30.9.14

Sieht aus wie in Süditalien, ganz unten im Stiefel, zum Beispiel in Manduria – oder in Tontono, oder wie in Cochabamba (Bolivien), ist aber eine Nevigeser Straße – und ganz schön fertig. Der "Kleine Ort mit ganz viel Herz" (Slogan der Werbegemeinschaft) muss dringend zum Kardiologen.

29.9.14


Wer in Neviges nicht zu den Vielbesserverdienern und Etepetetetypen gehört und sparen muss, geht zu Ahmet und Abdullah ins Schnellrestaurant Aksu neben Maria. Schmeckt nicht ganz so atemberaubend wie bei Familie Stemberg, ist aber sehr empfehlenswert, weil alles sehr schnell geht. Jeans, Blaumann, Gummistiefel und Trainingsanzug willkommen.

28.9.14


Essen ist fertig! Nicht im Restaurant, sondern mitten in Neviges am beliebten Brunnen, so lange der noch da ist. Kommt vom vorbildlich gekleideten Herrn links (mit Filterkaffeetasse von Monsieur M), ist für den Herrn rechts, der das Frischhaltepapier fürs Foto etwas zur Seite geklappt hat. – Astreiner Nevigeser Service.

27.9.14


Frisch reingekommen: Oktoberfestkleid. Sehr nett und adrett, sehr preiswert (Trag-Bar) und viel schöner als die merkwürdigen Hosen mit Schritt zwischen den Knien (und Löchern) die zur Zeit überall in 42553 Neviges für ziemlich viel Kohle angeboten werden. Kein Wunder, wenn Männer sich die Hosen ihrer Frauen im Oktober schön trinken.

26.9.14

Anlieger? Anlieferung? Verbrechensaufklärung? Brötchen holen? Oder hat jemand die Polente gerufen, weil Kinder spielen? Kann sein, kann nicht sein, ist aber auf jeden Fall doof, wenn die Polente keinen Bock hat, sich an Regeln zu halten. Streife kann man auch gehen. Fahrzeug in der Fußgängerzone.

25.9.14


Gibts im Lieblingscafé der Philosophen, Sozialarbeiter, Schachspieler, Obsthändler und Rentner jeden Tag zum Frühstück: Caffè Crema mit Käsebrötchen und Tomatengarnitur – und guter Wischtelefonempfang (außer O2). Nicht frühmorgens, sondern von etwa 9 Uhr 30 bis 17 Uhr oder später, bis keine Brötchen mehr da sind. Café Monsieur M am Brunnen.

24.9.14


Die Nevigeser Oktoberfeste 2014 haben begonnen: Beim Metzger, im Supermarkt, beim Bäcker, beim Frisör, in den Kneipen, Cafés und im angesagten Klamottenladen in der Fußgängerzone. Trag-Bar (am bald weg-Brunnen) hat die schönsten und urigsten Outfits für kleines Geld. Wildlederjoppe ohne Ärmel mit feinen Stickereien im CSU-Stil.

Hat das leckerste Obst, die schönsten Kundinnen, das größte Auto, das coolste iPhone, nämlich das 5S (viel schöner als das 4er vom Peter) – und nimmt sich als Geschäftsmann die Zeit, zwischendurch sauber zu machen, weil die Männer mit den riesigen Kehrmaschinen nicht in die Ecken kommen. Gurkenkönig Mesut beim Reinemachen in Neviges. Besen und Ü-50-Schaufel gibts bei Gassmann.

23.9.14


Sehen noch sehr gut aus, will der Besitzer nicht mehr haben, aber wer etwas mitnimmt, kriegt mit der Polente zu tun, weil die Sachen mit dem Abstellen auf der Straße angeblich in das Eigentum der Technischen Betriebe übergehen. Ziemlich schräg, ziemlich albern, weil der Sperrmüll auf Kosten der Steuerzahler verbrannt wird. Stühle in Neviges.

Die Bahn hat ihre Fitnessprogramm für Neviges optimiert: Fahrstuhl kaputt (seit Wochen ...), also nix für Omas und Opas, für Menschen mit Behinderung, im Rollstuhl oder mit Gehhilfe oder Kinderwagen, aber sonst super. Das kostenlose Programm gibts nicht als App, aber voraussichtlich sehr lange. S-Bahntreppe im Dorf-Hbf.

