Anspruchsvoll und heiter, eher was für Architektur-Kenner und nicht unbedingt das, was man unter dem Titel „Auf dem Weg in die Moderne – Sakralbauinkunabeln in Velbert“ erwartet hatte.
Aber der Reihe nach: Baudezernent Ostermann eröffnete den Abend locker und professionell, Referent Martin Struck holte weit aus: Von Frei Ottos Zeltarchitektur über Corbusiers Meisterwerk in Ronchamp zur Familie Böhm, die mehr geschaffen hat als den Mariendom, und bestätigte, was man von ihm als Architekt erwartet hat: Er kennt sich aus in der Nachkriegsarchitektur (auch mit Flachdächern), und besonders gut mit gebogen und abgehängten Decken und Dächern – weltweit. Wusste jemand im Publikum vorher, warum das Pantheon in Rom ein Loch in der Kuppel hat? Oder dass der Mariendom ursprünglich als offener Unterschlupf für die vielen Tausenden Pilger gedacht war?
Neue Erkenntnisse? Ja. Das Dach des Doms ist Böms Meister-stück und viel komplexer als man von außen erkennen kann.
Beste Nachfrage: Warum ist es im Dom so kalt? Antwort: Der Kölner Dom hat auch keine Heizung … Wann wird der Dom wieder heller? Antwort: Erst mal nicht (ohne Moos nix los – noch nix los) … Kann der Altar in die Mitte gestellt werden? Antwort: Jederzeit, aber überlegt euch das gut.
Struck: Ihr könnt stolz sein auf euren Dom. Mit dem Begriff „Inkunabeln" hatten einige wohl Schwierigkeiten. Wolfgang Beinert erklärt den Begriff. Aber war das so gemeint von Struck?
Noch was, wenn ihr noch ein paar Minuten Zeit habt.
Der Dom im Kaff-Buch. (2016)
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