12.4.25


Pack die Badehose ein, nimm dein kleines Schwesterlein und dann werden Köpper geübt. Der Wasserstand ist in der Regel zwar niedriger als der Wasserstand an Rhein und am Bodensee aber dafür gibt es den Spaß direkt vor der Tür. Wie immer auf eigene Gefahr.

Die Sprudelplatte hat zur Zeit noch kein Wasser. Komplizierte Angelegenheit: Erst muss eine Firma aus der ehemaligen DDR ans Werk gehen, dann werden von einer anderen Firma Proben genommen, dann müssen noch die Düsen gereinigt werden und dann kommt jemand und dreht den Hahn auf. Das kann dauern.

Und sonst? Alles gut. Das Bett ist wieder heil, die Italienerin ist überglücklich, springt aber nicht wie früher vor Freude vom Bücherregal aufs Sofa.

Wie schön das ist: Die Frau, das Auto, das Wetter – und dass man hier fahren darf, nicht rasen – man muss hinter der Apotheke eh rechts abbiegen, denn weiter geradeaus ist nicht erlaubt und noch weiter geradeaus nach der Fußgängerampel sowieso, was kaum jemand beachtet. 

Die Fußgängerzone ist nämlich gleichzeitig eine Einbahnstraße. Wissen viele nicht (oder stellen die sich doof?) sollte aber klar sein, wenn man Durchfahrtverbotenschild sieht. Wenn nicht: Rückwärtsgang und ab zum Oesthues.

Etwas komplizierter ist es weiter unten am Busbahnhof. Da gibts ein Fußgängerzonen-Schild und der Hinweis: Lieferverkehr frei. Aber: Was immer noch fehlt, ist ein Durchfahrtsverbotsschild.

Apropos Schrittgeschwindigkeit: Ein Hinweis (oder mehrere) würden Sinn machen, auch weil die unbeliebten Elektrofahrzeuge selbst bei 40 km/h nicht wahrgenommen werden.

Hinweis an die Politik: 
Jeder totgefahrene Fußgänger ist ein Wähler weniger für Euch, also tut endlich was. Danke im Vorwege.

Reicht das?
Nein






11.4.25



Einer von uns, und zwar ein ganz Großer: Der Erfinder der rot-weißen Prozente-Tapete, Herr Olaf Meier von Maier's City Schuh, ist seit 22 Jahren in Neviges. Zum 15-jährigen Jubiläum gab es 15 Prozent Rabatt, zum 20-jährigen Jubiläum 20 Prozent Rabatt auf alles. In drei Jahren gibt es wahrscheinlich 25 Prozent, in acht Jahren 30 Prozent und in 48 Jahren kostet alles nur noch die Hälfte. Guter Mann, der seinen Kundinnen nicht irgendwas aufschwatzt, nach dem Motto: Passt schon, muss nur eingetragen werden, sondern ernsthaft hilft, das Richtige zu finden.

Es gibt wohl keine Frau im Dorf und in der Umgebung, die nicht schon einmal bei ihm im Laden war oder vor dem Laden in den Auslagen gestöbert hat. Die meisten kommen einfach nicht vorbei, auch wenn sie schon 27 Paar im Schrank haben. Sabine aus Wülfrath gestern: Das ist wie eine Sucht, aber eine sehr sehr schöne – wie Gras zum Frühstück und ein Bierchen dazu. 



Und die Männer? Für die hat der Laden auch eine große Auswahl. Aber bei denen muss es immer schnell gehen. Sehen, einen Schuh anprobieren, nicht beide, nicht ein bisschen hin- und herlaufen (manche sind mit der richtigen Größe zufrieden) nur schnell wieder raus. Es sei denn, sie sind offizielle Sandalen-Berater ihrer Frauen. Höchststrafe. Siehe Bild unten.

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Und sonst? Zwei Fotos vom Nevigeser Bunker. Foto oben das Gebäude bevor es beschmiert und besprüht wurde, Foto unten vor der Sanierung. Sah schöner aus als nach der Sanierung, war aber in die Jahre gekommen und wirtschaftlich nicht zu restaurieren, von wem auch? Maler malen, Künstler schmieren, zumindest in Neviges, natürlich nicht alle, aber die, die sich an großen Formaten die Finger verbrennen. Beispiele gibt es genug.

