Neviges verändert sich seit Jahren: Weniger Pferde, weniger Kioske, weniger Kneipen, weniger Handwerker (Frisöre mal ausgenommen) mehr Versicherungsagenturen. Die beiden Läden auf dem Foto sind seit Jahren zu. Traurig? Ja, sagte gestern eine Frau mit Putzfimmel, hier ist zwar alles sauber, aber sonst?

Heute vor einem Jahr stand Neviges unter Wasser. Foto oben Bernsaustraße, Screenshot unten: Weinbergstraße. Nicht wenige haben alles verloren und fühlten und fühlen sich von der Politik alleingelassen, ein Drama, das noch Jahre nachwirken wird. Was fehlt, ist immer noch Geld für betroffene Haushalte. Gedenk-Veranstaltungen und Gottesdienste sind ja ganz nett, aber kaufen kann man sich dafür nix. Gar nix. Nicht mal ein Sofa, das weggeschwommen ist. Foto oben: Ute Kranz, Screenshot unten: Elke Grotegut

Siehe auch: Supertips-Video auf YouTube

Ist der Ruf erst ruiniert, witzelte gestern der bekannteste Audi-Fahrer der Stadt, parkt man völlig ungeniert. Gemeint war die Fußgängerzone. Der Audi ("schreiben Sie das mal, schreiben Sie mal was Positives, braucht nur 5,2 Liter“). Den Tipp mit der offenen Kofferraumklappe hat er von der Stadt erhalten, als ihm vor einiger Zeit ein Knöllchen auf seinem "eigenen Grundstück" vor dem Café de Paris verpasst wurde. Und sonst? Sein nächster Audi soll wieder weiß oder ein BMW sein. Vielleicht ein Fiat 500. In seinem Alter (79) ist man zufrieden, wenn man gesund ist und das eine oder andere ("ich bin begeisterter Handwerker") noch selber machen kann.

Mama, warum ist Papas Banane krumm?

Halt die Klappe. Schalt das verdammte TikTok aus und ab ins Bett. Du musst morgen pünktlich im Kindergarten sein

Reklame in der Fuzo

Amar Hani kann zaubern. Und zwar so gut, dass er demnächst Kindergeburtstage mit kleinen Kunststücken für die Kleinen anbieten will. Die Idee hatte die Wuppertalerin, die jetzt Nevigeserin ist. Vielleicht im Winter. Er überlegt noch. Keine gute Idee, lange zu überlegen. Wenn man was kann, und er kann was, sollte man was draus machen.

Die Billigbäckerei am Busbahnhof schlägt beim Espresso ganz schön zu. 2 Euro 50 für ein Schlückchen ist kein Geschenk. Na gut, man zahlt die schöne Aussicht auf Busse, Taxis, Autos und Leute, die schwer bepackt mit Netto-Tüten vorbei gehen oder rollen, mit. Schon mal beobachtet, wie Busfahrer Autos weghupen, wenn sie mal eben ein Hörnchen oder Brötchen im Backtreff kaufen und den Motor laufen lassen? Großes Kino. Und zwar günstig: 2 Euro 50.

Birgit Dywicki verabschiedet sich und geht in den Ruhestand. Was soll man sagen nach geschätzt 500 und gefühlt 5000 oder 10000 evangelischen (bleiben wir bei 10000) Sonntagskonzerten, jeweils um 10 Uhr in der Früh, die alle im Umkreis von 2 Kilometern hellwach machten. Mit 95 dB (Frontalzusammenstoß-Lautstärke). Danke nach drüben und alles Gute . – Tschüs!

Gabi, die Frau mit dem einäugigen Hund ist tot. Früher beim Kreis Mettmann beschäftigt, hatte sie es in letzter Zeit sehr schwer, blieb aber immer ihren Prinzipien treu. Ihr Einäugiger ist kurze Zeit vorher gestorben. Kommt oft vor: erst stirbt das Tier, dann der Mensch. Vor wenigen Tagen erst hatte sie einen Nachfolgehund ein neues Zuhause eingerichtet. Sie sagte: Der Kleine Strolch hat keine Schule besucht. Er muss noch viel lernen.

Doris Wissenberg hat ihren Miniflohmarkt mit gebrauchten Sachen vorhin aufgebaut. Die ehemalige Qualitätsmanagerin gibt den Erlös ohne Verwaltungs-, Personal-, Logistik-, Marketing und ähnliche (aber sonst übliche) Kosten zu 100 Prozent an den Tierschutz. Zu Fuß gehts am besten durch diese enge Gasse zwischen dem Ex-Weinladen von Frau Stellwag und der Buchhandlung Rüger. Die Gasse ist breit genug für Rollis, Kinder- und Bollerwagen und nicht so holprig wie der Rommelssiepen.

Mädchen, die Anregungen für Bewerbungsfotos suchen, die auch für Insta und Tiktok brauchbar sind, sollten einfach mal den Kiosk neben dem Café de Paris besuchen. Schon schön, schön und begehrt zu sein. Und jetzt: Stöpsel ins Ohr und träumen. – Fuzo.

Und sonst? Könnte kalt werden im Winter. Beste Gegend (nach Marokko und Bolivien): Tassos Wärmestübchen im Alten Bahnhof hinter den Klos links. Das Monster-Teil wird heißer als jede Kochplatte von Miele oder Siemens.

