Heute ist Markttag, morgen ist Feiertag, Freitag ist Einkaufstag, und zwar bis 22 Uhr. Kati macht mit, Gille ist dabei, die Elektrofrau, die Pralinenfrau und Frau Stellwag. Nennt sich »Late Night Shopping«, hat nix mit dem »Integrierten Handlungskonzeptgedöns« zu tun, sondern mit Handeln. Nevigeser Fußgängerzone. (Foto: Simone und Kati)

Der BEZIEHUNGSSTATUS zischen den Menschen in 42553 Neviges und den Politikern in 42551 Velbert ist KOMPLIZIERT. 15 Jahre warten die Nevigeser auf die Wiedereröffnung ihres Schlosses, passiert ist nix, außer Ankündigungen. Seit April 2017 wird angeblich an einem "Intergrierten Handlungskonzept" für Neviges gebastelt: Zu sehen ist auch nix, außer Ankündigungen. Jetzt, 18 Monate später (!) soll angeblich endlich ein Maßnahmen-, Kosten- und Finanzierungsplan erstellt werden. – Gehts noch? Schämen die sich eigentlich nie?

Strom und Gas werden 2019 für Nevigeser teurer (Bus- und S-Bahnfahren auch). Die Stadtwerke versenden gerade Liebesbriefe. Preistreiber sind laut WAZ die Energiewende, Mehrverbrauch und Ressourcenverknappung. Muss man nicht verstehen (Mehrverbrauch heißt doch eigentlich: mehr Umsatz und mehr Umsatz: mehr Gewinn, oder?), nur zahlen.

Herr Aksu von der Nevigeser Shisha-Bar wird die Grill-Pizzeria nebenan übernehmen. Neueröffnung: bald. – Noch was? Ja! Der »Nevigeser Stadtbote« hat einen Leid-Artikel veröffentlicht: »Velbert stellt Neviges aufs Abstellgleis«. Die Autoren schreiben unter einer Auflistung von Versäumnissen der Stadt: Für Führungskräfte der Stadt, die ihren Aufgaben nicht mehr gerecht werden, gibts nur eins: Entlassen oder (...) ins Archiv versetzen. Das sonst eher langweilige Anzeigenblättchen gibts im »Wortwechsel«.

Toller Name, nämlich »City-Passage«, wenig los, nämlich so gut wie nix: Eine Kneipe (ab 17 Uhr geöffnet), ein Kinderklamottenladen, ein Zahnarzt. – Schaufensterbummel nach dem Abendessen? Sinnlos!

Im Schlafanzug shoppen, sofort bezahlen, stundenlang oder tagelang auf den Paketboten warten, auspacken, glücklich sein, fertig. Stimmt nicht ganz, weil man in Neviges nicht weiß wohin mit den Kartons. Das Einkaufen im Netz hat zugenommen, die Zahl der Papiercontainer nicht. Sieht blöd aus. – Bahnhofsviertel.

Textabend mit Musik! – Norbert Molitor aus Neviges liest aus seinem Heimatbuch »Im Kaff der guten Hoffnung« im Wuppertaler Kontakthof. Donnerstag, 15. November, 19 Uhr. Mit dabei sind Martina Sprenger, Wolf Christian von Wedel Parlow, Marco Lombardo und die Band Silverside. Durch den Abend führt diJana. – Karten gibts beim Rimpel im Wortwechsel und im Netz.

Die Kneipen in Neviges (hier in der beliebten City-Passage) machen immer später auf und immer früher zu. Früher wurde morgens um kurz nach acht oder neun, das erste Pils und und nachts um vier das letzte getrunken. Heute öffnen einige Läden wochentags erst um 17 Uhr, weil vorher eh nix los ist. – Nevigeser Vergnügungsviertel.

Peter Beyer (hier ein hübsches Foto aus Neviges), Rechtsanwalt, CDU-Abgeordneter und seit April Koordinator der Bundesregierung für transatlantische Zusammenarbeit, hat heute Nachmittag »Exit-Polls« mit ersten Zahlen (!) zum Wahlausgang in Hessen auf Facebook veröffentlicht. – Hat der noch alle?

Die beiden Netten von der Grill-Pizzeria im Nevigeser Bahnhofsviertel haben heute ihren Imbiss (mit der guten Wurst von Janutta) zugemacht; sie macht eine Ausbildung im medizinischen Bereich und kümmert sich um die Kinder, er macht den Meisterbrief. – Tschüs!