An die Nüchternheit des Anstrichs hat man sich inzwischen gewöhnt, an den Zweck dieses Gebäude nicht. Wer hätte gedacht, dass es wieder einmal aktuell werden würde? Der Eigentümer hat es vor Jahren für seine Familie gekauft, der Vorbesitzer wollte eine Rotlicht-Einrichtung daraus machen, die Verwaltung sah rot, was sonst … und dann  war die Immobilie ein Schnäppchen.

In die Liste der Nevigeser Baudenkmäler in der Wilhelmstraße ist der Bunker übrigens nie aufgenommen worden, sonst könnte man ihn bei Wikipedia finden. Vielleicht nicht alt genug, wie zum Beispiel das 1000 Jahre alte Rathaus gegenüber, das man hier anklicken kann. 

Warum der Link zum Rathaus? Schlimme Zeiten und Ungemach von allen Seiten: von ost, von west und (das darf man nie vergessen) von rechts. Man kann nur hoffen und beten.


Gestern war es soweit: Die Zuhörzeit in Neviges startete. Die Genossinnen und Genossen auf Facebook: "Kommt vorbei und esst mit uns eine Waffel und trinkt einen Kaffee. Ab sofort stehen unsere Türen und Ohren jeden Donnerstag von 9 bis 12 Uhr für euch offen.

Klingt gut, ehrgeizig und einladend – die Wahl im September macht's möglich, und das Wort "Zuhörzeit" steht zwar nicht im Duden, klingt aber gut, einfach freundlicher und zugewandter als "Velbert im Dialog" von der Konkurrenz, die ein Büro in der Wilhelmstraße hat (hinter dem Schuhladen links).

Wo der Schuh in Neviges drückt, weiß die Partei seit Jahren durch ihre vielen Vor-Ort-Aktionen. Sie war oft erfolgreich, wurde aber im Rat auch oft genug von der Quasi-Koalition aus CDU und Grünen ausgebremst ... Nächsten Donnerstag gibt es hier im Blog weitere Bilder, aber dann mit Menschen (vielleicht auch mit Eiern?) und dann ist Ostern.

Fotos (bearbeitet): SPD

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Jeden Donnerstag die gleichen Hinterlassenschaften vor Mesuts Gemüseladen an der Sprudelplatte. Mal im Papierkorb, mal davor. Mesut: Jahrelang habe ich die Kleiderbügel eingesammelt, zu meinem Müll gepackt, entsorgt und den Dreck weggekehrt, auch die vielen Kippen vor der grünen Wand, aber jetzt ist Schluss – mit dem Markthändlern ist nicht zu reden, die sehen das einfach nicht ein. Ein Händler gestern wörtlich: Nicht unser Problem, wir zahlen schon genug Miete für unsere Plätze und das muss drin sein ...

Ein Kunde von Mesut gestern: Ruf den Bürgermeister an. 
Mesut: Nee, lass mal.

Seit 2024 rufen die Technischen Betriebe zur "Mission Blitzblank" auf, die den früheren Dreck-Weg-Tag abgelöste. "Mit der Mission" schrieb die Pressestelle Stadt damals "soll die gemeinsame Verantwortung für eine saubere Stadt stärker in den Vordergrund gerückt werden. Jeder ist aufgerufen, seinen Müll richtig zu entsorgen und nicht einfach irgendwo abzuladen".

So geht's auch:
Körbchen vor Katis Laden

Foto in der Mitte: Mesut
 

10.4.25

Neue Mütze?
Seit gestern. 12,95 Euro
Wo?
Sag ich nicht
Nicht teuer ...
Wenn man vergleicht: vier Espresso
Farbe?
lichtgraublau
Irgendwelche Pläne?
Ostern am Baldeneysee
Warum?
Currywurst 

Sag mal …
Jetzt nicht

Dieses tolle Gemälde von Brigitte, unserer Elektrofrau, gehört eigentlich ins Museum, aber leider hat Neviges kein Museum. Das wurde vor 22 Jahren geschossen, weil, wie Kenner der Szene glauben, der Brandschutz so nett war, zu helfen. In Wirklichkeit wollte man das Museum im Schloss Hardenberg (auch bekannt als Schloss Dauerbaustelle) loswerden und die Direktorin gleich mit. Sie hatte versucht, die Moderne nach Neviges zu holen, was im Dorf nicht gut ankam – aber gut war. Zu gut für Neviges. 

