wochenmarkt, aber die Messen waren früher schöner Was genau konnte oder wollte sie nicht sagen, sie meinte nicht die Franziskaner, sondern einen „sehr beliebten Pastor“. Name vergessen. Vielleicht kann Hugo aushelfen und sich kurz heimlich dazu melden. Der Große auf dem Foto hat inzwischen sogar einen Fanclub wie Mario von der Eisdiele und Mesut von der Sprudelplatte.

Edit: Sie haben den Tassos vergessen, schrieb eben eine Griechin mit WhatsApp, der war auch sehr beliebt. Und eine Lehrerin meinte auf Threema: Wenn Abbé Thomas mit seinem herrlichen Akzent von der Kanzel spricht, fühle ich mich als studierte Christin gut aufgehoben. Die machen das exzellent, "unsere" Franzosen.

22.4.22

Ali vom FoodPoint am Busbahnhof hat einen Schlüssel gefunden. Er kann heute noch oder ab Sonntag abgeholt werden. Morgen ist Ruhetag.

Anna vom Kirchplatz hat gestern Rösti gemacht. Italienisches Rezept: Kartoffeln, grobgeschnibbelt, in ein Geschirrtuch gelegt, ausgewrungen, ein Teelöffel Mehl, zwei Esslöffel Parmesan, Pfeffer, Salz, Knoblauch. Und dann in den Backofen gelegt. Etwas Olivenöl auf die Form, etwas obendrauf. 180 Grad, 40 Minuten. Kleine Portionen, wie Reibekuchen. Danach kam Schnittlauch drauf und Saure Sahne. Schmeckte besser als es auf dem Foto aussieht. Sonntag gibts Kuchen. 

So ein Backofen ist was Feines. Man braucht kaum noch Öl und kann das Ersparte für Primitivo, Sinalco und Espresso beim neuen Monsieur gegenüber ausgeben. 




Gibts was Neues vom Wochenmarkt? Mehr Bio-Produkte? Mehr fair hergestellte Klamotten? Mehr Regionales? Ein Kundenklo? Freies Wlan? Mehr Sofortverzehr? Mehr Aufenthaltsqualität oder sowas wie Aufbruchstimmung unter der neuen Leitung? Nö. Kommt vielleicht noch. Und sonst? Lappen mit angenähten Knöpfen bleiben Lappen. Apropos Knöpfe: Früher gabs mal einen Kurzwaren-Stand. Nette Leute. Erinnern Sie sich?

Übrigens: Die Deutsche Marktgilde klagt gegen die Stadt. Sie will weiterhin die Wochenmärkte ausrichten. Mehr dazu bei der Wz hinter der üblichen Bezahlschranke.


Der Spd-Kandidat war gestern da und hat sich die Sorgen der Nevigeser angehört. Wie immer vor Utes Laden, und länger als letzte Woche, da waren plötzlich die Eier alle. Worum gings so? Ach, um alles: Um Neviges zum Beispiel, um Lukrafka, um den Einzelhandel, um die Neuen im Kloster, die richtig Gas geben, um die Raser und Poser in der Fuzo, kurzum: um eine ganze Menge. Und sonst so? Sympathischer Mann, voller Elan, und ein Team, das ihn in den Landtag bringen will. Die Chancen? Alles möglich. "Für euch gewinnen wir das Morgen" klingt schon mal sehr selbstbewusst. Könnte man noch verständlicher formulieren, wenn man das M klein schreibt und das "das" einfach weglässt. 

Edit: Der Wahl-O-Mat ist online. Vorsicht, Grüne- und Spd-Wähler, Ihr könntet bei der Cdu landen. Vorsicht, Cdu-Wähler, Ihr könntet weit rechts oder (Schreck, lass nach) weit, sehr weit links landen. Die Fragen sind dieses Mal komisch gestellt. Die Zeiten, als alle, die man so kennt, die Linken ganz oben sahen (und nicht gewählt haben) sind wohl vorbei.

Oh, was ist Das denn? Sonnenblumenöl vom Öl-Baron. 5 Liter-Pullen für je 25 Euro. Nur bei Netto ist es billiger. Es gibt nämlich nix mehr, keinen Tropfen mehr, und was nicht da ist, kann nix kosten. – Verkauf am Busbahnhof. Apropos Busbahnhof: Immer mehr Busse fahren unpünktlich ab, weil die Busfahrer mit ihren Handys beschäftigt sind. Was fehlt, ist eine "Fahr-Endlich-Los-Wecker-App". Schlimm? Sagen wir: Doof. Die Leute verpassen inzwischen oft ihren Anschluss in Tönisheide. 
Foto (bearbeitet): Göki

21.4.22

Eine Frage noch: Gestern allein zu Haus und alle Fenster dichtgemacht? Und alte Scheiben in Matratzenpassagen-Lautstärke kreisen lassen? Alles falsch gemacht. Total falsch. Feiertage sollte man  besser gemeinsam im Stadtpark oder auf Tassos Wiese qualmen lassen. Gestern war nämlich Welt-Kiffertag. Gerochen hat man mal wieder nix, außer Hähnchen (mittwochs ist Hähnchentag im Dorf). Also: Bessert Euch und tragt den Termin im Kalender ein. 

Hinweis für Kinder: Lutscht Kinderschokolade. Und macht den Großen nicht alles nach. Ihr habt noch sooo viel Zeit. 