Nicht jedermanns Sache, aber wer Spaß dran hat, wird in Neviges fündig. Gute Adressen für Weihnachtskrempel: SOS-Team am Hbf, Gassmann am Busbahnhof, Heringhaus am Kloster, Malecki am Dom, Elektrofrau und der Wochenmarkt in der Fußgängerzone. Auch in den Kneipen gibts überall Lametta. Besonders lamettig (auch musikalisch): Alte Waage am Busbahnhof.

Viele Nevigeser fragen sich heute beim Frühstück: »Ist es 13 Uhr oder 12 Uhr.  Kommt die Bahn pünktlich um 14 Uhr 20 oder schon wieder um 14 Uhr 12? Verdammte Winterzeit. Mein Hund, Katze, Kuh, Frau Kind, Mann, Tante, Opa sind völlig durcheinander.«

Volker Münchow (Foto oben) hat auf den Vorsitz bei der Velberter SPD verzichtet. Neuer Chef ist Rainer Hübinger, Stellvertreter ist Matthias Gohr aus Neviges; Ute Meulenkamp, auch aus Neviges, bleibt Schatzmeisterin. Die Partei will 2020 (angeblich ernsthaft!) den Bürgermeisterjob. – Die Italienerin neben ihm, will auch was, nämlich die deutsche Staatsbürgerschaft. Gute Idee, aber in Velbert sehr kompliziert, nervig und aufwendig. Fängt damit an, dass die Abteilung für Ausländerangelegenheiten nicht (nie) ans Telefon geht. Mehr dazu (tolle Geschichte): demnächst.

Heute gibts Erbsensuppe beim Knapp, morgen ist Trödeltag beim Heringhaus, Mittwoch ist Hähnchentag und Markttag, Donnerstag ist Feiertag, Freitag ist Brückentag und Samstag gibts wieder Suppe beim Knapp. – Das Leben in Neviges ist ganz schön aufregend.

Männern beim Waffenputzen und Dudeln, Frauen beim Nähen, Sticken und Brettchenbortweben: Der 6. Mittelalterliche Weihnachtsmarkt vor Schloss Hardenberg in Neviges ist am ersten Adventswochenende geöffnet. Eintritt null Euro für Kinder im Vorschulalter, 2 Euro 50 für Verkleidete (siehe Foto) und 3 Euro für Erwachsene.

Gut abendessen in Neviges: Selbst gemachter Kartoffelsalat vom Reibekuchenmann, Roastbeef vom Kuhlendahl gegenüber, Toastbrot und Delikatess-Remoulade mit feinen Petersilie- und Kerbel-Kräutern von Netto, Primitivo von Frau Stellwag, Espresso (und musica) von Anna aus Italien. – Wochenmarkt / Busbahnhof / Fuzo.

Einkaufen in Neviges: Erst bei Frau Stellwag (bester Weinladen weit und breit), dann bei Frau Meulenkamp (beste Pralinen weltweit). Ihre Trüffelpralinen aus Schweden (!) sind so gut, dass der Hinweis des Herstellers: »Nach dem Öffnen sofort verbrauchen« nicht erforderlich ist. Verschiedene Sorten (alle gut), repräsentative Verpackung. – Fuzo.

Nichts berührt die Nevigeser mehr als der Leerstand in der Fuzo. Die vom Sanitätsdienst Tennagels reanimierte »City-Passage«, sieht inzwischen aus, wie eine ansteckende Krankheit, mit der keiner was zu tun haben will. Kein Rossmann mehr (schon lange nicht mehr), kein Generationen-Café mehr, keine Hoffnung, keine Ideen – die Passage ist eingeschläfert worden, wie ein alter kranker Hund. Statt Zwischennutzung: nix.

Jedes Ding hat zwei Seiten, nur in Neviges nicht. Kein Fall für die Polente (vielleicht für die Feuerwehr, das Ding steht mitten im Weg), sondern für Architekten und Städteplaner, um zu gucken, wie doof eine vergessene Rückseite ist. Vorne hui (etwas übertrieben, da steht ein Baum und eine Laterne im Blickwinkel), hinten nix. – Sprudelplatte.

Rund 55.000 Leute fahren angeblich täglich mit der S9 (Wuppertal Essen, Essen Wuppertal). Im Januar werden die Preise erhöht und angeblich soll auch die »Taktung optimiert« werden. Von 20 Minuten auf 30 Minuten. Viele Nevigeser kennen das bereits. 10 Minuten Verspätung sind nicht außergewöhnlich. – Foto oben: Richtung Wuppertal. Foto unten: Richtung Essen.