4.6.22

Still ruht der Teich. Ein paar Gänse, ein paar Enten, ein paar Schildkröten, ein paar Leute, kaum Kinder (die sind alle im Freibad) ein paar Fische, ein paar Bänke, eine Tischtennisplatte aus Beton, der ideale Platz für den „Feuerschalengrill“ von Manufactum, und ein Buffett in der freien Natur. Im Hintergrund die S9 von und nach Wuppertal, die man kaum wahrnimmt, und daneben Schloss Dauerbaustelle. Wer hier grillt, grillt vegan oder anders als Oma und Opa, also gesund und geschmacksfrei, liest die TAZ, nicht die FAZ, und füttert keine Tiere, wie die anderen, die regelmäßig ihre Brot- und Brötchenreste hier entsorgen.

Keine Musik, kein Mann am Grill, der putzt den Salat, kein fertiger Kartoffelsalat aus dem Kaufpark, kein Bier, kein Käse, keine Cola, kein Baguette, aber Pitabrot, Riffelsteaklettes aus Kartoffeln, Hirsesalat mit Kichererbsen – und für das Kind: Bohnenburger. Tischdecke aus Stoff, Besteck aus Metall, Gläser aus Glas und Tassen aus Steinzeug. Kein Plastik, kein Müll (der wird mitgenommen) kein Handy, und wenn doch, ein altes Klappgerät von Nokia oder Samsung, Salat in der Klangschale, Brot im Bastkörbchen, Schuhe aus Stoff, Taschen aus Jute, Sonnenbrillen aus Altersheimbeständen, und gegessen wird – immer noch – im Schneidersitz. Neben der Bank.

Auf der anderen Seite des Wassers, Senf aus der Tube, Kartoffelsalat mit Ei und Gürkchen auf Pappteller, Bier vom Fass in Gläsern aus Plastik – und Bundesliga live auf WDR 2. Der Mann grillt, die Frau isst Krautsalat, und das Kind wischt sein Telefon. Etwas lauter hier, wegen der S9 hinter dem Gebüsch, die sonn- und feiertags alle 15 Minuten vorbeirattert, aber nicht schlechter als drüben bei den Veganern, die etwas unglücklich in ihre falsche Bratwurst beißen und wie alle Veganer einen leicht verknispelten Eindruck machen. Hier am Gleis, das merkt man, sind echte Nevigeser zugange. Angeln, eigentlich verboten, die WAZ und den Stadtanzeiger durchblättern, nach 400 Eurojobs suchen, und nach der Bratwurst: Nackenkoteletts. „Bloß nicht ins Callcenter“, sagt die Frau, „keine Hemden und keine Kneipe“. Wird schwierig, ist aber heute egal.

Der Markt für Menschen ohne Ausbildung ist seit Einführung des Mindestlohnes noch mieser geworden. Die Jobs, vorher schon knapp im Kaff, sind noch knapper und haben sich verändert. Längere Einarbeitungszeiten ohne Bezahlung, weniger Haushalt ohne Steuerkarte, kein Trinkgeld mehr, denn das, was reinkommt, geht neuerdings oft an den Chef, und immer wieder: Bewerbungstraining in Velbert Mitte oder bei EDB (Erfolg durch Bildung). „Darf ich zu den Enten?“, fragt das Kind, „mein Akku ist leer“, und der Mann sagt: „Frag die Mama“. Norbert Molitor: Im Kaff der guten Hoffnung

Worum gehts? Ach eigentlich um Nix. Der superzuverlässige Glasfaseranschluss der Stadtwerke hatte gestern eine kleine Störung. Text dazu: "Aufgrund einer Störung in Neviges und Tönisheide sind die Internet-, Telefon- und Tv-Dienste aktuell nicht verfügbar. Unsere Experten arbeiten …" Schlimm? Gar nicht, solange die Experten nicht bei der Telekom abgeworben werden.

3.6.22

Hohe See von Emil Nolde, 1939, Öl auf Leinwand. 86 × 100 cm. Unten rechts signiert. Das Meisterwerk aus der Sammlung Adalbert und Thilda Colsman aus Langenberg wurde gestern in Berlin für 1.585.000 Euro versteigert. Kunst lohnt sich. Talentierte Maler, Andreas aus Wuppertal, können reich und glücklich werden, Sammler, Regina aus Neviges, noch glücklicher, weil sie nur abwarten müssen. Pass gut auf dein 5-Minuten-Stühlchen auf. Sobald der Zeichner tot ist (es dauert nicht mehr lange), steigen die Preise. Foto (bearbeitet, leider angeschnitten): Grisebach, Berlin

Link zum Werk hier. Beachten Sie bitte den Begleittext von Rainer Stamm.

