Viele Nevigeserinnen und Nevigeser sind vom Urlaub im Ausland voll genervt. Zu laut (Italien), zu sauber (Dänemark), zu nah (Holland), zu teuer – Glas Bier 9 Euro (Frankreich), zu oft (Mallorca). Da kann man besser im Dorf bleiben, Reiseführer von Frau Utter lesen und das gesparte Geld an die Stadtwerke im Vorwege überweisen. Es gibt so kuschelige Plätze ...

3. Januar: Kaffee aufschütten. Spülmaschine ausräumen. Staub wischen, auch hinter den Handkes. Lautsprecherkabelabel schütteln. Eier kochen. Den Tisch decken. Brote schmieren. Mails beantworten. Müll raustragen. Die Fenster schließen. Apropos Schließen: In Neviges wird schon wieder ein bekannter Laden in autofreundlicher Lage dichtgemacht. Mehr dazu später, oder interessiert Sie das nicht?

Edit: Wie überall in Neviges 

wird die Hausarbeit in dieser 

Wohnung geteilt.

Mehr dazu hier

Mal ehrlich: So was Schräges kann man doch nicht ernsthaft ohne einen Kasten Jägermeister unterm Zeichentisch planen? Kennen die Planer vom Ratloshaus in Velbert nicht die wunderbar gestaltete Via Sacra vor dem Mariendom? Den Mariendom von innen? Hätte man die Aufenthaltsqualität in der Fußgängerzone nicht von Gottfried Böhm planen lassen können?

2. Januar: Durchlüften. Flaschen wegbringen. Feucht wischen. Bügeln. Mails beantworten. Gläser spülen. Kühlschrank entgiften. Spüle schrubben. Geschirrspüler entkalken. Waschen. Fenster putzen. Apropos Fenster: In Neviges ist Silvester eine Rakete durch ein geschlossenes Fenster geflogen. Die Lokalpresse berichtet von einem Wohnungsbrand, der von der Feuerwehr mit einem "Kleinlöschgerät" bekämpft werden musste.

Edit: Wie überall in Neviges wird die Hausarbeit in dieser Wohnung geteilt. 

Mehr dazu morgen

Ene mene muh und raus bist du … Seit gestern wird Neviges günstigster Laden wieder leergeräumt. Beste Lage der Stadt, aber irgendwie vom Pech oder von sonst was verfolgt. Wer und was bereits drin war, zeigt die (kleine) Auswahl unten. Was hätte man alles damit machen können, wenn man einfach aufgemacht oder durchgehalten hätte? Die gute Nachricht: Es gibt bald eine neue Boutique. Nicht hier, sondern größer.

Und? Gut reingekommen?

Reingeschlafen

Irgendwas los bei euch?

Ruhig. Ute war weg, Ilke auch, Anna war früh unter der Decke

Irgendwelche Vorsätze?

Seh ich so aus?

Dieser bunte Neujahrsgruß fliegt heute schon wieder durch Neviges. In ein paar Jahren wird man auf Buchstaben komplett verzichten und mit etwas Übung ein Buch schreiben können, das man als Sachbuch, als Roman, als wissenschaftliche Arbeit oder als Krimi oder Kinderbuch oder als philosophisches Gedöns veröffentlichen und ein Vermögen machen kann. Der Fortschritt ist nicht aufzuhalten, muss aber trotzdem korrekturgelesen werden. Die Jahreszahl ist falsch.

Gutes neues Jahr – !

42553 Neviges wünscht allen Leserinnen und Lesern in Neviges und anderswo einen beschwingten Übergang und ein schönes, gesundes neues Jahr. Bleiben Sie unserem Kaff gewogen, kaufen Sie in unserem Resteinzelhandel ein – und lassen Sie Ihre Haare nicht im Internet schneiden, sondern wachsen.

Noch was Persönliches: Heute hat es wieder mal nicht für ein Silvesterwochenende nach Bray Dunes, San Pietro in Bevagna, Clichy oder De Haan gereicht (Rechnungen, Mahnungen, Drohungen), aber die Italienerin hat großartig gekocht – und jetzt machen wir es uns gemütlich, wie die Beiden gegenüber. Noch schlimmer als Rechnungen sind übrigens Ab-rechnungen.

