Dieser Blog hat seit heute 2,6 Millionen Besucher. Sind in Wirklichkeit noch mehr, weil nicht von Anfang an gezählt wurde, egal. Zur Feier des Tages gibts ein Foto des Bloggers aus dem Jahr 2016, das seine Lieblingsfotografin aus Italien (das ist sie) mit seiner etwas fummeligen und älteren Leica X2 geknipst hat. Danke an alle Leserinnen und Leser, es geht heiter weiter.

Interview auf der neuen Bank in der oberen Fuzo

Und? Bequem?

Ja, toll. Grazie an alle Akteure, die das möglich gemacht haben

Im Ernst jetzt?

Ja, sonst reden die doch immer nur

Du meinst: lügen, oder?

Si

Nuss?

Immer. Nuss mit Sahne unter Einhaltung aller Hygienevorschriften

An Tagen wie diesen hätte man früher einen frisch bestückten Fuselgürtel umgelegt und sich mit anderen Alkoholgefährten auf der Sprudelplatte in Neviges getroffen. Macht man nicht mehr, man will ja nicht ins Gerede kommen. Apropos Gerede: Man erzählt sich, dass die Fußgängerzone bald Bürgersteige bekommt. Aus Sicherheitsgründen.

Gott erhalts! Was? Alles. Sonst was los? Nix Dolles: Morgen ist Freitag, dann ist Wochenende, dann, Montag, hat Netto vielleicht ein paar Regale aufgefüllt (der Laden schwächelt zur Zeit ein wenig), außerdem wird weiter nach den verschwundenen Gänsen gesucht.

Ohne Förderung von Land oder Bund läuft in Neviges schon lange nix mehr. Geht auch ohne, nämlich künstlerisch. Und umsonst für den Steuerzahler. Beispiel: Das temporäre Werk „War beim Bäcker“ in der Fuzo (inzwischen Fazo oder Auzo). Nicht datiert, nicht signiert, nicht im Video konserviert, wie inzwischen jeder Obrigkeits-Pups. Hätte man mal machen sollen.

Schon Urlaub geplant in diesem Jahr? Absagen, stornieren, umbuchen. Besuchen Sie Uwes Minigolfanlage, wenn er wieder aufmachen darf. Ansonsten gibts rund 4000 Einwohner im Zentrum, ein katholischer Felsen, zwei Kneipen, zehn Läden, eine Eisdiele, ein Matratzenlager, ein Metzger (bio), ein Hotel (italienisch), ein Kloster (französisch). – Sie erholen sich garantiert.

Egal wo die Reise hingeht: Sauhohe Fahrpreise in Richtung Essen (Foto oben), sauhohe Fahrpreise in Richtung Wuppertal (Foto unten); und das Schlimmste ist, man kann sich nur in Bahnhofsnähe aufhalten, falls man mal muss. – Nevigeser Hbf.

Seit die Kneipen zu sind, wird in Neviges zuhause getrunken. Ist günstiger, allerdings auch mit Arbeit verbunden: Einkaufen und warten an der Kasse. Wegbringen und hoffen, dass ein Loch frei ist. Was fehlt, ist eine städtische Würdigung des veränderten Konsumverhaltens, auch gegenüber beim Papier und bei der Pappe. In einigen Wohnzimmern sieht es zur Zeit wie in einem Amazon-Zentrallager aus.

Wenn die Obrigkeit auch weiterhin das Wasser abstellt, kann man die Sprudelplatte in Neviges auch abwickeln und einen feinen Spielplatz bauen. Mit Wiese, Sand, Schaukel, Wippe, Rutsche, Kaspertheater, Bilderbuch-Telefonzelle, Klettergerüst und ganz vielen Obst-Bäumen, ganz vielen Bänken für die Eltern und Großeltern und ganz viel Spaß für ganz viele Kinder. Es sind die Kleinsten, die zur Zeit am meisten leiden.

Heute wird aufgeräumt, nämlich mit Stuss über Neviges. Der Mariendom hat keine 6000 Plätze (Wikipedia und alle Abschreiber übertreiben gewaltig), sondern kaum die Hälfte (unten können etwa 600 Leute sitzen). Und die Dülmener Wallfahrer haben keine Erbsen in den Schuhen. Das ist Quatsch, und war Quatsch. Auch keine gekochten Erbsen.

Oh, was ist das denn? Fenstebank im Pilgerviertel. Tut das weh? Ausprobieren. Untere Elberfelder Straße am Kloster.