Von wegen, alles teuer: Dieser todschicke Bade-, Haus- und vor die Türgehmantel hat vor kurzer Zeit bei Gassmann 12 Euro gekostet. Die Brille, übrigens vom Optiker Osthues (Herr Zeyen hat vorher die Restsehstärke ermittelt), war günstiger als bei F. in Velbert, die Handtücher gabs mal preisreduziert bei Gassmann, das Hemd auf der linken Seite (von Armani) gabs mal für 4 Euro beim Sos-Team. Nur die Sommerlatschen werden jedes Jahr im Netz bestellt. Sobald die Kati oder der Olav …


Wir wollen der Kirche dienen ...“ sagt Jakob Rennertz der katholischen Tagespost. Auf seine Initiative hin gibt es Pfingsten zum ersten Mal ein Loretto-Fest der Jugend in Neviges. Es gibt, so der gut aussehende und gekleidete Schwiegermuttertyp, eine unglaubliche Bandbreite an Spiritualitäten. Wir stehen hier nicht vor Herausforderungen, sondern bereichern uns gegenseitig. Viele lieben das charismatische Element, den Lobpreis und das Wirken des Heiligen Geistes. Herr Woelki will übrigens auch kommen. Kurzum: Volles Programm. Foto (bearbeitet) Herr Rennertz

Der Tag begann aufregend. Erst wurde diese einsame Katze auf der Straße gefunden und zum Tierarzt gebracht, dann, kurze Zeit später, wurde sie (Gott sei Dank, getrommelt und miaut) gefunden. Und sonst? Keine neuen Flüchtlingsunterkünfte in Sicht. „Wir sind am Limit“ sagte Gerno Böll der Waz. Die Unterbringung der Flüchtlinge stellt die Stadt zunehmend vor Probleme – die Unterkunft am Waldschlösschen muss nämlich geschlossen werden. Und noch was: Die Warmwassertage in den Hallenbädern wurden gestrichen. Die Stadtwerke wollen Vorbild sein. Foto (bearbeitet): Regina

2.6.22

Kati und Simone haben jetzt auch Schuhe. Salopp: Sommerlatschen – und très chic. Wenn jetzt noch Espadrilles dazu kommen (ach bitte Simone, auch für Männer) gibts einige Kunden zusätzlich. Der Laden fing vor einigen Jahren mit Übergrößen an. Erinnern Sie sich? Inzwischen ist er weit über die Grenzen der Pilgerstadt bekannt. – Fuzo. Foto: TikTok

Adalbert Colsman und seine Frau Thilda aus Langenberg waren steinreiche Arbeitgeber – und kunstbegeistert. Nun wird ein Teil ihrer Sammlung in Berlin versteigert. Schade, dass Neviges kein Museum mehr hat. So ein echter Nolde für rund ein Milliönchen würde passen und garantiert mehr Besucher bringen als eine Naturausstellung. Natur gibts in Neviges reichlich. Waren Sie schon mal im Wald? Foto (bearbeitet) Auktionshaus Grisebach

Hallo, liebe Kinder und Jugendliche, Euer Bürgermeister freut sich, dass er Euch auch in diesem Jahr wieder die Ferienspaßbroschüre mit vielen tollen Angeboten vorstellen kann. Viele Vereine und Institutionen haben sich beteiligt und Ihr könnt zwischen Tages-, Mehrtages- und Wochenaktionen wählen. Liegt Euch mehr das Sportliche oder eher das Kreative? Vielleicht möchtet Ihr spannende Abenteuer bei einer Schatzsuche erleben? Oder wollt Ihr lieber in einem richtigen Zirkuszelt in der Manege auftreten? Egal wofür Ihr Euch entscheidet und anmeldet, er wünscht Euch viel Spaß dabei, eine schöne Ferienzeit – und „bleibt gesund“. Euer Bürgermeister.