Man kann die Verschönerungsbranche ja verstehen, aber das geht eindeutig zu weit: Wie soll die Rötlichhaarige mit den Krallen irgendwas Sinnvolles machen, außer im Internet abhängen und mit Sprachbefehlen nach Sonderangeboten suchen und mit Sprachnachrichten die Familie und den Freundeskreis nerven? Neujahrsgrüße kann man auch mit mit der Hand schreiben. Netto hat heute noch bis 18 Uhr auf. Vielleicht findet man im Papeterieregal noch einen Schulfederhalter und leere Blätter.

Noch was zu diesem Blog: Die Rüger-Nachricht vorgestern war der meistangeklickte Beitrag in diesem Jahr. Gefolgt von der Minigolfplatzkündigung gestern und Wolfgang Schwarzes Nachruf am 11. September. Man merkt schon, was oder wer wichtig ist in Neviges und wie sehr die Leute das Kaff lieben.

Auf gehts zum Jüngsten Gerücht: Minigolf Binder hat die Kündigung erhalten. Der Pachtvertrag mit der Stadt läuft Ende 2024 aus. Ob es danach weitergeht, steht angeblich noch nicht fest. Ein Minigolfspieler: "Schon bei der Ausschreibung zur Neugestaltung der Schlossumgebung war mir und meinen Freunden klar: Uwe muss irgendwann gehen oder zu allen Planungen Ja und Amen sagen." Will er vermutlich nicht, wird er vielleicht auch nicht. Was die Fürsten geigen, müssen die Nevigeser nicht unbedingt tanzen ... Neviges ohne Minigolf? Unvorstellbar.

Irgendwas Erfreuliches? Ausnahmsweise: Dieser Glasfaser-Anschluss von den Stadtwerken funktioniert seit 15 Monaten ohne eine einzige Störung. Nicht teurer als anderswo – und jeden Cent wert. Das Hochladen eines Fotos geht schneller als das Knipsen eines Fotos. Ab 29,95 Euro im Monat (im ersten Jahr die Hälfte) fängt der Spaß an. Irgendein Haken? Etwas Wartezeit vielleicht ... Hier ein Link zu möglichen Verträgen

Edit: Die Wartezeit ist abhängig von irgendwas ... Wenn das Kabel einmal im Haus liegt, gehts fix.

Rüger macht zu. Für immer. Nach rund 24 Jahren hat Vermieter Sostak die Kündigung von Buchhändler Rüger im Briefkasten gefunden. Der Vorzeigeladen, der Beste und Wichtigste, wird nicht nur fehlen, er wird den Ort verändern. Neviges ohne Rüger? Unvorstellbar. Tschüs, Frau Lassen, Tschüs, Frau Utter. Alles Gute. Neviges trauert.

Weniger Wochenmarkt als heute geht nicht. Kaum Klamotten, kein Obst und Gemüse, gähnende Leere zwischen den beiden Eierständen und dem Rest der Veranstaltung weit oben. Eine Besucherin: Wie in Velbert Mitte, da geh ich heute gar nicht erst weiter … Hätte sie mal, siehe Foto unten. Die wichtigsten Stände waren da: Kuhlendahl, Fischmann, Schreihals. Und, kaum bemerkt: Ein Klamottenstand (danke Frau Mahnke).

Heute ist Wochenmarkt wie immer. Kleine Einschränkung: Fast alle Cafés sind zu. Auch die beiden Eisdielen, die bekanntlich donnerstagsvormittags gut besucht sind. Wer nur was Warmes sucht: Kiosk in der Altstadt, Backtreff im Bahnhofsviertel, Automat im Netto, Thermoskanne. – 7 bis 13 Uhr.