Schöner gehts nicht, aber leider zur Zeit geschlossen. Und vielleicht bald sogar an anderer Stelle: Soll Uwes Minigolfanlage weg, weil die Obrigkeit das so will? Oder haben die Architekten sich nur etwas ausgetobt? Unklar. Ein Leser dieses Blogs aus Wuppertal rief gestern an: „Die Minigolf-Anlage ist für uns der einzige Grund, Neviges zu besuchen“. 

Rückblick (2015): "Schnell noch eine Flanke, bevor die Polente wegen Behinderung des Autoverkehrs eintrudelt und eine rote Karte zückt – oder mitspielen will. Freundschaftsspiel Deutschland (rechts im Bild) gegen Italien (Bildmitte) in der Nevigeser Fußgängerzone." Irgendwas besser geworden? Nein. Beschissener.

Die Gänse sind weg. Schon wieder, wie vor 5 Jahren. Damals mussten sie weg, weil sie unartig waren. Zuviel geschnattert, zu viel geschissen (die WAZ sprach von Tretminen), Leute erschreckt. Montag waren sie noch da. Die Jungen sind gerade mal 14 Tage alt. Aber wo sind sie? Fotos (bearbeitet): Blogleserin

Worum gehts? Nähen lernen. Gerade jetzt, wo man genügend Zeit hat und in Neviges nix los ist, außer beim Mario vor der Tür. Stoff gibts bei Oma (Wohnzimmerfenster), und einfache Schnitte erleichtern den Einstieg. Tipp: ultrakurz, aber adipositiv (Foto). Der Stoff soll schmeicheln, nicht einengen.

Etwas Zeit muss man schon investieren, wenn man auf dem Wochenmarkt in Neviges drankommen will. Kennt man sonst nur von Janutta und vom Hausarzt. Die längsten Schlangen gabs gestern bei den Eiern, beim Fisch, bei der Wurst und beim Schreihals-Bäcker neben der Sparkassenbrücke. Spargel war günstig, Mandarinen und Matjes schnell ausverkauft.

Uwes Minigolfanlage soll umziehen, das ist der erste Eindruck den man hat, wenn man die zehn Wettbewerbs-Entwürfe von Landschaftsarchitekten betrachtet, die von heute bis Sonntag auf der Internetseite der Stadt zu sehen sind. Die Ideen für die Neugestaltung der Schlossanlage in Neviges, kann man unter www.velbert.de aufrufen und kommentieren.

Edit: Inzwischen hat sich Uwe Binder gemeldet: Er schreibt: "Nur über meine Leiche".

Ein Wunder ist geschehen: Zigarettenkippenlöcher auf der Sprudelplatte. Ein kleiner Schritt für die Menschheit, aber ein gewaltiger Sprung für die Raucher, die endlich ohne schlechtes Gewissen ihr Restgift entsorgen können. Danke an alle Akteure, Gremien, Stuhlkreise, Parteien, Förderer und wer sonst noch an der Beschaffung/Bestellung der Eimer mitgewirkt hat, die Jahre gedauert hat. 

"Ein absoluter Witz“, schrieb gerade ein Leser dieses Blogs per Mail. „Meine Mutter wollte sich heute morgen telefonisch beim einzigen offiziellen Testzentrum in Neviges (Altenheim Domizil) zum Testtermin anmelden. Geht nicht telefonisch, nur per "App" war die Antwort. Meine Mutter: "welche App"? Patzige Antwort "Unsere App". Dann wurde aufgelegt. Beim Teststellen-Arzt in Tönisheide reicht ein kurzer Anruf …"

Ja, das ist doof. Besonders für Ältere, die gar kein Internet haben. Doof auch: Man muss vorab (!) sehr persönliche Angaben der App anvertrauen. Der Server zur App steht übrigens in Italien.

Sonntag ist Muttertag. Da schenken viele Kinder ihren Müttern keine Blumen oder Gedichte, sondern Sachen, die knapp sind, seit es in Neviges keinen Ross- und Gassmann mehr gibt. Zum Beispiel: Nagelbürsten, 💕Kleiderbügel, Aufnehmer, Bratpfannen, Staubsaugerbeutel, Aktenordner, Bügeleisen, Putzeimer, Filzstifte, Brötchenmesser oder Salzstreuer. Leider vom Amazon, aber das können die Kleinen mit links. Vorausgesetzt das Internet funktioniert daheim. Wenn nicht: Netto (sehr gute Speedtestwerte) oder Linie 649 (leicht gedrosselt).