Reiner Ruthenbeck war dabei (hier ein paar wunderbare Arbeiten), Robert Lebeck, der legendäre Stern-Fotograf, und Thomas Ruff, der später auf der Biennale in Venedig gefeiert wurde. Er hatte seine erste Ausstellung in Neviges. Auch Karl Lagerfeld gab sich die Ehre. 

Reiner Ruthenbeck, übrigens in Velbert geboren, wurde bekannt durch seine berühmten Tische, die er 1984 in der Düsseldorfer Ausstellung "von hier aus” zeigte.

Brigitte hat sich nach ihrer Arbeit als Elektrofrau ganz ihrer Malerei verschrieben und ist heute glücklicher denn je. So kann es gehen: Erst Lüsterklemmen, Kabel und Glühbirnen ... bis man müde ist, und dann aufwachen mit der Kunst – mit der eigenen.

Endlich wieder Donnerstag. Endlich wieder Wochenmarkt. Endlich wieder Besucher in Neviges, schöne Stände, gutes Essen, Musik, geöffnete Geschäfte, und zwar alle, viele Leute in den Cafés, weil es sich herumgesprochen hat, dass es sich lohnt, donnerstags vormittags ins Dorf zu kommen. Davon profitieren alle, nicht nur die Marktleute mit ihren  Ständen.

Beim Optiker ist mehr los, im Schulladen ist mehr los, im Blumenlädchen, bei Kati (Foto), in der Sparkasse, bei der Post, bei Mesut, bei den Friseuren und Kosmetikstudios, kurzum: Das Dorf lebt für kurze Zeit auf, auch weil man Leute trifft, die man lange nicht gesehen hat, man erfährt Neues – wer ist gestorben, wer hat Nachwuchs bekommen, wer macht auf, wer macht zu, wer „geht” jetzt mit wem, wer geht jetzt mit einem Rollator, wer geht ins Krankenhaus, kein Wunder: der Wochenmarkt macht möglich, was selbst die Wallfahrt nicht schafft.

Was man nicht sehen kann, ist das neue Auto des Nachbarn, denn donnerstags kann niemand durch die Fußgängerzone und Einbahnstraße fahren und schon gar nicht rasen wegen der vielen Fußgänger. Auch nicht falsch herum, wie inzwischen "über 30 Prozent". Der neue Ordnungsamtoberchef Christian Draeger sollte sich das mal anschauen und überlegen, wo man "Bitte-Schritt-Fahren-Schilder" und "Durchfahrt-Verboten-Schilder” in angemessener Größe kaufen und aufstellen kann. Lukas, vier Jahfahrre: Die müssen groß sein. So groß wie mein Papa.

Eine von uns, unsere Isabelle vom Fotostudio in der ehemaligen Buchhandlung, hat jetzt eine beratende Funktion bei Velbert Marketing, also ein Wörtchen mitzureden, wenn es um die Nevigeser Innenstadt geht. Zum Beispiel bei Anschaffungen für die Fuzo wie Bänke, Bäume, Bepflanzung, Beschilderung, alles was wichtig ist, um die Verweilqualität im Dorf zu bereichern. 

Mitreden kann sie, sich über Missstände aufregen ist auch ihr Ding, und ein Händchen für Schönes hat sie sowieso. Ihr Atelier ist die beste Referenz, auch der Eingang ihres Studios hebt sich wohltuend von der Nevigeser Tristesse ab: Hier weht ein anderer Wind, hier arbeitet ein besonderer Mensch. 