Und sonst? Schlechte Aussichten für alle, die jung und knackig sind und meinen, sie sind was Besseres, nur weil sie einen Bankautomaten bedienen können und das andere Geschlecht ihnen hinterherläuft; aber darum geht hier gar nicht. Hier gehts um gebrochene Schrift, die nichts mit einer feuchtfröhlichen Silvesternacht beim Tassos oder beim Ahmet zu tun hat, sondern mit Typografie. 

Hier wird alles ausführlich und wunderbar erklärt

So ruhig, liebe Leserinnen und Leser aus fernen Städten, sind Mittwochnachmittage in Neviges. Nicht jetzt, wegen allgemeiner Weihnachtsferien, sondern ganzjährig. Der eine hat auf, die meisten haben zu. Da kommt man als Einwohner schnell durcheinander und geht erst gar nicht raus. Trotzdem: Uns geht es gut. Wir haben Amazon, wenn wir frische Unterwäsche brauchen, Pizzataxis, wenn wir nicht kochen können – und Briefe werden nach wie vor zugestellt.

Heute gibts Restefrühstück, weil Weihnachten vorbei ist. Kein Billigzeug vom Bahnhofsviertelsupermarkt, sondern Teuerzeug von Akzenta oder vom Kadewe, das man ohne schlechtes Gewissen auch der Verwandtschaft vorsetzen kann, die allerdings nicht eingeladen ist. Übrigens: der Discounter ist gar nicht so günstig. Der tut nur so. Wer gucken will: Käseregal, Obstgondel, Toastbrotregal. Einige Lebensmittel, sagte gestern ein Kunde, sind inzwischen so teuer, dass sie erst gar nicht ausgezeichnet werden ...

Nach dem Brand im Velberter Busdepot am Montag (Schaden rund 1,3 Millionen Euro) sollen die Ortsverkehrslinien während der Schulferien mit Ersatzfahrzeugen normal weiterbetrieben werden. Ob zum Schulbeginn am 9. Januar alle Schul- und Verstärkerfahrten durchgeführt werden können, steht noch nicht fest. Die Linie 649 von Neviges nach Velbert ist nicht betroffen. Foto (bearbeitet): Feuerwehr Velbert

Weil die 24-Stundenrennen in der Fußgängerzone weiterhin so beliebt sind, sollten Mütter und Väter in Neviges umdenken: Kinder an die Leine, sonst kriegen die Kleinen am Ende noch ein eigenes Piktogramm auf Fahrzeugen dieser Art. Merkwürdig: Reiner Männersport. Frauen haben mit illegalem Nervenkitzel wenig am Hut. Beliebte Fahrzeugklassen: Audi, Mercedes, BMW, tiefergelegte Golfs und Geländewagen mit Doppelauspuff und Niederquerschnittbreitreifen.

Übrigens: Heute ist Fest der unschuldigen Kinder. Wer nicht weiß, was das auf sich hat, klickt auf den Link.

Och, nee, die schon wieder? Was soll man machen, wenn alle, fast alle im Dorf geschlossen haben? Die Frage ist nur: Braucht man wirklich was? Gemeint sind Sachen, die es eh nicht mehr in Neviges gibt. Oder kann man warten? Bis morgen ...

Edit: Frau Stellwag (liegt nahe vor Silvester) hat diese Woche auf. Mittwoch von 11 bis 13 Uhr, Donnerstag und Freitag von 10 bis 13 und von 16 bis 18 Uhr.

Nach dem Fest kommt man schnell durcheinander. Oft gehts um Geschenke mit abstrakter Kunst (schwarze Quadrate, bunte Striche) (lesen Sie das mal), hier gehts um Richtigrumhalten (eine sonst einfache Sache), der berühmte Herr Baselitz macht es kunst-ent-wöhnten Nevigesern allerdings nicht leicht ... 

Kein Museum im Ort? Doch. Früher. Das hiesige Museum für moderne Kunst ist vor rund 20 Jahren geschlossen worden. Eine Wiedereröffnung liegt allein in Gottes Hand, und der hat genug im Rathaus zu tun. Könnte also dauern. Wird dauern ...