 

Und sonst? Radio Velbert sucht Moderator/in. "Hast Du Bock“, schreibt Herr Gradwold aus Neviges im Stadtanzeiger, "bei einem moderiertem Radio mitzumachen? Mit coolen Leuten zusammenzuarbeiten? Oder bist Du total neu im Radio-Business? Für all das haben wir Safe noch ein Platz für. Wir freuen uns auf Dich. https://radiovelbert.de/bewerbung (Freiwillige Mitarbeit. Kein Gehalt)“.

1.6.22

Schon mal Grappa beim Mario bestellt? Zum Reinsetzen. Schon mal Weizen beim Mario getrunken? Und zwar richtiger, und nicht das kastrierte Gesöff für Bedenkenträgerinnen? Gibts alles und noch mehr vor Marios Café. Einfach bestellen und zwar ohne Worte: Zeigefinger 2 cm auseinander und kreisende Bewegung heißt: Grappa (ohne kreisende Bewegung kommt Espresso), beide Hände A4-hoch auseinander heißt: ein Weizen oder noch ein Weizen, (meistens noch ein Weizen ...) – Obere Elberfelder Straße hinter der Fuzoampel.

Edit: Und was gibts für die Kinder?, fragte eben jemand, der sich nicht auskennt in Neviges. Alles, was Kinder weltweit glücklich macht. Spaghetteis, Kaugummieis, Schokoladeneis, Limo und soweiter ...

Nevigeser Machen Das heißt der bekannte Verein mit Matthias Gohr an der Spitze, und zwar das: Erst ein Live-Konzert am 17. Juni (ab 18 Uhr) und dann, ein Tag später: Das 4. Kleine Dorffest ab 14 Uhr. Endlich wieder. Das ganze Dorf freut sich bereits. Eintritt jeweils nix, Stimmung, man kennt das von der Vergangenheit, jeweils großartig. – Sprudelplatte und Umgebung. Foto (bearbeitet) Vereinsseite

Und? Voll, alle? Nö. Kommt vielleicht noch. Eine Umfrage in Neviges hat heute folgendes ergeben. Frühbusse- und Bahnen waren leer wie immer, spätere Fahrzeuge waren etwas voller. Ein Geschäftsmann (mit Rimowa-Alu) sagte: Das Neun-Euro-Ticket lohnt sich bereits bei einer Fahrt zum Düsseldorfer Airport oder zum Kettwiger Golfclub. Thomas Beller (Partymanager, Bus- und Bahnfotograf), nicht zu verwechseln mit Thomas Bellers (Ex-Apotheker), wird alles wie immer dokumentieren. Herr Beller, so sagt man, kann Linien-Busse am Geruch erkennen. (Hersteller, Baureihe, Antriebsart).

Dr. Rimpel vom Rommelssiepen (Fachrichtung Heilemachen) kriegt Nachfolger. Etwas weiter weg, nämlich in Langenberg, aber es lohnt sich doppelt. Wer einen kaputten Computer hat, kann ab übernächsten Samstag das Teil reparieren lassen und während der Wartezeit ein Schlückchen trinken. Und wenns länger dauert, gibts Trost zum Mitnehmen. Der Laden heißt Whisky-IT, eine Kombi, die es bisher noch nicht gab. – Christion Wutte (links) und Bastian Sonnenberg beim Begrüßungsbesuch des Bürgermeisters. Foto (bearbeitet): Stadt Velbert

Korrektur: Der Laden heißt WhiskIT.

31.5.22

Noch was zum Thema steigende Preise: Das Neun-Euro-Ticket soll bald 10 Euro kosten. Danke, Postillon! Die Nevigeser lieben schlechte Nachrichten. Erst kommen die Todesfälle, dann die Abschiede (Beispiel gestern), dann die Leerstände, dann das Wetter und dann die Sonderangebote. Sonderangebote sind immer dann schlecht, wenn man gerade irgendwas gekauft hat, das kurze Zeit später oder nach Wochen oder Monaten billiger geworden ist. Der Horror schlechthin.

Gibts jetzt Geld zurück oder ist das nur ein vorgezogenes Sommerlochthema? Herr Nieländer von der Waz schreibt heute vorsichtig: Die Abwassergebühren waren wohl zu hoch kalkuliert. Wohl zu hoch heißt soviel wie vielleicht zu hoch, und was man nicht weiß, sollte einen nicht heiß machen. Also Freunde, geht zur Göki, bestellt ihr Grüße – und das Nevigeser Sparmenü. Und sonst? Herr Woelki kommt Sonntag wohl wieder nach Neviges. Und noch was: Der Mann auf dem Foto hat sich wohl zu früh gefreut. Auf was? Egal.