Der weibliche Blick, sagt sie, hat andere Augen, gerade wenn es um den öffentlichen Raum geht und – auch ein großes Thema – um die Sicherheit von Familien und Frauen. 

Gute Nachbarschaft ist ihr wichtig: Ihren Kaffee trinkt sie bei Hani, Kleinigkeiten kauft sie im „Neviges-Kiosk”, Geschenke für ihre Liebste und Lieben im Blumenlädchen und ("es gibt Dinge, die ein zweites Leben verdienen") bei Doris im Rommelssieben.

Apropos zweites Leben: Wer eine Kamera sucht, Isabelle hat als Profi immer die neueste und beste Ausrüstung, sollte einen Blick in ihr Schaufenster links vom Eingang werfen. Hier gibt es ihre Canons und Nikons für kleines Geld und Tipps aus 27 Jahren Erfahrung gratis dazu.

Foto oben (bearbeitet): Isabelle Ulrich

Studio in der Fuzo.
Selbst entworfen, selbst
umgebaut

Equipment vom Profi

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9.4.25

Angsthase Pfeffernase, sagten die Kinder früher, morgen kommt der Osterhase. Damit kann man heute niemanden mehr beeindrucken, schon gar nicht Audi- und Mercedesfahrer, es sei denn, man ersetzt das Wort "Osterhase” durch das schöne Wort "Ordnungsamt" und das Wort "morgen” durch „"jetzt" – man glaubt gar nicht, wie schnell die Kofferraumklappen aufspringen ... damit das Ordnungsamt die Klappe hält.

In der Nevigeser Fußgängerzone, das können auswärtige Leser nicht wissen, darf man an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr etwas anliefern, auch wenn es nur eine Tafel Schokolade ist. Seltsam, sagen die Leute. Je größer der Karren, desto entspannter sind die meist älteren Fahrer. Ein inzwischen verstorbener Geschäftsmann (riesiges Geländefahzeug) soll 170 Knöllchen mit ins Grab genommen haben. Angeblich. Die Leute übertreiben schon mal …

Das glaub ich nicht, das glaub ich nicht,
du hast den Schönsten in der ganzen Stadt ...
















Richtig Dampf ablassen und sich austoben geht auch anders: einander anschreien, auf Kissen einschlagen, Wutbilder malen oder ein Wuttagebuch führen, Boxsäcke verprügeln, sich beim Sport auspowern, Leserbriefe schreiben, demonstrieren, auf den Putz hauen. Es gibt so viele Möglichkeiten, aber das hier geht zu weit.

"Ich werde wütend", sagte vorgestern eine Frau im Backtreff, „überall eingeschlagene Scheiben – hast du schon den Aufzug am Bahnhof gesehen?”

Dabei kann man in Neviges nicht mal einen Hammer kaufen. Ausheulen könnte helfen, aber wo?

Ein Therapeut: Man könnte Neviges mit 432 Hz Musik beschallen. Gute Idee für den Busbahnhof, für den S-Bahnhof, für Treppen und Eingänge und für die Fußgängerzone, aber schlafen dann nicht alle ein?

"Zuhören, Verstehen, Machen", ein Versprechen des SPD-Kandidaten zur Kommunalwahl, heißt bei der CDU etwas lahm (und oft gehört): "Velbert im Dialog”.

Bürgermeisterkandidat Dirk Lukrafka, ein vielbeschäftigter Mann, den man nicht alle Tage in Neviges zu Gesicht bekommt, ist lt. Supertipp am 24. April nach Feierabend bei uns im Dorf. 

Von 18.30 bis 20.30 Uhr kann man ihm im Parteibüro der CDU in der Wilhelmstraße Fragen stellen und Anregungen loswerden. Thema egal, außer Quatsch, z.B.Fragen nach seinem Boot oder Fahrrad oder nach seiner Stadtgalerie.

Dass es jetzt mehrere Parteibüros gibt, die selten genutzt werden (Velbert anders hatte zuerst eins), könnte auch eine Folge des Leerstands sein, nach der pfiffigen Idee: Wenn man den Leerstand nicht wegbekommt, zieht man selbst ein. Das haben die Altstadtmanagerinnen übrigens wunderbar nach- oder vorgemacht.