Melanie Klüting vom WDR hat Norbert Molitor vor zwei Wochen in Neviges besucht und einen Kurzfilm gedreht. Der Film wird Montag im Fernsehen gezeigt. Die Sendung heißt Hier und Heute. Wer nicht abwarten will, klickt hier. Der Film dauert etwas über drei Minuten. – WDR-Kultursommer. 

Foto (Filmausschnitt, bearbeitet): wdr

Edit: Der Film kommt Freitag, 15. Juli. 

Tessa Ziemßen vom Offenen Atelier in Neviges zeigt zur Zeit im Stadtmuseum Weilburg an der Lahn mehre Arbeiten. Die Ausstellungsserie (nur mit Frauen) heißt Weibsbilder. Frauen in der Kunst, schreibt der Veranstalter, waren früher keine Selbstverständlichkeit. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts konnten Frauen nicht Kunst studieren und auch nur schwer in der Öffentlichkeit malen. Sie wurden abschätzig als "Malweiber" tituliert. Ihre Bilder sind bis zum 3. August zu sehen. Geöffnet ist täglich von 10 bis 17 Uhr, außer montags. 

Foto (bearbeitet): Atelier Ziemßen

Herr Hani und Herr Stock feiern heute Geburtstag. Herr Hani, Stammgäste kennen das, feiert öfter Geburtstag als Herr Stock, Herr Stock feiert in Spanien. Glückwünsche an beide. 

Und sonst? Kaum jemand aus Neviges hat Bock auf das Velberter Rathaus. Jetzt richtet das Haus einen Info-Point im Eingangsbereich ein und beschäftigt einen Lotsen, der Besuchern den Weg zeigen soll. Braucht man dann 2 Termine? Einen für den Info-Point und einen für den Sachbearbeiter, zum Beispiel den Personalausweisrausgeber, den man leider belästigen muss? Ungern zwar, aber manchmal geht es nicht anders.

Wenn die Parkgebühren in der Fußgängerzone so hoch bleiben oder gar steigen, können sich viele Nevigeser ihre Leasing-Fahrzeuge nicht mehr leisten. Wer täglich wenige Minuten parkt, davon gibts einige, kommt auf 1065 oder 1705 Euro im Monat. Nur im Februar wird’s alle paar Jahre etwas günstiger

Und sonst? Herr Hüskes hat gestern die ungeküsste Braut vom Packpapier befreit, kurzum, der Laden ist angeblich wieder zu haben. Gute Lage neben der Eisdiele, und angeblich zu angemessenen Konditionen. Ein Nachbar weiß mehr, sagt aber nix. Man munkelt (aber das heißt nix und bleibt bitte unter uns) von rund 600 Euro im Monat. Hilft Herr Lukrafka mit seinem Mietreduzierung-Programm? Hoffentlich, und hoffentlich schnell. Im Winter würden einige gern mal für 10 Minuten vor einem Backofen stehen.

Bei Netto gibt es keine Plastiktüten mehr. Papiertüten sind auch alle. Sind bestellt, sagte heute eine Mitarbeiterin, aber wenn die nicht liefern, kaufen Sie einfach einen Stoffbeutel oder eine Tiefkühltasche. Ein Kassierer (letzte Woche): Ich halt mich da raus. – Noch was zu meckern? Jede Menge. Morgen vielleicht.

Edit (19 Uhr): Es gibt wieder Plastiktüten. Kasse links unten. Das Personal hat offensichtlich mal im Lager nachgeguckt.

Warum, fragt man sich bei der Ukraine-Hilfe im Gassmann-Gebäude, geht bei uns alles Hand in Hand und fix und sorgfältig und im Rathaus sooooo langsam oder gar nicht? Herr Böll weiß Bescheid, Herr Lukrafka weiß Bescheid, aber es passiert nix. Die hier lebenden Ukrainerinnen und ihre deutschen Helfer nennen alle ein Zimmer und einen Namen, vor dem sie regelrecht Angst haben, weil sie auf Hilfe im Sozialamt angewiesen sind. Katharina Pozdneacov (rechts im Bild) erzählt unglaubliche Sachen. Da werden Anträge ewig lang nicht bearbeitet oder sind plötzlich verschwunden, Briefe und Mails nicht beantwortet, kurzum: Eine einzige Katastrophe. Wir wollen helfen, und oben werden wir ausgebremst.

Wie schlimm ist die Lage? So schlimm: Parken in der Fußgängerzone ist teurer geworden. Ein Leser dieses Blogs hat letzte Woche für 2 Minuten angeblich 55 Euro bezahlt. Golf, tiefergelegt, Breitreifen, 400 PS, Nähe Matratzenlager. Die gute Nachricht: Sprit ist günstiger als in Wuppertal.

Korrektur: Wie schlimm ist die Lage? Alles gut: Parken in der Fußgängerzone ist nicht mehr umsonst. Ein Leser dieses Blogs hat letzte Woche für 2 Minuten angeblich 55 Euro bezahlt. Golf, tiefergelegt, Breitreifen, 400 PS, Nähe Matratzenlager. Die gute Nachricht: Am Bahnhof kosten 2 Stunden nix.

Und, Mesut, erzähl mal. Bald Urlaub?

Schreib mal: Frau muss arbeiten, Männer brauchen Urlaub

Wer das nicht versteht: Der Laden bleibt auf. Und sonst? Saftige Preiserhöhung fürs  Parken in der Fußgängerzone. Betrifft Mesut nicht, aber sonst alle. Aktuelle Infos gibts morgen