30.5.22

Wo kann man gut essen, bella? 
Überall. Beim Stemmi,  im Hotel, der Chef kocht italienisch …
Und nur so auf die Schnelle?
Man soll sich Zeit nehmen, auch mittags
Du kochst täglich, das ist die …
Ausnahme. Richtig. Aber nur abends. Für meinen Amore
Was mag er immer?
Feldsalat
Keine Tiere?
Selten. Einmal im Monat gibts Lammkarree, freitags gibts Fisch, und wenn ich nicht da bin, zum Beispiel an Kinderwochenenden, macht er selbst was: Kartoffelsalat vom Kuhlendahl mit Knackwürstchen von Netto

Abbé Ignace (Bildmitte) sagt Tschüs. Für den ruhigsten der drei Franziskanernachfolger ist die schöne Zeit in Neviges beendet. Der Lange (Frauentyp) und der Chef (Frankophilentyp mit très charmanten französischen Akzent auf der Kanzel) kriegen in Kürze Verstärkung. Dann sind sie zu viert. Die Abbés von der Priestergemeinschaft St. Martin haben in sehr kurzer Zeit die Wallfahrt wieder auf Vordermann gebracht. Wenn das so weitergeht, müssen die Mitbewerber (hier eine Übersicht) sich warm anziehen. Foto (bearbeitet): Marienwallfahrt

Das könnte Sie auch interessieren: "Versandkosten werden an der Kasse berechnet", gibts nur im Internet. Bezahlmauern auch. "Wir benötigen Ihre Daten, um Ihnen ein optimales Shopping-Erlebnis zu bieten" (gemeint ist: um Sie mit Werbung zuzumüllen) auch. Deshalb, Freunde, kauft im Nevigeser Resteinzelhandel ein. Zeitungen gibts bei Frau Brings, Wein bei Frau Stellwag, Pillen bei Frau Bellers, Heizkörber bei Herrn Sander, Gardinen bei Herrn Reineke, Brillen bei Herrn Zeyen, Schuhe bei Herrn Maier, Kleider bei Frau Brix, Pralinen bei Frau Meulenkamp, Essen zum Mitnehmen bei Herrn Saß, Bücher bei Frau Lassen und Frau Utter, Kunst bei Frau Ziemssen, Faltencreme bei Frau Grüssing, Obst bei Herrn Ardic (Foto), Schottenröcke bei Herrn Lembach, Lammfleich bei Herrn Tomic, Rosen bei Frau Meister, Rosenkränze bei Frau Schmitz. Das sind nicht mehr viele, aber man kennt die Kunden persönlich.

Kleine Einschränkung: Montags ist Ruhetag in vielen Geschäften und Betrieben. Großer Vorteil: Man kann kaum Geld ausgeben, jetzt am Monatsende. Und wenn noch was da ist, ist es schnell wieder weg. Viele Leasingggeber schlagen übermorgen zu.


Der Nachfolger von Frisör Schröder verkauft seinen Laden für 10.000 Euro. Sehr günstig, wenn man bedenkt, was heutzutage guterhaltene Einzelstühle kosten (klicken Sie mal hier). Berühmtester Gast: Gerno B., der eigentlich Bürgermeister werden wollte, dann aber das große Los zog. Beim Riedel (oder seiner Tante) war angeblich sogar Max Schmeling, ein Schwergewicht unter seinen Kunden. Herr Schröder und Herr Riedel sind jetzt Rentner, wie viele bekannte Nevigeser Urgesteine – denken Sie mal an den Apotheker und an Herrn Rimpel. Alles tolle Menschen. Herr Rimpel war früher mal bei Siemens und hat die Welt gesehen. Er war kein leitender Angestellter, sondern (nach eigenen Angaben) ein leidender Angestellter.