Apropos pfiffig: Die Weste von Lucas Schröder ist mehr als ein wärmendes Kleidungsstück, nämlich  das (!) modische Statement des immer noch mächtigsten Mannes in Velbert. So etwas kopiert man eigentlich nicht. Trotzdem: Könnte den Nevigesern gefallen. 
Foto (bearbeitet): CDU

Astrein: nicht kariert, 
sondern distinguiert 

8.4.25

Klasse. Voll schön. Gut für die Umwelt, auch für die Fahrerin, und so weiter. Klamottenkönigin Kati macht nicht nur alles richtig, was ihr Geschäft angeht, sondern auch alles vorbildlich in ihrer Freizeit. Ein handelsüblicher Einkaufskorb, ein paar Blümchen und schon sieht die Welt ein bisschen fröhlicher aus.


Ihr langer Samstag, sie nennt das "Samstag-Nachmittag-Shoping bei Kati” ist gut gelaufen und wird wiederholt. Mit etwas Glück machen andere mit, mit etwas weniger Glück zieht sie das alleine durch. Nächster Termin: Samstag, 3. Mai. Erst stöbern und kaufen, dann ein Gläschen … trinken beim Feuerwehrfest. Die gekauften Sachen – wer geht schon gerne vollbepackt zum wichtigsten Fest der Saison – können später abgeholt werden.

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Heute schon geärgert? Wenn nicht, geht zum Busbahnhof, zur Sprudelplatte zu Gerd Riedels, Treppe zum Kirchplatz und wenn das immer noch nicht reicht zum S-Bahhof. Fahrt mit dem Aufzug hoch und haltet eure Nasen zu: Es riecht nach Pipi. Packt nix an, setzt euch nicht hin und wenn ihr Kinder habt: an die Hand, es gibt Schreckliches zu sehen. 

Jetzt kommt die gute Nachricht: Die Spargelsaison ist eröffnet. Netto hat grünen, Mesut hat weißen, Gut Kuhendahl sucht Leute zum Ernten, Sortieren und Verkaufen. Geboten wird eine faire Bezahlung, flexible Arbeitszeiten und eine saisonale Beschäftigung. Erfahrung ist von Vorteil, aber nicht zwingend erforderlich. Vielleicht ist das ja was für unseren Künstler. Link dazu hier.

Schon was vor am 13. April?

Der Obst- und Gartenbauverein Neviges und der Förderverein Schloss Hardenberg veranstalten am Sonntag, den 13. April eine Busfahrt zu den Narzissen-Wiesen in der Eifel. 

Armin Doll: Nach einer gemeinsamen Wanderung von 3,6 Kilometer entlang dem Perlenbach steht der Nachmittag in Monschau zur freien Verfügung..

Abfahrt

ZOB 7:40  Poststraße neben dem Finanzamt am ZOB
TÖ 7:50 Tönisheide Mitte
NEV 8:00 Neviges Markt / Bahnhof
ROS 8:10 Bahnhof Velbert Rosenhügel

Rückfahrt
16.30 Uhr

Es sind noch Plätze frei. Teilnehmerbeitrag für Gäste 25 Euro, für Mitglieder der Vereine 20 Euro. Verbindliche Anmeldung durch Überweisung des Teilnehmerbeitrags auf das Konto des Förderverein: Spk HRV ISBN DE50 3345 0000 0026 3555 52 unter Angabe des Stichwortes "Narzissen 2025“, des Vor- und Zunamens  und des Zusteigepunktes VM, TÖ, NEV oder ROS.

Auskunft unter 015 23 / 38 75 349 oder 020 52 / 96 12 66 
und unter  fv_schloss_hardenberg@hilgers-velbert.de
Foto (bearbeitet): Veranstalter

7.4.25

Früher, als die Kinder noch lieb und brav und fein gekleidet waren, gabs zur Erstkommunion eine Junghans von den Eltern und eine Dose Kekse von der Tante. Der Anzug von C&A und die Lackschuhe von Voss und das Gebetbuch von Nettesheim (alle in Wuppertal) mussten jahrelang sonntags aufgetragen werden, bis man das Alter für die Liebe erreichte und sich in eine Frau (früher sagte man Fräulein) verknallte. 