22.9.14


Hat nix mit Architektur bei Nacht zu tun, aber mit Männern, die dieses Haus immer nur im Dunklen gesehen haben. Der Puff in Neviges (hat nachts ungefähr so ausgesehen) wurde vor Jahren sehr plötzlich geschlossen, steht aber immer noch – leer. Leerstand überall ... Ringstraße.

21.9.14


"Bin in Neviges, gutes Essen, schöner Dom, schön ruhig (schlafen vermutlich alle), scheiß Wetter" kann man auch per E-Mail oder Twitter oder Facebook ins Büro schicken. Schöner ist eine Ansichtskarte mit richtiger Briefmarken – wie früher. Postkartenständer mit großer Auswahl vor dem letzten katholischen Devotionalienshop am Dom.

Nach dem liebevollen Artikel in der WAZ, kommen Menschen aus allen Teilen Deutschland zum Leerstandgucken ... Leerstandpilger vor dem Exschuhladen, der Exkneipe und dem Exschmuckladen in Neviges Mitte. Damit Leerstandpilger auf ihre Kosten kommen, beginnen die Führungen samstags ab 14 Uhr, wenn alle Läden geschlossen sind.

20.9.14


Keine Neueröffnung sondern Zwischennutzung für Dorfkreative.
Weil – kein Witz – sich der Laden mitten in Neviges nicht vermieten lässt. Löblicher Ansatz fürs Dorf, weil die Einwohner eh schon alles haben, was schnell kaputt geht. Zum Beispiel Waschmaschinen, Flachfernseher oder Hosen. Bilder halten ewig.

Sieht aus wie die Ankündigung eines Femidomladens in Neviges, wird aber keiner. Handyladen auch nicht, Herrenausstatterladen auch nicht. Fahrradladen (war mal dick im Gespräch) auch nicht. Und Bäcker auch nicht, obwohl das immer gut riecht, wenn frisch gebacken wird. Im Oktober 2014 ist Eröffnung. Von innen verpackter Laden, Wilhelmstraße.

19.9.14


Bevor die Begrünung für 250.000 Euro am Brunnen in 42553 Neviges umgesetzt wird (Planungszeit ein halbes Jahrzehnt, Planungskosten unbekannt), hier schon mal die kleine Version für 25 Euro. Sieht auch nicht übel aus, dauert einschließlich Planung 10 Minuten – und gefällt allen, die die Topfpflanzenbegrünung gesehen haben. Eimer Farbe für außen, etwas Fugenkitt für innen ... und das Jahrhundertwerk wäre fertig.

Sind Liebespaare, die nicht mehr miteinander reden, eigentlich noch richtige Liebespaare? Sind Einzelhändler, die ihre Kunden nicht  mehr grüßen, eigentlich noch richtige Einzelhändler? Sind Nevigeser, die noch nie im Dom waren, eigentlich noch Nevigeser? Sind Polizisten, die durch die Fußgängerzone fahren, eigentlich noch Polizisten? Paar mit Wischtelefon und Zeitschrift in Neviges.

18.9.14


Einmal im Jahr sind im Kaufpark in Neviges mehrere Kassen besetzt, weil der Filialleiter oder der Revisor oder Herr Kaufpark sich verkleidet und nach dem Rechten schaut. Herr Kaufpark im Kaufpark. Hammer! Kein Wunder, dass die Angestellten den Begrüßungsaufwand ein wenig übertreiben ...

17.9.14


Private Investoren kaufen nach und nach das Dorf auf. Das Rathaus (Xxxxxxx) ist weg, der Bunker (Xxxxxx) ist weg, die Post (Xxxx) ist weg. Und wie gut unterrichtete Kreise mitteilen, auch die Xxxxx, der Xxxxxxx, die Xxxxx, das Xxxxx und das Gebäude der Xxxxxxx.Vieles bleibt geheim. Xxxxxxxxxx! (Xxxx Angaben xxxx Gewähr.)

16.9.14


Tschüss, Petra! War immer schön bei Euch. Und war gut fürs Dorf. Aber – die gute Nachricht – es geht weiter. Vielleicht öfters in Agia Galini und etwas weniger in Neviges, vielleicht öfters im Café am Brunnen als auf dem Großmarkt. Aber es geht weiter in Neviges. Danke!