Viele Nevigeser (gemeint sind in diesem Fall die Männer) gehen zur Zeit wöchentlich zum Frisör oder (wenn sie in festen Händen sind): alle 14 Tage. Eine erfreuliche Entwicklung, die Adi Polic vom Eckladen in der Fuzo durchaus bestätigen kann. Mehr verrät er nicht über seine Kunden, schließlich gibt es immer noch eine Verschwiegenheitsverpflichtung in diesem Beruf – wie beim Anwalt oder Priester, weil viel erzählt wird beim Verschönern. Sympathischer Mann, der seine kostbare Zeit nicht mit dem Terminkalender vertrödelt, sondern auch schon mal hilft, wenn gutes Aussehen nicht aufgeschoben werden kann. Zum Beispiel vor Bewerbungen oder vor einem Date (früher sagte man Rendezvous, nicht wahr, Hugo?) mit einer neuen Liebsten.

Kardinal Woelki kommt nach Neviges. Der Kirchenfürst aus Köln ist der Superstar an Christi Himmelfahrt im weltbekannten Mariendom von Gottfried Böhm, und tritt, wie alle wichtigen Zeitgenossen, am Ende eines anspruchsvollen Events auf. Vorher, um 11 Uhr, diskutieren Regina Einig, Martin Rothweiler und Rüdiger Enders über das Thema: "Wie kann ich heute von meiner Kirche sprechen?" Und dann kommt er, der zur Zeit bekannteste Mann der katholischen Kirche (nach dem Papst). Wer protestieren will, oder mitbeten oder für ihn beten will: 16 Uhr. – Wallfahrt der Familien, 26. Mai 2022, ab 10 Uhr. 

Edit: Hinweis für das Begrüßungskomitee: Hauptenigang. Aber nicht vorher abhauen, wie neulich. Das war unhöflich.

Und was steht heute hinter der Bezahlschranke unserer Lokalzeitung? Am Bahnübergang Bleibergsstraße gibt es weiterhin längere Wartezeiten für Autofahrer. Die Schranke ist kaputt. Das Rauf und Runter regelt ein Mitarbeiter per Hand, eine verantwortungsvolle und zugleich langweilige, echt ermüdende Aufgabe. Wer dem Mann einen Caffè Doppio (bitte keinen Caffè Corretto) oder einen Energiedrink vorbeibringen und ein bisschen mit ihm quatschen will, geht am Schloss vorbei (auch kaputt) in Richtung Stemberg. Der Job (wie alle Jobs, die gerade in Neviges angeboten werden) ist übrigens befristet. Foto: Blogger-Archiv

20.4.22

Bei schönem Wetter ziehen sich die Frauen in Neviges gern etwas luftiger an. Foto oben: Griechin im katholischen Viertel am Kloster, Foto darunter: Auf dem Flohmarkt am 1. Mai in der Fuzo. Und die Männer (Foto ganz unten)? Laufen mal wieder modisch hinterher. Die weiteren Aussichten: Heute Sonne beim Mario, beim Hani und vor dem Café de Paris.


In Neviges sagt man zur Begrüßung neuerdings nicht mehr: Wie gehts? Alles klar? Sondern: Hast du das schöne Wetter bestellt? Beste Antwort: Komm, wir trinken ein Bierchen beim Uwe und lassen es uns es gut gehen. Beim Uwe muss man nämlich nicht Minigolfen (denken viele, ist aber falsch), sondern kann einfach nur rumsitzen, quatschen, lesen, dösen, essen, rauchen und was man sonst noch gerne so macht. – Direkt am Schloss mit der berühmten, alpinaweißen Mauer.

Karina Semrau (auf dem Foto rechts) hat den Schönheitssalon in der Wilhelmstraße übernommen. Die erfahrene Beauty-Frau fühlt sich pudelwohl in der Pilgerstadt und gibt ihr Wissen gern an Mitarbeiterinnen und Kundinnen weiter. Ihre Kurse z.B. (mit Abschlusszertifikat), sind immer schnell ausgebucht. – Nähe Fußgängerzone auf der rechten Seite. 

Übrigens: Göki vom Busbahnhof (die Arme musste Ostern voll durcharbeiten) sagte gestern im Café de Paris: Bei Karina ist man echt gut aufgehoben. Klasse Kompliment. 

Gute Nachrichten von den Papiercontainern am Bahnhof in Neviges: Frisch geleert, also passt noch was rein.  Schlechte Nachrichten von den Flaschencontainern: Nicht geleert, also passt kaum was rein / die Leute trinken zu viel. 

Bild oben: Gute Absichten / Vorbildlicher Text. Bild unten: Schlechte Durchführung / Was sollen die Pilger denken? Sonst was zu meckern? Nein, zu loben: Mesut hat den besten Spargel. 


19.4.22


Wann war das denn? Anfang September. Worum gings? Untertanen-Befragung zur geplanten Optimierung des Nevigeser Zentrums. Und? Gibts inzwischen ein Ergebnis? Gibts bestimmt, wurde aber bisher nicht veröffentlicht. Erste Erkenntnis damals: Der Autoverkehr in der Fußgängerzone geht vielen Befragten auf den Senkel. (Foto oben: Chef Lukrafka, Foto unten: Die beiden Innenstadt-Managerinnen, Foto ganz unten: Ostermontag.) Vom Masterplan Licht, erinnern Sie sich?, hat man auch nie wieder was gehört.

Warum die Gastronomie 2018 an diesem wunderschönen Ort geschlossen wurde, versteht man nicht mal, wenn man weiß, wie Politiker ticken. Der Bürgermeister wollte sich damals nicht durch langfristige Pachtverträge in der gestalterischen Freiheit für das Schloss und die Mühle einengen lassen. Im Schloss ist seitdem nix oder sehr wenig passiert. In der Mühle auch nicht. – Ex-Biergarten vor der Vorburg. Mehr dazu hier.

Und sonst? die Papiercontainer am Bahnhof sind vorhin geleert worden. Großartig. Gute Gelegenheit, heute was loszuwerden ...