Die Geschichte dieser bezaubernden jungen Dame aus gutem Hause, kann man hier als Kurzversion für Frisöre ansehen.

Die Tante, eine Nette, kaufte immer Äpfel auf dem Wochenmarkt vor dem Wuppertaler Rathaus. Sie sagte immer: Gib mir zwei gute, die sind für einen Kranken, den ich gleich besuche. Die andere Tante (katholischer als der Papst) konnte nicht lügen. 

Für das Kind auf dem Foto war die Zeit nach der Erstkommunion die Hölle: Samstags beichten, sonntags beten. Und zwar jeden Samstag und jeden Sonntag. Wenn er nichts verbrochen hatte, erfand er Sünden, damit der Pfarrer Ruhe gab.

Die katholische Gemeinde hat ihr Osterprogramm veröffentlicht: 

– Karfreitag: 
00:00 Nachtwache, St. Mariä Empfängnis
(Die Kirche bleibt die ganze Nacht geöffnet)
08:30 Trauermette mit Psalmgesang und Gregorianik, 
St. Mariä Empfängnis
10:30 Kreuzweg für Kinder und Familien, Kreuzberg
13:00 Kreuzwegandacht, Kreuzberg
15:00 Karfreitagsliturgie: Feier vom Leiden und Sterben Christi, Mariendom mit Pfarrcäcilienchor

– Ostersamstag:
08:30 Trauermette mit Psalmgesang und Gregorianik, 
St. Mariä Empfängnis
10:30 Beichtgelegenheit, Krypta Mariendom bis 12:00 Uhr
15:00 Beichtgelegenheit, Krypta Mariendom bis 16:30 Uhr
21:00 Polnische Ostervigil, Mariendom

– Ostersonntag:
05:00 Ostervigil, Mariendom mit Osternachtschor
10:00 Hl. Messe, St. Mariä Empfängnis
(die Gemeindemesse wird in den Anliegen der gesamten Pfarrei gefeiert – pro populo)
11:30 Hl. Messe, Mariendom
15:00 Österliche Andacht mit Taufgedächtnis, Mariendom

– Ostermontag:
10:00 Hl. Messe, St. Mariä Empfängnis
11:30 Hl. Messe,Mariendom


Die evangelischen Termine: 

– Karfreitag:
10:15 Gottesdienst mit Kirchenchor und Abendmahl mit Christine Weidner in der Stadtkirche Neviges
15:30 Seelsorgekreis mit Katharina Sindt im Domizil Burgfeld

– Ostersonntag:
10:15 Gottesdienst mit Kirchenchor und Pfarrer Martin Weidner in der Stadtkirche Neviges
Ostermontag:
10:15 Osterbrunch mit Christine Weidner im Gemeindehaus S5

Alle Veranstaltungen sind eintrittsfrei (frei wie Freibier) und lohnen sich auch für Menschen, die aus der Kirche ausgetreten sind oder einer anderen Religion angehören oder nie Mitglied einer Kirche waren. 

Besonders empfehlenswert für Gäste aus der Umgebung (der weiteste Weg lohnt sich) ist der katholische Mariendom mit seiner Wahnsichtsarchitektur von Gottfried Böhm und die evangelische Stadtkirche mit ihren Wahnsinnsglocken. 

Es soll Leute geben, die die Glocken bereits vor ihrer Ankunft in Wuppertal Vohwinkel oder Essen Kupferdreh hören können. 

Was ist denn hier los? Noch nichts, aber bald donnerstags, wenn Wochenmarkt ist. Dann verteilen unsere Politiker in Neviges Eier. Keine schlechte Idee, denn so sieht man, dass sie eigentlich ganz lieb sind und nicht nur an Velbertmitte denken. 