Edit: Bitte beachten Sie die rot markierte Textänderung. Nicht Herr Schröder verkauft den Laden, sondern sein Nachfolger. Herr Schröder hat den Salon im Dezember bereits verkauft. (Norbert Molitor, 31. Mai 2022)

29.5.22

Gut, dass Herr Lukrafka (links) tüchtige Leute hat und sich nicht um alles kümmern muss. Herr Blißenbach zum Beispiel. Der Pressesprecher der Stadt hat eine wunderbare Pressemitteilung formuliert, und zwar mit der Headline: Ab in die Tüte. Hier der Text für Eltern, die nicht bis morgen warten wollen: 

"Der Tag der Einschulung ist für viele Kinder nicht mehr weit entfernt. Eines der schönsten Dinge am Schulbeginn ist sicherlich die gefüllte Schultüte. Die Stadtbücherei Velbert hält hierfür ein passendes Geschenk bereit. Mit der Aktion „Ab in die Tüte“ erhalten Kinder einen Bibliotheksausweis für ihre Schultüte. Von Juni bis August können Eltern diesen für ihre Kinder in den Bibliotheken abholen. Zur Anmeldung sollten sie ihren Personalausweis mitbringen. Den Bibliotheksausweis gibt es dann zusammen mit einer kleinen Überraschung direkt zum Mitnehmen für die Schultüte. Für Kinder, die bereits einen Bibliotheksausweis besitzen, liegt in der Bibliothek ebenfalls ein kleines Geschenk zur Abholung bereit." Großartige Idee – !

Und sonst so? Alle aufstehen und nach-klatschen: Der Superstar aus Köln kommt in der Fachpresse besser weg als die Bedenkenträger in Neviges wahr haben wollen. Wie kommst? Schlechte Nachrichten gibts genug. Vielleicht liegt daran. Lesen Sie hier, was die Tagespost bezahlschrankenfrei (wie Freibier) dazu schreibt. Allein das Buntfoto mit dem kardinalroten Scheitelkäppchen ist einen Klick wert.

28.5.22

Es ist wahr, dass Marylin Monroe mit Kennedy ein Verhältnis hatte. Es ist denkbar, dass das Forum in Velbert (Lukrafkas Revier) 2023 wieder eröffnet wird. Es ist unwahrscheinlich, dass Schloss Hardenberg in Neviges in absehbarer Zeit wieder eröffnet wird. Die Behörden, sagte neulich ein Greis auf dem Sterbebett, haben uns 20 jahrelang was vorgegaukelt, verarscht. Jetzt warte ich nicht mehr … Traurig alles.

Das Massagestudio (hier ein Foto von 2013) wird vermietet. 450 Euro, einschließlich Einrichtung. Obere Elberfelder Straße, Nähe Weinladen. Und sonst? Eine Pizzeria (noch in Betrieb) und ein Restaurant (ewige Zeiten zu) werden auch vermietet. Nähe Kloster. Alle Angebote bei eBay-Kleinanzeigen. Und sonst? Irgendwas Nähe Matratzenlager? Ja. Frau Gilles Obst- und Gemüseladen und demnächst vielleicht auch der ehemalige Laden von Frau Stellwag, wenn der Vermieter will. Apropos Stellwag: Heute bis 19 Uhr auf, und eine Ankündigung auf FaceBook: Gin-Tasting am 8. und 7. Juli. Kostenbeitrag 59 Euro/Person.


Anna Molitor aus Neviges hat gestern in Süditalien ihre vierte Ausstellung eröffnet. Der Polizist war da, ihr Ex, die Ikeafrau, der Kubaner mit Familie, die Kartenspieler von gegenüber, der Kapitän mit seiner Geliebten, Marilyn mit ihrem Tretroller-Großhändler, der Maurer, der auch Elektroarbeiten und Malern kann, der Matratzenhändler (aber nur kurz), Nur der Bürgermeister kam nicht. Er war mit dem kaputten Automaten (Foto unten) beschäftigt. Ohne Mitbringsel kommt der nie.

Kurzum: War schön. A die Bilder (gedruckt von Meister Rimpel aus Neviges), B der Kunstsachverstand der Besucher, C der Krach (alle redeten durcheinander), D die großartige Rede der stellvertretenden Bürgermeisterin, die Hoffnung macht: "Viele großartige Künstler begannen ihre großartige Karriere in Italien. Denken Sie mal an Leonardo oder an Caravaggio, Botticelli oder an Modigliani, Donna Molitor". – Galerie 40, Via Laghi di Monticchio, San Pietro in Bevagna (montags chiuso).