Rund 0,3 Tannenbaum pro Einwohner werden im Januar abgeholt, geschreddert und kompostiert. Kostet nix, wenn man sich an die Regeln hält: Ohne Lametta und anderes Gedöns. Und nicht größer als zwei Meter am Stück. Da muss gegebenenfalls eine Säge oder ein Künstler her. – Immer dann, wenn Biomüll dran ist.

Die Jahres-Bestenliste 2022 für 42553 Neviges 

(zufällige Reihenfolgen)

Frauen:
– Isabelle Ulrich, Fotografin
– Frau Lassen, Buchhändlerin
– Frau Utter, Buchhändlerin
– Frau Demmig, Briefträgerin
– Frau Kranz, Theaterpädagogin

– Frau Hani, Unternehmerin

Männer:

– Ali
– Mesut

Einzelhändler:
– Rüger
– Kati / Simone
– Mesut
– Janutta
– Eiermann (Wochenmarkt)

– Eierfrau (Wochenmarkt)

– Kuhlendahl (Wochenmarkt)

– Brötchenschreihals (Wochenmarkt)
– Olaf

– Backshop

– Kiosk (Altstadt)

– Optiker

– Netto (Dosensuppenabteilung)

– Doris (Rommelssiepen)

– Stellwag

Dienstleister:
– Mariendom

– Schneiderin (Rommelssiepen)

– Optiker

– Stadtwerke (Glasfaserabteilung) +

Köche:

– Anna Molitor

– Göki

Elend:
– Schloss Hardenberg
– Integriertes Handlungskonzept
– Design am Dom
– Matratzenlager

– Autos (Fuzo) +

– Rommelssiepen-Flickschusterei +

– S9 +

– Masterplan Licht +

Kneipen:
– Alter Bahnhof
– Ahmet

Events:

– Sonntags-Jazz (Vorburg)
– Wochenmarkt

Schaufenster:
– Buchhandlung Rüger

Blödsinn:
– Schaufensterzukleben

Freizeit:
– Minigolf Binder
– Mariendom

Cafés:
– Eisdielen (Mario, Maria, Hani)

– Wohnzimmer

– Café de Paris (bis Mitte Dezember)

Kunst:

– Tracey (9)
– Einbildgalerie

– Tessa Ziemßen

– Karola Teschler

– Treppenhausgalerie

– P. Hase

Essen:
– Krustenbraten mit Rotkohl
– Feldsalat aceto di mele

– Kaugummieis

Trinken:
– Primitivo
– Espresso

– Limo

Politiker:
–  ––

Tschüs:

– Café de Paris

– Prämolar rechts

– Schwanenapotheke

– Trödel Heringhaus

– Meulenkamp

Video-Entertainment:
– Dirk Lukrafka

Danke für Ihre Aufmerksamkeit. Jemand vergessen? Sinnvolle Vorschläge jederzeit willkommen; bitte keinen Blödsinn. Edit: Nachträglich eingereichte und aufgenommene Auszeichnungen sind mit + gekennzeichnet. Zum Beispiel die Glasfaseranschlüsse der Stadtwerke. So gut und zuverlässig funktioniert selten was. 

Weihnachten ohne Schnee ist wie Ostern ohne gefärbte Eier, dabei gibt es in der Natur beides nicht. Eier sind braun oder weiß, Neviges ist schneefrei und im schlimmsten Fall etwas glatt, bis die Technischen Betriebe alles wegmachen. Das Foto ist eine plumpe Fälschung. Schade für die Kinder, die gestern einen Schlitten vom Christkind gekriegt haben und nix damit anfangen können. Foto: Anna Schwartz, Schnee: Norbert Molitor

Selten war Abschied nehmen so schwer: Das Café de Paris est fermé. Ein Verlust, der Freunde stimmungsfördernder Getränke und feiner Speisen besonders hart trifft. Unvergessen, als man die Nachmittage bei einem Kaffeechen oder zweidrei  Gläschen vor dem Café abhängen konnte und die neidischen Blicke der vorbeiziehenden Werktätigen genießen konnte. Die Sprüche: "So kann man es aushalten", waren immer etwas nervig. Egal ...

Schön wars. Tschüs – !