Die CDU hatte mal goldene (etwas protzig), die SPD hatte mal rote und die Grünen hatten immer nur Windrädchen und/oder Kugelschreiber. Die SPD stand immer vor Utes Laden, neuerdings SPD-Parteibüro, die CDU immer vor der Apotheke und die Grünen weiter unten, wo jetzt der Franzose seinen Stand hat. Gut möglich also, dass sich die Grünen aus Platzmangel einen Stand mit der CDU teilen.

Erinnert ihr euch noch an die rote Doris und den roten Klaus aus Wülfrath? Die standen nicht vor Wahlen auf dem Heumarkt, sondern jeden Samstag, also 52 Wochen und das jahrelang, und verteilten den "Roten Reporter”, der einen eigenen Wikipedia-Eintrag hat. Tolle Leute, die auch von den Besserverdienenden geliebt und gewählt wurden. Die beiden Journalisten wurden von ihrem Arbeitgeber gefeuert, nachdem sie in eine sehr (!) linke Partei eingetreten waren.

Die Ex-Eierfrau neulich:
Braune Eier schmecken
nicht anders als weiße

 

Neues von diesem liebevoll gestalteten Schild aus Schilda, einem Dorf im Niederbergischen … Das Schild auf dem Foto darf angeblich nicht von innen beleuchtet werden. Warum? Darum. Kann man sich nicht ausdenken, aber es geht heiter weiter: 

Es war einmal eine Prinzessin, die wollte die zwei inzwischen flachgelegten Büchertelefonzellen am Busbahnhof durch einen Bücherschrank ersetzen. Wurde leider abgelehnt wegen Vandalismusgefahr, aber vor dem Schuhgeschäft von Olaf Maier genehmigt – und zwar nur, wenn sein Schuhgeschäft geöffnet hat. Eine Freundin von ihr, die Nevigeser Klamottenkönigin: angeblich "25 Seiten Antragsgedöns, Risiko auf eigene Gefahr.” 

Wenn eine Kutsche dagegen fährt, die Fußgängerzone ist für den Verkehr freigegeben (außer GV und HGV), muss die Prinzessin ihre Diamanten abgeben, es sei denn, sie ist beim Jens versichert. Gehts noch? Oder will die Stadt, inzwischen 50 Jahre alt (da ist man in der Regel erwachsen), unser schönes Dorf kaputt reglementieren? Eine Künstlerin vom Kirchplatz: "Was die Obrigkeit geigt, mussten die Untertanen schon immer tanzen."

6.4.25

Dieses Bild von der Nordsee schickte vorgestern eine Leserin dieses Blogs von der Nordsee. Es zeigt eine WLAN-Station an der Strandpromenade eines Badeortes. Könnte ein Vorbild für unsere Obrigkeit sein, denn die Versorgung mit öffentlichem WLAN ist in Neviges eher dürftig. Familie Hani versorgt drinnen und draußen, Netto nur drinnen und sonst fällt einem außer dem Alten Bahnhof und Ahmets Kneipe am Busbahnhof spontan niemand ein.

Urgestein Wulfhorst wollte mal als Wochenmarkt-Bewerber WLAN für alle installieren, konnte sich aber – im Alter wird man schnell vergesslich – später nicht mehr daran erinnern. Ein Erlass von Herrn Lukrafka (für auswärtige Leser: der Mann regelt hier alles) könnte den Stadtwerken auf die Sprünge helfen, es gibt immer noch Leute, die sich keinen eigenen Glasfaseranschluss leisten können, und natürlich die vielen Pilger, die ihr WLAN nicht von zu Hause mitbringen können.

Einer von uns, aber leider nur donnerstags.

Karsten Scheben, Forellenmann aus Essen, hat heute Geburtstag. Er gehört zum Stammpersonal des Wochenmarktes. Sein Stand steht im Feinkostviertel hinter der Fußgängerampel im unteren Bereich der oberen Fußgängerzone (rechts hinter den kleinen Eiern). Der Mann, sagen die Kunden, ist immer gut drauf und freundlich, auch wenn sie gerade beim Fischmann aus Venlo eingekauft haben.

Herzliche Glückwunsch Karsten – und liebe Grüße von Anna.

Tipp für heute: Weizen beim Uwe, im Alten Bahnhof, im Wohnzimmer, Eis beim Hani und beim Mario und bei den anderen Eisdielen. Bei Maria in Tönisheide ist gerade Hochbetrieb. Aber: Warm anziehen. Trotz Sonne ohne Ende sind es heute nur zehn Grad. Und sonst? Neues Firmenschild an der ehemaligen Apotheke im Orth. Sieht gut aus (Schweizer Grafikdesign).



 

5.4.25

Bei diesem Wetter wärmstens zu empfehlen: Frisches Obst von Mesut, hier gestern nach Ladenschluss bei einem Gespräch über Fußball (sein Verein hat verloren – das ist für einen Mann schlimmer als der Verlust eines Backenzahns), aber darum geht es hier nicht, sondern um die Sprudelplatte, die auch dieses Jahr bei schönstem Wetter nicht sprudelt. Warum? Darum.

Die beste Currywurst gibt es übrigens drei S-Bahnstationen entfernt am Baldeneysee. Das Lokal heißt Lucas (Webseite hier). Alles schön dort: das Lokal, der See, sogar der S-Bahnhof. Man traut seinen Augen nicht: kein Dreck, keine Schmierereien, wie am Nevigeser S-Bahnhof. Alles picobello.

Zurück zur Sprudelplatte: Wegen eines Autounfalls hat das Café il Tramonto unregelmäßige Öffnungszeiten: Nicht böse sein, wenn man vor verschlossenen Türen steht. Das Betreiberehepaar bekommt morgens Besuch vom Physiotherapeuten – immer noch, und zwei Kinder sind auch noch zu versorgen ...

Herzlich willkommen in Neviges Mitte, wir sind ein Pilgerort und kein Einkaufsparadies für Künstlerbedarf, bitte bringen Sie deshalb alles mit, um unsere Wände zu beschmieren: Spühdosen,  Lackfarbe, Pinsel, Rollen, Acrylmarker, Leitern, verschiedene Sprühköpfe, Gerüste, Folien, Aufkleber, Körperflüssigkeiten etc. Talent?  Nicht nötig, haben ihre Kollegen in Neviges auch nicht (in Wuppertal sieht das übrigens anders aus), Ideen sind auch nicht gefragt, also ran an unsere noch (!) zur freien (!) Verfügung stehenden Restflächen.

Motto: Alles geht ganz ohne Folgen:  Es gibt keine Kameras zur Grafitty- und Vandalismus-Prävention (auch keine zur Drogen-Prävention), Sie können sich also frei bewegen und austoben. 

Apropos Kameras und Prävention: Sind in Nevigeser verboten. Gilt für Bahnsteige, Treppen, Fahrstühle, Glaswerbeanlage, Gaststätten, Läden etc. Wenn Sie Anregungen suchen, klicken Sie bitte hier und (viel schöner) hier.

Falls Sie auf die Idee kommen sollten, einen tugendhaften Weg einzuschlagen: Für Zeichenblöcke und Wasserfarben müssen Sie schon nach Wuppertal (Illert) oder Witten (Boesner) fahren. 

4.4.25


Neues Parteilokal der Genossen in der Fuzo. Viel Rot, sauberer Text (meinen die das ernst mit "Zuhören" und "Machen”?), gute Lage in der Fuzo. Die rote Vermieterin kann ihr Glück wohl kaum fassen: Kein Friseur, kein Nagelstudio, kein Versicherungsmakler, kein Hörgeräteladen, aber ein Stützpunkt für ihren Volker, der Bürgermeister werden will – da muss man den Wählern, die nicht um die Ecke laufen wollen, schon etwas entgegenkommen. 

Eine Fotografin, vermutlich CDU-Wählerin: Einzelhandel wäre mir lieber, eine Malerin, vermutlich SPD-Wählerin: Mir auch, aber so sind nun mal die Zeiten. Ein Beobachter: Wenn alle Parteien ein Büro in der Fußgängerzone aufmachen würden, dann wäre der Leerstand vorbei und wir könnten unsere Managerinnen von gegenüber vor die Tür setzen. Ob Volker da mitmachen würde als Sozialdemokrat?